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Pflanzenheilkunde - Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)

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Pflanzenheilkunde

Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI)

Die chronisch-venöse Insuffizienz (CVI, auch chronische Veneninsuffizienz genannt), ist ein Sammelbegriff für eine chronische Störung im venösen Rückfluss der unteren Extremitäten in Verbindung mit typischen Hautveränderungen.

Symptome

Die venöse Abflussstörung entsteht durch einen erhöhten Druck in den Venen der unteren Extremität. Ursächlich können z.B. länger bestehende Varizen sein. Die CVI kann sich auch als Spätfolge einer Thrombose entwickeln; man spricht dann von einem postthrombotischen Syndrom. Die Erkrankung entwickelt sich i.d.R. langsam über Jahre. Durch die Rückflussstörungen kommt es zu einer chronischen Stauung, die mit einer Störung der Mikrozirkulation und des Lymphabflusses sowie Hautveränderungen einhergeht.

Die Symptomatik ist abhängig vom Stadium der Schädigung. In der Klassifikation nach Widmer unterscheidet man:

  • Grad 1: sog. Corona phlebectatica = Venenerweiterungen in der Haut am inneren Knöchel + Ödem
  • Grad 2: zusätzlich Pigmentveränderungen (z.B. bräunliche Verfärbung der Haut), Verhärtungen der Haut und des Unterhautfettgewebes durch bindegewebigen Umbau (Dermatoliposklerose), weiße Stellen der Hautrückbildung (Atrophie blanche), Ekzeme im Bereich der Unterschenkel; die Ekzeme entstehen durch die chronische Stauung oder als allergische Reaktion auf Lokaltherapeutika
  • Grad 3: Ulcus cruris venosum (Geschwür, umgangssprachlich auch als „offenes Bein“ bezeichnet); am häufigsten an der Unterschenkelinnenseite

Innere Anwendung

Pflanzliche Venenmittel können hier unterstützen. Ziel der Behandlung ist es

  • die Ödeme auszuschwemmen
  • den venösen Rückstau durch venentonisierende Substanzen zu beseitigen
  • das Entstehen neuer Ödeme durch gefäßstabilisierende Maßnahmen zu verhindern
  • entzündlichen Gewebsprozessen entgegen zu wirken

Pflanzliche Venenmittel sind:

  • Rosskastanienextrakt mit Aescin
  • Flavonderivate Rutin und Quercetin (z.B. im Buchweizen enthalten) und Hesperidin (aus Zitrusfrüchten). Sie steigern die periphere Durchblutung und erhöhen die Kapillarresistenz. Außerdem wirken sie antioxidativ und entzündungshemmend.
  • Cumarine (im Steinklee) und das proteolytische (eiweißspaltende) Enzym Bromelain aus der Ananas. Es hemmt die Thrombozytenaggregation und hat fibrinolytische Eigenschaften.

Behandlungsempfehlung

Tee für die Venen

Steinkleekraut (Meliloti herb.)                                    30,0

Rosskastanienblüten (Hippocastani flos.)                   20,0

Ringelblumenblüten (Calendulae flos.)                       10,0

Weißdornblüten (Crataegi flos.)                                  20,0

Alle Blüten mischen und in einer Dose dunkel aufbewahren. 1 TL mit 250 ml kochendem Wasser aufgießen, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. 2- bis 3-mal tgl. 1 Tass

Behandlungsempfehlung

Bewährte Fertigarzneimittel

Monopräparate: Venoplant retard S, Venoruton retard, Venostasin S Retard, Reparil Drg., Melilotus officinalis Urtinktur (Ceres, DHU, Spagyra). Antistax (Boehringer), Antiveno Heumann, Ardeycordal mono, Crataegutt 80/450 mg, Esbericard novo. Arnica-Gel/Weleda

Kombinationspräparate: Aescusan Creme LAW (Rosskastanien, Hamamelis), Convallocor (Weißdorn, Adonisröschen, Maiglöckchen), Convastabil Pektahorn (Weißdorn, Maiglöckchen), Korodin (Weißdorn, Kampfer). Venen Kapseln S (Steinklee, Rosskastaniensamen), Oxacant

Äußere Anwendung

Studien haben gezeigt, dass Arnika Gel mit seiner durchblutungsfördernden, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung bei akuten und chronischen Venenbeschwerden das Mittel der Wahl ist.