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Taping - Dickdarm-Organ-Tape

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Taping

Dickdarm-Organ-Tape

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Dickdarm

 

Abb. 11.7 Projektion des Dickdarms auf den Rumpf.
Abb. 11.7 Projektion des Dickdarms auf den Rumpf.

 

 

Lage. Der Dickdarm unterteilt sich in den Blinddarm (Zäkum), den aufsteigenden Dickdarm (Colon ascendens), den querverlaufenden Dickdarm (Colon transversum), den absteigenden Dickdarm (Colon descendens), das Sigmoid (Colon sigmoideum) und den Mastdarm (Rektum). Aufgrund der Leberanatomie liegt der linke Darmabschnitt weiter kranial als der rechte. Der aufsteigende Teil des Dickdarms befindet sich in etwa zwischen dem rechten Os ilium und dem unteren Rippenbogen, der querverlaufende Teil etwa auf Höhe des 2. LWK und der absteigende Teil etwa auf Höhe des 12. BWK bzw. 1. LWK zwischen dem Rippenbogen und dem linken Os ilium (Abb. 11.7).

Anatomie und Physiologie. Die Oberfläche des Dickdarms weist im Gegensatz zum Dünndarm Tänien und Haustren auf. Tänien sind strangförmige Verstärkungen, Haustren hingegen Ausbuchtungen der Dickdarmwand. Neben den Taenia coli befinden sich querverlaufende Falten (Plica semilunaris coli). Zudem gibt es eine Vielzahl von Lymphfollikeln, die für die Immunabwehr wichtig sind.

Hinweis

Karzinome verteilen sich prozentual unterschiedlich auf den Dickdarm. Im aufsteigenden Teil des Dickdarms entstehen ca. 13%, im transversalen Teil und dessen Flexuren ca. 9% und im absteigenden Teil einschließlich Rektum ca. 88%. Als Hauptverursacher gelten derzeit eine fleisch- und milchlastige Ernährung, ein hoher Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und das Rauchen. Zudem führt eine ballaststoffarme Kost v. a. im Dickdarm zu vermehrten Fäulnisprozessen.

Innervation. Parasympathisch wird der Dickdarm über die Nn. splanchnici pelvici, sympathisch über die Nn. splanchnici lumbales, teilweise auch über die Nn. splanchnici majores und minores versorgt.

Pathologie. Die Pathologien sind vielfältig und können durch den Lebenswandel, durch Medikamente, Mineralstoffmangel, individuelle Konstitutionen oder Infektionskrankheiten entstehen. Beispiele für Pathologien des Dünndarms sind der Morbus Crohn, das Reizdarmsyndrom, die Divertikulose oder die Colitis ulcerosa.

Behandlungsempfehlung

Das Taping bewirkt reflektorisch eine erhöhte Durchblutung im Dickdarmverlauf. Da sich viele Lymphfollikel (Immunabwehr) in diesem Trakt befinden, können diese durch das Tapen günstig beeinflusst werden.

Organ-Taping

Behandlungsziele:

  • Verbesserung der Dickdarmaktivität
  • Unterstützung der Immunabwehr

Mögliche Kontraindikationen:

  • akute entzündliche Erkrankungen
  • Ileus
  • Tumorerkrankungen
  • Metastasen
  • unklare Schmerzen

Tonisierendes Dickdarm-Tape

 

 

Video 11.5 zeigt die Anlage eines tonisierenden Dickdarm-Tapes.

 

 

 

Die tonisierende Applikation wird bei Insuffizienzen bzw. Schwächezuständen des Dickdarms, beispielsweise bei einer Dysbiose oder Obstipation, angewendet.

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • Maldigestionsprobleme
  • Malabsorptionsprobleme
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Darmträgheit aufgrund neurologischer Erkrankungen, z. B. multipler Sklerose
  • Divertikulose
  • Hämorrhoiden
  • Anal- und Rektumsenkung
  • Stuhlinkontinenz

 

Für die Tonisierung kommt ein rotes Tape zur Anwendung.

Tapeapplikation:

  • Es wird ein rotes I-Tape entlang des gesamten Dickdarmverlaufs abgemessen. Das Tape wird ein wenig kürzer zugeschnitten, da es mithilfe der Ligamenttechnik appliziert wird. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo das Tape aufgeklebt werden soll.
  • Die Folie des Tapes wird an der Basis eingerissen und vollständig gelöst.
  • Die Basis des Tapes wird auf Höhe des Zäkums auf die Haut geklebt. Das Zäkum befindet sich im lateralen Drittel des Abdomens auf einer gedachten Verbindungslinie zwischen der Spina iliaca anterior superior und dem Bauchnabel.
  • Nun wird der Patient aufgefordert, tief in den Bauch einzuatmen.
  • Das Tape wird entlang des Dickdarmverlaufs mit halbem Zug (ca. 50%) auf die Haut geklebt (Abb. 11.8). Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das gesamte Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.
Abb. 11.8. Aufrbingen des Tapes entlang des Dickdarmverlaufs.
Abb. 11.8. Aufrbingen des Tapes entlang des Dickdarmverlaufs.

 

Sedierendes Dickdarm-Tape

Die sedierende Applikation wird bei „Überaktivität“ des Dickdarms angewendet. Hierbei wird das Tape in derselben Weise, jedoch ohne Zug, auf die Haut aufgebracht.

Die sedierende Applikation für den Dickdarm wird äußerst selten bis nie angewendet. Stattdessen wird der Schwerpunkt je nach Erkrankung des Patienten auf die Tonisierung der Leber, des Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse gelegt, um die Verdauung zu unterstützen.

Ergänzend kann jedoch die Applikation eines sedierenden Meridian-Tapes erfolgen, um z. B. feuchte Hitze im Dickdarm zu beseitigen.

Mögliche Indikationen (westliche Diagnosen):

  • chronische entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
  • Reizdarmsyndrom
  • chronische Divertikulitis
  • Analabszess
  • Analfistel

 

Hinweis

Westliche Medizin versus chinesische Medizin

Aus chinesischer Sicht wird der Dickdarm dem Element Metall zugeordnet. Er kann zu Leere- und Fülle-Zuständen neigen. Bei einem Leere-Zustand ist der Dickdarm träge und schwach. Er ist kaum in der Lage, die Verdauungsreste nach außen zu bringen. Bei einem Fülle-Zustand handelt es sich um Hitze bzw. Feuchte-Hitze im Dickdarm. Hierzu zählen z. B. Entzündungen und Schleim wie bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Da der Dickdarm über die Yin-Yang-Kopplung mit der Lunge korrespondiert, ist diese immer mitzubehandeln.

Aus westlicher Sicht neigt der Dickdarm ebenfalls zu einem schwachen oder überregten Zustand. Da die Ausscheidung äußerst wichtig ist, um Nahrungsreste und unverdaute Bestandteile aus dem Körper zu bringen, werden grundsätzlich keine sedierenden Techniken angewendet.

Handelt es sich beispielsweise um Morbus Crohn, treten aus chinesischer Sicht andere zu behandelnde Organe in den Fokus. Hierzu zählen z. B. das Herz und das Perikard sowie der Magen und die Milz.

Zudem ist bei Verdauungsbeschwerden eine Stuhluntersuchung unerlässlich, um Nahrungsmittelunverträglichkeiten auszuschließen und ein Bild von der individuellen Darmflora des Patienten zu erhalten. Durch den Gebrauch von Antibiotika kann es zu einer Dysbiose kommen.