Befundung
Anhand der 8 Leitkriterien wird mithilfe des Befunds eine chinesische Diagnose erstellt. Zu den 8 Leitkriterien zählen: Yin, Innen, Leere und Kälte sowie Yang, Außen, Fülle und Hitze. Zusätzlich werden die äußeren pathogenen klimatischen Faktoren bewertet. Hierzu zählen: Wind, Kälte, Feuer, Hitze-Toxine, Trockenheit, Feuchtigkeit und Schleim. Zudem werden die pathogenen psychischen Faktoren wie Aggression und Wut (Leber), Unruhe (Herz und Perikard), Grübeln (Milz), Trauer (Lunge) und existenzielle Angst (Niere) genauer betrachtet.
Anhand der Anamnese und der allgemeinen Befundung wird außerdem entschieden, ob es sich um einen Yang- oder Yin-Zustand handelt. Hierbei sind die absolute Yang-Fülle (Yang-Exzess), die relative Yang-Fülle sowie die absolute und relative Yin-Fülle zu unterscheiden.
Taping-Konzept
Anhand der Diagnose werden die „wichtigsten“ Punkte notiert und ein Taping-Konzept erstellt. Hierbei werden bei einem Fülle-Zustand sedierende Techniken, bei einem Leere-Zustand tonisierende Techniken kombiniert. Das Gittertape und Stahlkügelchen bzw. Dauernadeln aus Stahl wirken neutral bzw. ausgleichend auf die Punkte.
Anhand des Dauerreizes auf die entsprechenden Akupunkturpunkte haben sich in der Praxis 1 bis maximal 5 Druckapplikationen begleitend bzw. im Anschluss an eine Behandlung bewährt. Es ist zudem wichtig, den Patienten bzw. die Eltern darüber zu informieren, die Kügelchen nach etwa 1–3 Tagen, die Dauernadeln nach 5 bis maximal 10 Tagen zu entfernen (die Angabe der Tage sind Erfahrungswerte aus der eigenen Praxis). Bei kleineren Kindern gelten deutlich kürzere Tragezeiten; hier werden die Kügelchen nur einige Stunden auf der Haut belassen, Nadeln etwa 1–3 Tage.
Bei Vorbelastungen des Körpers und der Haut (z. B. durch Neurodermitis, Diabetes mellitus) wird die Tragedauer individuell auf den Patienten abgestimmt.
Druck- und Tapeapplikation
Im Anschluss wird die Haut des Patienten mit Wasser gereinigt. Dann werden die Dauernadeln bzw. Kügelchen auf die entsprechenden Punkte aufgebracht. Nachfolgend erfolgt die Tapeapplikation in Ligament- bzw. Muskeltechnik oder die Anlage eines Gittertapes.
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