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Taping - Trigeminusneuralgie

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Taping

Trigeminusneuralgie

Definition. Die Trigeminusneuralgie ist häufig idiopathischer Natur und kann durch unterschiedliche Trigger wie Kälte- oder Hitzereize hervorgerufen werden. Zudem tritt sie als Symptom bei neurologischen Erkrankungen wie der multiplen Sklerose und bei Hirntumoren auf. Hierbei ist häufig der N. trigeminus betroffen. Die Schmerzen werden als plötzlich einschießend und überaus heftig beschrieben, treten meist einseitig auf und betreffen häufig den Kiefer, die Wange, die Augen und die Zähne.

Vorsicht

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Die Ursachen von unklaren Trigeminusschmerzen sollten durch einen Arzt mithilfe von bildgebenden Verfahren u. a. untersucht werden, um andere Erkrankungen sicher auszuschließen.

Ursachen aus Sicht der Schulmedizin:

  • idiopathisch
  • Trigger wie Kälte- und Hitzereize
  • entzündliche Prozesse und Frakturen des Gesichts- und Kieferknochens
  • chronische Rhinitis und Sinusitis
  • neurologische Erkrankungen wie multiple Sklerose und Hirntumoren
  • wichtige betroffene Strukturen:
  • N. trigeminus (N. ophthalmicus, N. maxillaris, N. mandibularis)
  • M. temporalis
  • M. masseter
  • Mm. pterygoidei medialis und lateralis
  • M. occipitofrontalis, Venter frontalis
  • M. temporoparietalis
  • M. orbicularis oculi

Ursachen aus Sicht der TCM:

  • innerer Wind
  • äußere pathogene Faktoren (Wind-Kälte bzw. Wind-Hitze)
  • Leber-Qi-Stagnation
  • aufsteigendes Leber-Yang
  • Leber-Feuer
  • Leber-Wind
  • Leber-Blut-Mangel
  • Milz-Qi-Mangel
  • Magen-Qi-Schwäche
  • Blut-Stase
  • Leere-Schmerz (dumpf, langsamer Verlauf, Leeregefühl)
  • Fülle-Schmerz (stechend, fixiert, wandernd, plötzlicher Verlauf)

Korrespondierende Akupunkturpunkte:

  • Trigeminusdruckpunkte:
  • Incisura supraorbitalis (N. supraorbitalis): Extrapunkt M-HN 6 (Yuyao)
  • Foramen infraorbitale (N. infraorbitalis): Ma2
  • Foramen mentale (N. mentalis): Extrapunkt M-HN 18 (Jiachengjiang)

M. temporalis und M. temporoparietalis: Ma8, Gb4–Gb9, 3E20M. masseter: Ma5, Ma6Mm. pterygoidei medialis und lateralis: Ma7M. occipitofrontalis, Venter frontalis: Bl3–Bl5, Gb13, Gb16M. orbicularis oculi: 3E23, Bl1, Bl2

Segment-, Dermatom- und Leitbahnzuordnung:

  • Segmentzuordnung: – (Hirnnerv V, N. trigeminus)
  • Zonen und Segmente: –
  • Head-Zone (Dermatom): –
  • Leitbahnen (Lokalpunkte in Klammern):
  • Dickdarm (Di20)
  • Magen (Ma2, Ma6, Ma7)
  • Dünndarm (Dü18, Dü19)
  • Blase (Bl2)
  • 3-Erwärmer (3E17, 3E21)
  • Gallenblase (Gb2, Gb14)
  • Ren24

 

Behandlungsempfehlung

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Einige der Akupunkturpunkte haben einen starken Bezug zum anatomischen Verlauf des N. trigeminus.

  • Rücken-Shu-Punkte: Bl21 (Magen), Bl27 (Dünndarm), Bl28 (Blase), Bl22 (3-Erwärmer), Bl19 (Gallenblase)

Behandlungsziele:

  • Entspannung der Wangen- und Kieferregion
  • Schmerzreduktion

 

Tabelle 10.6 

 

Weitere unterstützende naturheilkundliche Verfahren:

  • Schüßler-Salze:
  • Schmerzen mit Taubheit, Kribbeln und Kältegefühl (Nr. 2)
  • starke Nervenschmerzen und heißes rotes Gesicht (Nr. 3)
  • Schmerzen mit nachfolgender großer Schwäche und Erschöpfung (Nr. 5)
  • stechende, reißende und anfallsartig auftretende Nervenschmerzen (Nr. 7 und Nr. 15)
  • als Salbe: Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 7 (je nach Indikation)

westliche Kräuter/Phytotherapie: Holunder, Raute, Beifuß, Mutterkraut, Salbei, Lavendel, Ziest, Eisenkraut, Kamille

Schröpfen, blutiges Schröpfen bei Fülle-Zuständen; Pflaumenblütenhämmerchen, Baunscheidtieren bzw. Gua Sha bei Fülle-Zuständen; bei akuten Schmerzen segmental bzw. auf Fernpunkte kraniosakrale Therapie

 

Behandlungsempfehlung

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In schmerzfreien Intervallen werden immer tonisierende und stärkende Verfahren angewendet, jedoch keine ableitenden Maßnahmen wie blutiges Schröpfen. Zu den stärkenden Punkten zählen z. B. Ma36, Mi3, Ni3 oder auch Gb34.

