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Taping - Lungen-Organ-Tape

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Taping

Lungen-Organ-Tape

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Lungen

Lage. Die Lunge befindet sich seitlich des Mediastinums in der Pleurahöhle. Die Lungen grenzen ventral an den Herzbeutel und dorsal an die Wirbelsäule. Die Pleurahöhle wird durch die Nn. intercostales, den N. phrenicus und durch das autonome Nervensystem innerviert.

Anatomie und Physiologie. Bei der Inspiration senkt sich das Zwerchfell (Diaphragma) ab, die Rippen heben sich und der Thoraxraum wird größer. In diesem Zusammenhang wird auch von der Vergrößerung des epigastrischen Winkels gesprochen. Die Inspiration erfolgt v. a. durch die Mm. intercostales externi und Mm. scaleni. Bei der Exspiration hebt sich das Zwerchfell, die Rippen senken sich und der Thoraxraum wird kleiner. Hierbei reduziert sich der epigastrische Winkel. Die aktive Exspiration erfolgt hauptsächlich durch die Mm. intercostales interni.

Innervation. Parasympathisch werden die Lungen und Bronchien über den rechten und linken N. vagus, sympathisch über die Rr. pulmonales thoracici versorgt.

Pathologie. Die Pathologien sind vielfältig und können durch den Lebenswandel, durch Medikamente, Mineralstoffmangel, individuelle Konstitutionen oder Infektionskrankheiten entstehen. Beispiele für Pathologien sind Asthma bronchiale, COPD, Mukoviszidose, Lungenfibrose, Lungenemphysem, Erkältungen und Keuchhusten.

Organ-Taping

Behandlungsziele:

  • Verbesserung der Lungenaktivität
  • Unterstützung der Zwerchfellhebung bzw. -senkung
  • Unterstützung der Rippenhebung bzw. -senkung
  • Vergrößerung des epigastrischen Winkels bei der Einatmung

Mögliche Kontraindikationen:

  • akute Atemnot
  • akuter Asthmaanfall
  • Lungentumoren
  • Lungenembolie
  • Pleuritis
  • unklare Beschwerden

Tonisierendes Lungen-Tape

  

Video 11.2 zeigt die Anlage eines tonisierenden Lungen-Tapes.

 

 

 

 

Die tonisierende Applikation wird bei Insuffizienzen bzw. Schwächezuständen der Lungen und des Zwerchfells angewendet.

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • trockener Husten
  • chronischer Husten
  • Dyspnoe
  • allergische und chronische Rhinitis
  • chronische Sinusitis
  • chronische Bronchitis
  • Asthma bronchiale (ausgenommen akuter Asthmaanfall)

 

Für die Tonisierung werden rote Tapes verwendet.

Tapeapplikation:

  • Insgesamt werden 5 rote I-Tapes mit einer Breite von 5 cm benötigt: Abgemessen werden 4 I-Tapes vom Sternum ausgehend entlang der Rippen sowie ein 5. Tape entlang des Verlaufs des Diaphragmas. Alle Tapes werden ein wenig kürzer zugeschnitten, da sie mithilfe der Ligamenttechnik appliziert werden. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo das Tape aufgeklebt werden soll.
  • Die Folie des 1. Tapes wird an der Basis eingerissen und vollständig gelöst. Die Basis wird auf der rechten Körperseite lateral und distal des Manubrium sterni auf die Haut geklebt. Der Patient wird aufgefordert, tief einzuatmen. Das Tape wird mit maximalem Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule auf die Haut geklebt. Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen. Man streicht über das Tape, um es zu fixieren.
  • Die Folie des 2. Tapes wird an der Basis eingerissen und vollständig gelöst. Die Basis wird auf der rechten Körperseite lateral des Processus xiphoideus auf die Haut aufgeklebt. Der Patient wird aufgefordert, tief einzuatmen. Auch dieses Tape wird mit maximalem Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule auf die Haut geklebt. Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen. Man streicht über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 3. und 4. Tape werden in derselben Weise auf der linken Körperseite auf die Haut geklebt.

 

Behandlungsempfehlung

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Die Tapes (1–4) sollten sich möglichst zwischen 2 Rippen befinden, um die Mm. intercostales interni und externi zu unterstützen.

  • Das 5. Tape ist das sog. Diaphragma-Tape, das die Ein- und Ausatmung unterstützen soll. Das Tape wird mittig eingerissen. Dann wird die Basis spannungsfrei auf Höhe des Processus xiphoideus auf die Haut geklebt. Der Patient wird aufgefordert, tief einzuatmen und die Arme in die Anteversion zu bringen. Mit maximalem Zug werden nacheinander beide Enden des Tapes im Verlauf der Rippenbögen auf die Haut geklebt (Abb. 11.2). Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.
Abb. 11.2. Anlage der Tapes im Verlauf der Rippenbögen
Abb. 11.2. Anlage der Tapes im Verlauf der Rippenbögen

 

Sedierendes Lungen-Tape

Die sedierende Applikation wird bei „Überaktivität“ der Lungen, z. B. bei verkrampfter Atemmuskulatur, angewendet. Das Tape zur Unterstützung des Diaphragmas wird tonisierend appliziert, um das Absenken und Heben des Diaphragmas zu erleichtern (s.o.).

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • schleimiger Husten
  • akute Rhinitis
  • akute Sinusitis
  • akute Bronchitis
  • Laryngitis
  • Pharyngitis

 

Für die Sedierung werden blaue Tapes verwendet.

Tapeapplikation:

  • Insgesamt werden 5 blaue I-Tapes mit einer Breite von 5 cm benötigt, die mit der Muskeltechnik appliziert werden. Hierzu werden 4 I-Tapes vom Sternum ausgehend entlang der Rippen, das 5. Tape entlang des Verlaufs des Diaphragmas ausgemessen.
  • Der Patient wird aufgefordert, tief einzuatmen, um den Brustkorb zu erweitern.
  • Das 1. Tape wird lateral des Sternums (in der Mitte zwischen Manubrium sterni und Processus xiphoideus) ohne Zug im Verlauf der Rippen nach dorsal appliziert.
  • Das 2. Tape wird oberhalb des 1. Tapes aufgebracht.
  • Das 3. und 4. Tape werden in derselben Weise appliziert wie das 1. und 2. Tape, jedoch auf der anderen Körperseite.
  • Anschließend wird das Diaphragma-Tape aufgebracht. Die Tapeapplikation wurde zur Anlage des tonisierenden Lungen-Tapes beschrieben (s.o.).