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Pflanzenheilkunde - Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege

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Pflanzenheilkunde

Erkrankungen der Gallenblase und Gallenwege

Unter Cholelithiasis versteht man die Anwesenheit von Steinen in der Gallenblase (= Cholezystolithiasis) oder dem großen Gallengang (= Choledocholithiasis).

Bei der Cholezystitis handelt es sich um eine Entzündung der Gallenblase. Die Cholangitis beschreibt eine Entzündung der Gallengänge.

Gallensteine entstehen durch ein Ungleichgewicht zwischen löslichen und unlöslichen Bestandteilen in der Gallenflüssigkeit. Es kommt zur Verklumpung des wasserunlöslichen Cholesterins (Cholesterinsteine) oder des unkonjugierten Bilirubins (Pigmentsteine, die überwiegend Bilirubin enthalten); darüber hinaus gibt es Mischformen). Gallensteine führen zu einer Reizung der Gallenblasenwand. Insbesondere in akuten Stresssituationen kann es zusätzlich zu einer Stase der Gallenflüssigkeit kommen. Wenn Bakterien (aus dem Duodenum oder über die Blutbahn) in die vorgeschädigte Gallenblasenwand einwandern, entwickelt sich eine akute Cholezystitis. Diese kann rezidivieren und in eine chronische Gallenblasenentzündung übergehen.

Der Aufstau der Gallenflüssigkeit kann zu einer Entzündung der Gallenwege (Cholangitis) führen. Ein solcher Galleaufstau kann jedoch auch ohne Gallensteine entstehen – z.B. durch Tumoren, Entzündungen oder Narben im Gallengangsystem.

Vorsicht

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Heilpflanzen sollten bei akuten Entzündungen von Gallenblase und Gallenwegen, bei Gallensteinen sowie bei einem Verschluss der Gallenwege nicht angewendet werden! Sie können allerdings zur Vorbeugung bei Menschen mit Funktionsstörungen im Bereich der Galle eingesetzt werden.

Innere Anwendung

Cholagoga (Chol bedeutet Galle) sind meist pflanzliche Arzneimittel, welche die Tätigkeit der Gallenblase anregen. Sie beseitigen außerdem Funktionsstörungen im Bereich der Gallenwege.

Merke

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Die meisten Cholagoga sind gleichzeitig Choleretika, d.h. sie fördern die Produktion der Gallenflüssigkeit in der Leber. Cholekinetika sind Stoffe, die die Entleerung der Gallenblase unterstützen.

Viele pflanzliche Gallentherapeutika haben gleichzeitig krampflösende, blähungstreibende und tonisierende Eigenschaften und fördern so manches Mal auch noch die Darmtätigkeit.

Angezeigt sind hier die Pfefferminze und die Angelikawurzel mit ihren ätherischen Ölen, sie wirken gegen die Entzündung. Die bitterstoffhaltigen Arzneipflanzen wie Artischocken, Enzian, Löwenzahn, Schafgarbe, Wegwarte und Wermut regen die Tätigkeit und Funktion der Galle an. Die Kamille hemmt die Entzündung.

Behandlungsempfehlung

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Tee zur Anregung der Galle

Pfefferminzblätter (Menthae pip. fol.)

Tausendgüldenkraut (Centaurii herb.)

Kümmelfrüchte angest. (Carvi fruct. cont.)

Melissenblätter (Melissae fol.)                                             aa ad 100,0

M.f.spec. D.S.: 1 TL auf 250 ml heißes Wasser, 10 Min. ziehen lassen. 3-mal tgl. 1 Tasse.

Tonisierung der Gallenwege

Kamillenblüten (Matricariae flos.)                                        20,0

Pfefferminzblätter (Menthae pip.fol.)                                   40,0

Tausendgüldenkraut (Centaurii herb.)                                  20,0

Löwenzahnwurzel (Taraxaci herb.)                                       20,0

M.f.spec. D.S.: 1–2 TL auf 250 ml heißes Wasser, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. 3-mal tgl. 1 Tasse.

Hinweis: Tee-Rezepturen für die Unterstützung der Gallenfunktion können außer einem Gallemittel ein Karminativum (Kümmelfrüchte, Tausendgüldenkraut) und ein krampflösendes Mittel enthalten wie Pfefferminze und/oder Melisse.

Äußere Anwendung

Auf den rechten Oberbauch Wickel (z.B. Schafgarbenwickel) llegen und so durch Zufuhr von Wärme für Entspannung sorgen.

Behandlungsempfehlung

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Schafgarbenwickel

2 EL Schafgarbe mit 500 ml heißem Wasser übergießen, 5 Min. zugedeckt ziehen lassen und ein doppelt gefaltetes Gästehandtuch hineintauchen. Ausdrücken, in ein Handtuch einschlagen und auf die Lebergegend (rechter unterer Rippenbogen) oder auf den schmerzenden Bauch legen. Mit einer Wärmflasche obendrauf und zugedeckt mit einer Wolldecke mindestens 20 Min. ruhen. Am besten um die Mittagszeit, da hat die Leber am wenigsten Energie (nach der chinesischen Meridianuhr).

Allgemeine Behandlungsmaßnahmen

Ballaststoffreiche, cholesterinarme Vollwertkost bevorzugen. Auf Alkohol, Zucker, Kaffee und blähende Speisen verzichten.