Taping

Der N. trigeminus hat 3 Äste:

  1. Der obere Ast ist der N. ophthalmicus (Augennerv, V1), der durch die Fissura orbitalis superior austritt.
  2. Der mittlere Ast ist der N. maxillaris (Oberkiefernerv, V2). Er tritt über das Foramen rotundum durch die Fossa pterygopalatina aus.
  3. Der untere Ast ist der N. mandibularis (Unterkiefernerv, V3), der seinen Austrittspunkt im Foramen ovale hat.
Muskeltechnik (detonisierend)

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes im Verlauf der 3 Äste des N. trigeminus zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie.

Tapeapplikation:

  • Es wird ein blaues Fächertape mit 3 Zügeln (gemessen vom Tragus des Ohres bis zum Nasenflügel) zugeschnitten.
  • Die Basis des Fächertapes wird vor dem Tragus des Ohres appliziert.
  • Der oberste Zügel des Tapes wird ohne Zug im Verlauf des N. ophthalmicus appliziert.
  • Dann wird der mittlere Zügel des Tapes ohne Zug im Verlauf des N. maxillaris und der untere Zügel im Verlauf des N. mandibularis auf die Haut geklebt.

 

Behandlungsempfehlung

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Tapes im Gesicht werden nur appliziert, wenn sie vom Patienten toleriert werden. Statt des Tapes können auch Gittertapes auf die jeweiligen Nervenaustrittspunkte geklebt werden.

Meridian-Taping

Häufig handelt es sich bei einer Trigeminusneuralgie um einen Fülle-Zustand. Darauf aufbauend kommt ein sedierendes Meridian-Tape, das entgegen der Leitbahn appliziert wird, zum Einsatz.

Je nach Schmerzgeschehen und empfundener Schmerzintensität werden Silberkügelchen auf der gegenüberliegenden Seite bzw. der anderen Leitbahnseite appliziert. Werden elastische Tapes vom Patienten auf der betroffenen Seite nicht toleriert, kann auf Gittertapes zurückgegriffen werden.

Muskeltechnik (detonisierend)

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes über der Magen- (Ma7–Ma2) und Dünndarmleitbahn (Dü19–Dü18) zur Behandlung einer Trigeminusneuralgie.

Tapeapplikation:

Magenleitbahn:

  • Es wird ein gelbes I-Tape mit einer Breite von 2,5 cm (gemessen von M7 bis M2) zugeschnitten.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf Ma7, der in der Incisura mandibulae liegt, appliziert. Die Farbe Gelb ist dem Element Erde zugeordnet.
  • Das Tape wird ohne Zug in Richtung Ma2 geklebt. Ma2 befindet sich unterhalb des Randes des Foramen infraorbitale.

Dünndarmleitbahn:

  • Es wird ein rotes I-Tape mit einer Breite von 2,5 cm (gemessen von Dü19 bis Dü18) zugeschnitten.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf Dü19, der in der Vertiefung vor dem Tragus liegt, appliziert. Die Farbe Rot ist dem Element Feuer zugeordnet.
  • Das Tape wird weiter ohne Zug in Richtung Dü18 geklebt. Dü18 befindet sich am Vorderrand des M. masseter.
Gittertapes

Die Akupunkturpunkte, an denen die Gittertapes appliziert werden sollen, werden auf Grundlage der vorherrschenden Schmerzlokalisation ausgesucht:

  • Bl2, Gb14, 3E23 (Verlauf des N. ophthalmicus)
  • Di20, Ma2, Dü18, Du26 (Verlauf des N. maxillaris)
  • Ma6, Ma7, Dü19, 3E21, Gb2, Ren24 (Verlauf des N. mandibularis)

 

Strahlt der Schmerz gleichmäßig stark aus, werden entsprechend alle 3 Nervenäste behandelt. In diesem Fall werden z. B. Gittertapes auf Gb14, Ma2, Ma6, Dü19 und Ren24 appliziert.

Zusätzlich zum Meridian-Tape kann die Blasenleitbahn im Verlauf von Bl28 bis Bl19 sediert werden. Diese Rücken-Shu-Punkte spiegeln die Punkte der betroffenen Leitbahnen wider.

Hinweis

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Zusammenfassung aus ganzheitlicher Sicht

Einschießend wechselnde Nervenschmerzen werden aus Sicht der TCM als Wind-Erkrankung bezeichnet. Hierbei können sowohl innere wie auch äußere pathogene Faktoren eine Rolle spielen.

Aus naturheilkundlicher Sicht kann es sich um einen Mangel an Mineralstoffen handeln. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf Magnesium zu legen. Magnesiummangel kann durch eine einseitige Ernährung, während einer Schwangerschaft, durch die Einnahme von Medikamenten, z. B. oraler Kontrazeptiva und Diuretika, oder durch chronische Darm- und Nierenerkrankungen entstehen.