Kohlenhydrate

Kohlenhydrate werden durch die Photosynthese mit Hilfe des Sonnenlichts aus Kohlendioxid und Wasser gebildet. Sie sind die Hauptbestandteile in Pflanzen, kommen überall vor und sind Energieträger für Menschen und Tiere. Je nachdem ob sie aus einem oder mehreren Zuckermolekülen gebildet sind, unterscheidet man

• Monosaccharide: Einfachzucker wie z.B. Glucose, Fructose
• Disaccharide: Zweifachzucker, z.B. Saccharose = Rohrzucker, bestehend aus Glucose und Fructose
• Oligosaccharide: Mehrfachzucker aus 3–9 Einfachzuckern, z.B. Inulin in der Wegwartenwurzel als Speicherkohlenhydrat
• Polysaccharide: bestehen aus 30 bis mehreren tausend Monosaccharid-Einheiten. Sie haben entweder Strukturfunktionen (wie Zellulose oder Pektine) oder sind Reservestoffe (wie Stärke oder Dextrane).

Ein spezielles Polysaccharid, das Inulin, kommt in den Wurzeln vieler Korbblütler vor (u.a. Topinambur, Wegwarte, Löwenzahn). Es ist unverdaulich, wird nicht im Dünndarm resorbiert und zählt damit zu den Ballaststoffen, die den Darm pflegen. Außerdem wird es nicht zu Einzelzuckern abgebaut und benötigt deshalb kein Insulin zur Verstoffwechselung – ein Vorteil für Diabetiker. Obendrein senkt Inulin den Lipoprotein- und Cholesterinspiegel und schützt damit die Blutgefäße.

Auch Beta-Glucane sind hochmolekulare Polysaccharide, die zu den pflanzlichen Ballaststoffen gehören. Sie kommen in den Zellwänden von Getreidearten, Bakterien und Pilzen vor. Beta-Glucane, z.B. aus Hafer erhöhen bei einer ausreichend hohen Konzentration in der Nahrung die Viskosität des Speisebreis im Magen-Darm-Trakt. Studien zeigen, dass Beta-Glucane effektive natürliche Immunmodulatoren sind, die die Aktivität der Makrophagen stimulieren. Sie werden vermehrt bei chronischen Darmentzündungen (CED) eingesetzt.