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Pflanzenheilkunde - Öl zur äußeren Anwendung

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Pflanzenheilkunde

Öl zur äußeren Anwendung

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Frische oder getrocknete Heilpflanzen werden in Öl mazeriert, damit gehen die fettlöslichen Inhaltsstoffe wie z.B. ätherische Öle, Phytosterine, fettlösliche Vitamine und lipophile Mono- und Diterpene in das Öl über. Ölauszüge sind einfach selbst herzustellen. Wichtig ist, dass gute und biologische Öle als Auszugsmittel verwendet werden. Das können kalt gepresstes Olivenöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl oder ein anderes fettes Öl sein.

Die Pflanzenteile – Blüten, Blätter oder Wurzeln – werden in einem Schraubdeckelglas solange mit dem Öl übergossen, bis das Öl mindestens 2 cm über den Pflanzenteilen steht. Damit wird verhindert, dass die Pflanzenteile anfangen zu schimmeln. So ein Ansatz bleibt etwa 4 Wochen an einem hellen Plätzchen stehen – nicht in direktem Sonnenlicht – und sollte täglich sorgfältig umgeschüttelt werden. Danach das Öl durch einen Kaffeefilter oder durch ein feines Sieb abfiltrieren und in eine schöne Flasche füllen. Der Vorteil eines Kaffeefilters ist, dass alle Schwebeteilchen mit entfernt werden, die oft doch noch durch ein feinmaschiges Sieb schlüpfen. Beschriften nicht vergessen und kühl und dunkel aufbewahren.

So entsteht aus Löwenzahnblüten ein entkrampfendes Massageöl (S. dort) und aus Steinklee ein duftendes Öl für die Hautpflege. Solche Öle können direkt verwendet und in die Haut einmassiert werden. Sie lassen sich auch leicht weiter in Salben oder zu Pflanzenbalsamen verarbeiten.

Beispiel

Steinkleeöl zur Pflege der Haut

Mit einer Schere oder einem Keramikmesser das obere Drittel einer Steinkleepflanze abschneiden, zusammen mit Blüten, Blättern, Stängelteilen und Samen. Alles sorgfältig auf einem Schneidebrett klein schneiden, in ein Schraubdeckelglas geben und mit einem guten Pflanzenöl so abdecken, dass das Öl 2–3 cm über den Pflanzenteilen steht. Nach 4–6 Wochen abfiltrieren, beschriften und verwenden.

Pflanzenbalsam

Wer das Öl einer Pflanze nicht direkt verwenden, sondern lieber eine feste Zubereitung anwenden möchte, stellt sich daraus einen Balsam her. Hierzu wird bevorzugt ein öliger Pflanzenauszügen verwendet, der ätherische Öle und Harze enthält. Es sind nur wenige Arbeitsschritte nötig.

Im leicht erwärmten Öl etwa 10–15% Bienenwachs schmelzen. Das Bienenwachs härtet die ölige Masse beim Erkalten (über Nacht) und ergibt einen cremigen Balsam.

Dazu 100 ml des Kräuteröles in einem Glasgefäß oder einem emaillierten alten Kochtopf vorsichtig auf etwa 80 °C erwärmen (mit Thermometer kontrollieren). Etwa 15 g Bienenwachs hinzugeben. Beides auf kleiner Flamme unter Rühren solange erwärmen, bis alles Bienenwachs geschmolzen ist. Das flüssige Öl-/Wachs-Gemisch in Salbendöschen gießen und über Nacht abkühlen lassen. Es ist wichtig, die Salbendöschen mit einem Küchentuch abzudecken, damit sie gründlich auskühlen können. Erst am nächsten Morgen mit dem passenden Deckel verschließen. So wird vermieden, dass sich Kondenswasser an dem Deckel bilden und ein frühes Verderben des Balsams verursachen könnte. Etikett mit Namen und Datum nicht vergessen.