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Schüßler-Salze - Auf welche Vordenker bezog sich Dr. Schüßler?

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Schüßler-Salze

Auf welche Vordenker bezog sich Dr. Schüßler?

Dr. Schüßler war ein forschender und offener Geist. Er fand für seine tiefergehende Beschäftigung mit der Wirkung von Mineralstoffen auf den menschlichen Körper bei ärztlichen Kollegen und anderen Forschern hilfreiche Theorien und neue Erkenntnisse. Drei Vordenker sind zu nennen, deren Forschungen die Grundlage für Schüßlers Heilmethode gewesen sind.

Rudolf Virchow

Der Pathologe Rudolf Virchow (1821–1902) veröffentlichte 1858 seine für die damalige Zeit revolutionäre Theorie der Zellularpathologie. Demnach basiert jede Krankheit auf einer Störung von Körperzellen. So wurde Dr. Schüßlers Blick weg vom Körper als Gesamteinheit hin zur einzelnen Zelle gelenkt. Dr. Schüßler gelangte zu der Überzeugung, dass ein Heilmittel direkt in der Zelle ansetzen müsse, am Ursprung der Krankheit, um wirksam zu sein.

Jakob Moleschott

Der zweite Forscher, auf dessen Erkenntnisse sich Dr. Schüßler bezog, war der Niederländer Jakob Moleschott (1822–1893). Der Physiologe beobachtete, dass bei der Verbrennung von totem Gewebe s.g. Aschebestandteile zurückbleiben, wie z.B. Knorpelsalz, Eisen aus Blut oder Chlorkalium. Moleschott erkannte, dass für Aufbau und Erhalt eines gesunden Körpers bestimmte Mineralstoffe in den Zellen vorhanden sein müssen. Dr. Schüßler griff diese Erkenntnis auf und untersuchte weiter, welche Salze im menschlichen Körper hauptsächlich vorkommen. Dabei fiel ihm auf, dass in den unterschiedlichen Organen bzw. Geweben verschiedene Salze vorhanden waren. Beispielsweise fand Dr. Schüßler im Muskelgewebe hauptsächlich Kalium- und Magnesiumphosphat, in den Knochen Kalziumphosphat und in den Schleimhäuten Kaliumchlorid. 

Aus diesen Beobachtungen leitete Dr. Schüßler seine Überzeugung ab, dass der Mangel eines Mineralstoffs nicht nur zur Erkrankung der Zelle führt, sondern es in logischer Konsequenz auch zu einer körperlichen Erkrankung kommen muss. Die Substitution des fehlenden Mineralstoffes müsste dann in logischer Konsequenz eine positive, heilende Wirkung haben.

Justus von Liebig

Bestärkt wurde Dr. Schüßler in seiner Theorie durch die Arbeiten von Justus von Liebig (1803–1873), der als Agrarwissenschaftler die Wirkung von chemischen Substanzen auf das Pflanzenwachstum erforschte. Von Liebig stellte fest, dass alle Pflanzen schneller wachsen und kräftiger werden, wenn sie reichlich Phosphor zur Verfügung haben. Er legte damit die Grundlagen für die moderne Pflanzendüngung und verwendete bereits den Ausdruck „Nährsalze“. Das Prinzip der Düngung, so war sich von Liebig sicher, könnte auch bei Mensch und Tier funktionieren. Allerdings ließ ihm seine Arbeit als Agrarwissenschaftler keine Zeit für derlei Forschungsarbeiten, bis auf Versuche mit seinem Hund, der angeregt auf die Gabe von Phosphor reagierte. Für Dr. Schüßler war von Liebigs Düngetheorie von großem Interesse. Er nahm sich die Zeit, die praktische Anwendung am Patienten auszuprobieren, indem er verschiedene Mineralstoffe, vor allem aber Phosphorverbindungen, bei seinen Patienten einsetzte und die Wirkung beobachtete. Seine Erfahrungen dokumentierte und verglich er. So stellte er fest, dass ein bestimmtes Mittel bei einer Krankheit eine zuverlässige Wirksamkeit zeigte. Beispielsweise linderte die Gabe von Kalium chloratum die Symptome von Schleimhauterkrankungen und Patienten mit Muskelkrämpfen behandelte Dr. Schüßler erfolgreich mit Magnesium phosphoricum. An dieser Stelle muss man sich noch einmal verdeutlichen, dass Dr. Schüßler kein Forscher oder Wissenschaftler im klassischen Sinne war, sondern Praktiker. Wenn eine Theorie für ihn von Interesse war, setzte er sie unmittelbar bei seiner Arbeit ein. Gaben ihm seine Ergebnisse Recht, nahm er das Mittel in sein Anwendungsspektrum auf.