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Homöopathie - Welche Bedeutung hat der legendäre Chinarindenversuch für die Homöopathie?

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Homöopathie

Welche Bedeutung hat der legendäre Chinarindenversuch für die Homöopathie?

Im Jahre 1790 las Hahnemann in einer Veröffentlichung des schottischen Arztes W. Cullen etwas, das er nicht recht glauben mochte. Cullen behauptete darin, die Wirkung des gegen Malaria eingesetzten Chinarindenextrakts sei darauf zurückzuführen, dass sie den Verdauungstrakt stärke. Hahnemann, der in seinem Leben u.a. zwei Grundsätze verfolgte, nämlich: „Glaube niemandem sofort alles, sondern überzeuge dich selbst“ und „Verabreiche keinem Patienten etwas, was du nicht selbst ausprobiert hast“, beschloss daraufhin, die Wirkung des Chinarindenextrakts an sich selbst zu testen.

Was er nach der Einnahme beobachtete, verblüffte ihn: Schon bald entwickelte er dieselben Symptome wie ein Malariakranker. Kaum, dass er die Einnahme des Chinarindenextrakts jedoch beendet hatte, war er wieder symptomfrei.

Hahnemann kam ins Grübeln: Wenn Chinarinde Malaria heilt und bei Gesunden Malariasymptome hervorruft, könnte es dann nicht sein, dass andere Substanzen ebenso wirken – also Kranke heilen und bei Gesunden Krankheitssymptome auslösen?

Bis heute gilt dieser sogenannte Chinarindenversuch als Geburtsstunde der Homöopathie.

Vertiefung

Samuel Hahnemann und die Geschichte der Homöopathie

1796 begründet Samuel Hahnemann die Homöopathie durch seine Niederschrift im Journal der praktischen Arzneikunde von Hufeland Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen nebst einigen Blicken auf die bisherigen.

1810 erschien sein Buch Organon der rationellen Heilkunde, in dem er die Prinzipien, Gesetzmäßigkeiten und das genaue Vorgehen dieser Heilweise beschrieb. Seit der 2. Auflage wird es „Organon der Heilkunst“ genannt und dient bis heute jedem homöopathisch Tätigen als Grundlage seiner homöopathischen Heiltätigkeit.

Ab 1812 hielt er an der an der Universität Leipzig neun Jahre lang Vorlesungen in Medizin. In dieser Zeit führte er gemeinsam mit seinen Studenten und einigen Kollegen eine große Anzahl von Arzneimittelprüfungen durch, deren Ergebnisse er in der sechsbändigen Reinen Arzneimittellehre (1811–1821) veröffentlichte.

1828 erschien Hahnemanns 5-bändiges Werk der chronischen Krankheiten, in denen er auf die Behandlung und Falldarstellung chronischer Krankheiten sowie Mittelbeschreibungen seiner eingesetzten Arzneimittel eingeht.

1835 als Achtzigjähriger heiratete er die 34-jährige französische Malerin Mélanie d´Hervilly und siedelte mit ihr nach Paris über. Dort führten beide bis zum Tod Hahnemanns im Jahre 1843 eine angesehene homöopathische Praxis.

In den letzten Lebensjahren arbeitete Hahnemann an der sechsten Auflage des „Organon“, in der die neuen Vorschriften zur Herstellung und Anwendung der Q-Potenzen enthalten waren.