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Das benigne Prostatasyndrom (BPS früher benigne Prostatahyperplasie [BPH]) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Sie wird auch als Prostataadenom bezeichnet. Es handelt sich um eine sehr häufige Erkrankung. Betroffen sind insbesondere Männer im mittleren bis hohen Alter (80–90 % der über 80-jährigen Patienten).
Die Ursache ist nicht endgültig geklärt. Es wird ein hormonelles Ungleichgewicht zwischen Testosteron und Östrogen angenommen. Das Prostatagewebe vermehrt sich – v.a. im Bereich des Prostatamittellappens um die Harnröhre, die dadurch eingeengt wird.
Symptome
Die Blasenentleerung ist gestört, wodurch es zu obstruktiven – d.h. durch die Verengung bedingten – Symptomen kommt: Die Patienten klagen über einen abgeschwächten Harnstrahl. Das Wasserlassen beginnt verzögert, ist erschwert (Dysurie) und dauert lange; häufig kommt es zu einem „Nachträufeln“. In der Harnblase kann nach dem Wasserlassen Restharn verbleiben.
Darüber hinaus kommt es zu irritativen Symptomen (Reizsymptome). Die Patienten müssen häufig Wasser lassen (= Pollakisurie; nächtliches Wasserlassen = Nykturie). Es kann zu Schmerzen beim Wasserlassen (Algurie) sowie zu sehr starkem (imperativem) Harndrang kommen. Die Erkrankung wird in 3 Stadien eingeteilt. Im Stadium III (Dekompensation) staut sich der Harn bis zur Niere.
- Die Stadieneinteilung nach Alken: Stadium I (Reizstadium): Harnstrahlabschwächung, Nykturie, Pollakisurie, verzögerter Miktionsbeginn. Stadium II (Restharnstadium): Beschwerden wie Stadium I mit zunehmender Restharnbildung, rezidivierenden Harnwegsinfektionen, Blasensteinbildung, Dranginkontinenz.
- Stadieneinteilung nach Vahlensieck: Stadium I: keine Miktionsstörungen, mehr oder weniger ausgeprägte BPH, Uroflow >15ml/sec, kein Restharn, keine Trabekelblase (= balkenartige Verdickung der Blasenmuskulatur). Stadium II: Wechselnde Miktionsstörungen, mehr oder weniger ausgeprägte BPH, Uroflow 10-15 ml/sec. Keine oder beginnende Trabekelblase. Stadium III: Permanente Miktionsstörungen, mehr oder weniger ausgeprägte BPH, Uroflow <10ml/sec., Restharn > 50ml, Trabekelblase.
Innere Anwendung
Pflanzen mit Phytosterolen wie beta-Sitosterol aus Brennnesselwurzeln, Kürbissamen und Sägepalmfrüchten. Sie hemmen die Prostaglandinsynthese und wirken antiphlogistisch und antiödematös. Außerdem greifen sie in den Hormonstoffwechsel ein und hemmen das weitere Wachstum des Prostatagewebes.
Behandlungsempfehlung
Bewährte Fertigarzneimittel
Monopräparate: Bazoton, Prostaforton uno Filmtbl.
Kombinationspräparate: Prostagutt forte (Brennnesselwurzel, Sägepalmenfrüchteextrakt)
Äußere Anwendung
Warme Mullkompressen mit 3–5 Tropfen ätherischem Eukalyptusöl auf den Damm auflegen. Sie können solange liegen bleiben, wie sie angenehm sind. Wärme erleichtert die Miktion. Das ist wichtig, denn sowohl Darm als auch Blase sollten regelmäßig entleert werden. Eine eventuelle sollte Obstipation behandelt werden.
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