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Taping - Magen-Organ-Tape

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Magen-Organ-Tape

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Magen

 

Abb. 11.3 Projektion des Magens auf den Rumpf.
Abb. 11.3 Projektion des Magens auf den Rumpf.

 

 

Lage. Der Magen befindet sich im linken Oberbauch (Epigastrium). Lateral grenzt die Curvatura gastrica major an die Milz und dorsal an die Bauchspeicheldrüse. Ventral wird der Magen von der Leber überdeckt. Oberhalb des Fundus gastricus befindet sich das Diaphragma. Wird der Magen auf die Wirbelsäule projiziert (Abb. 11.3), so befindet sich das Antrum pyloricum in etwa auf Höhe des 2. LWK, der M. sphincter pylori in etwa auf Höhe des 1. LWK und der Fundus gastricus in etwa auf Höhe des 11. BWK.

Anatomie und Physiologie. Der Magen besteht aus dem Corpus gastricum, dem Fundus gastricus und dem Antrum pyloricum. Zwischen dem Antrum pyloricum und dem Duodenum befindet sich der M. sphincter pylori, der eine Breite von etwa 3 mm aufweist. Innerhalb des Magens befinden sich Falten, die die Oberfläche vergrößern. Diese sind zum Magenausgang hin ausgerichtet, um die Nahrung und Flüssigkeiten leichter transportieren zu können. Der Magen hat 3 Muskelschichten, die ringförmig, längs und quer angeordnet sind. Diese erleichtern die Verdauung und ermöglichen dem Magen eine mehrdimensionale Bewegungsrichtung.

Behandlungsempfehlung

Der Magen vollzieht durch den Einfluss des Diaphragmas eine horizontale Ausrichtung bei der Einatmung, bei der Ausatmung gelangt der Magen in seine ursprüngliche vertikale Lage.

Innervation. Parasympathisch wird der Magen über den rechten und linken N. vagus, sympathisch über die Nn. splanchnici majores versorgt.

Pathologie. Die Pathologien sind vielfältig und können durch den Lebenswandel, durch Medikamente, Mineralstoffmangel, individuelle Konstitutionen oder Infektionskrankheiten entstehen. Beispiele für Pathologien sind die Gastritis, der Reflux, der Reizmagen und die Dyspepsie.

Hinweis

Da sich der Magen in enger Nachbarschaft zur Milz, Leber, Bauchspeicheldrüse und zum Diaphragma befindet, lassen sich hierdurch unterschiedliche Folgeerkrankungen erklären. Bei einer erhöhten Magen- und Pylorusspannung kann es zu veränderten Spannungsverhältnissen (Gewebe- und Faszienspannung) der Leber und Bauchspeicheldrüse kommen, die Verdauung verändert sich. Zeigt der Magen eine erhöhte Spannung in Richtung Diaphragma, so kann dies wiederum Einfluss auf die Einatmung haben. Zudem kann der Magen über das Diaphragma reflektorisch auf das Herz wirken. Reflektorische Herzbeschwerden, die durch Gasansammlungen im Darm und im Magen entstehen, werden als Roemheld-Syndrom bezeichnet.

Organ-Taping

Behandlungsziele:

  • Verbesserung der Magenaktivität
  • Entspannung und Absenkung der Magenmuskulatur
  • Entspannung des Pylorus

Mögliche Kontraindikationen:

  • Magenblutungen
  • Magenkarzinom
  • Metastasen
  • unklare Schmerzen

Tonisierendes Magen-Tape

 

Video 11.3 zeigt die Anlage eines tonisierenden Magen-Tapes.

 

 

 

Die tonisierende Applikation wird bei Insuffizienzen bzw. Schwächezuständen des Magens, beispielsweise einem hypoaziden Magen, angewendet.

Behandlungsempfehlung

Trotz eines Schwächezustands des Magens kann sich der Pylorus in einem Hypertonus befinden. Ist dies der Fall, werden ein tonisierendes Magen- und ein sedierendes Pylorus-Tape gewählt. Bei einem Hypertonus des Magens und einer Schwäche des Pylorus werden ein sedierendes Magen- und ein tonisierendes Pylorus-Tape appliziert. Diese Unterscheidungen werden anhand der Anamnese und der Palpation des Patienten ersichtlich.

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • chronische Übelkeit
  • Erbrechen
  • chronische Schmerzen im Epigastrium
  • chronisches Reizmagensyndrom
  • chronische Gastritis
  • Pylorushypotonus

 

Für die Tonisierung kommen in diesem Beispiel 2 rote Tapes mit einer Breite von 5 cm zur Anwendung. Das Ziel ist es, den Magen in seiner Vertikalisierung zu unterstützen (1. Tape) und gleichzeitig den Pylorus zu tonisieren (2. Tape).

Tapeapplikation:

  • Das 1. Tape wird entlang des Corpus gastricum abgemessen und als I-Tape zugeschnitten. Das Tape wird ein wenig kürzer zugeschnitten, da es mithilfe der Ligamenttechnik appliziert wird. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo das Tape aufgeklebt werden soll.
  • Die Folie des 1. Tapes wird an der Basis eingerissen und vollständig gelöst.
  • Die Basis des Tapes wird auf Höhe des Pylorus mittig und leicht schräg auf die Haut geklebt. Der Pylorus befindet sich auf der halben Strecke zwischen dem Processus xiphoideus und dem Bauchnabel.
  • Das Tape wird mit maximalem Zug c-förmig entlang des Corpus gastricum nach oben in Richtung des linken Rippenbogens geklebt.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 2. I-Tape wird vom Pylorus bis zum Xiphoid abgemessen und zugeschnitten. Auch dieses Tape wird ein wenig kürzer zugeschnitten. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo das Tape aufgeklebt werden soll.
  • Die Basis des 2. Tapes wird auf Höhe des Pylorus auf die Haut geklebt.
  • Dann wird die Basis mit einer Hand fixiert, und das Tape wird mit der anderen Hand mit maximalem Zug in Richtung Xiphoid gezogen. Das Tape wird auf die Haut geklebt.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß 7 Tage auf der Haut verbleiben.

Sedierendes Magen-Tape

Die sedierende Applikation wird bei einer „Überaktivität“ des Magens und des Pylorus angewendet.

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • akute Gastritis
  • akutes Reizmagensyndrom
  • Pylorushypertonus
  • schwallartiges und schleimiges Erbrechen
  • akute Übelkeit

 

Für die Sedierung kommen 2 blaue Tapes mit einer Breite von 5 cm zur Anwendung. Das 1. Tape soll den Magen, das 2. Tape den Pylorus sedieren.

Tapeapplikation:

  • Es wird zunächst das 1. Tape mit einer Breite von 5 cm zugeschnitten, das dann in Höhe des Corpus gastricum auf die Haut geklebt und ohne Zug in Richtung des Pylorus appliziert wird.
  • Nach Zuschnitt des 2. Tapes wird die Basis des 2. Tapes oberhalb der Pylorusebene appliziert. Anschließend wird das Tape ohne Zug in Richtung Bauchnabel auf die Haut geklebt.