Zu den Polyphenolen gehören Flavonoide, Isoflavonoide und Gerbstoffe. Sie bestehen aus mehreren miteinander verbundenen Phenolringen (poly bedeutet viel).
Viele Polyphenole gelten als für den Menschen gesundheitsfördernd. Die meisten haben gerbstoffartige, entzündungshemmende Wirkungen und fungieren als Antioxidanzien. Ihre Wirkungen sind vielfältig. Sie schützen unseren Körper vor freien Radikalen, pflegen die Gesundheit, vermindern die Gefahr von Arteriosklerose (Granatapfel) oder wirken bakterizid bei Karies (Polyphenole aus Weintrauben). Sie haben zudem eine unspezifische antibiotische Wirkung auf die Haut und Schleimhaut: Mikroorganismen und Viren sind den Polyphenolen ungeschützt ausgesetzt. Deren Proteine, die sich an die Wand der Körperzellen anheften und eindringen wollen, um sich dort zu vermehren, werden durch die Polyphenole inaktiviert. So können sich die Eindringlinge nicht mehr an menschliches Gewebe anheften, nicht in die Zellen eindringen und werden mit der natürlichen Selbstreinigung ausgewaschen.
In den Pflanzen kommen Polyphenole als sekundäre Inhaltsstoffe vor, sie sind Bestandteile des pflanzeneigenen Immunsystems. Es sind Farbstoffe, Geschmackstoffe und Tannine. Sie schützen die Pflanze z.B. vor Fressfeinden oder vor Schädlingen wie Pilzen. Sie locken Insekten zur Bestäubung, dienen als Radikalfänger oder als Schutz vor der UV-B-Strahlung (Cistrose). Außerdem sind sie Grundbaustoffe im Lignin (Holzbaustein) oder Suberin (Korkzellen in Zellwänden).
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