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Taping - Antike Punkte der Nierenleitbahn

Kursangebot | Taping | Antike Punkte der Nierenleitbahn

Taping

Antike Punkte der Nierenleitbahn

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Antike Punkte befinden sich am Ende der Akren und sind die jeweils ersten 5 Anfangs- und Endpunkte der Leitbahnen. Antike Punkte werden auch als Shu-Punkte bezeichnet und sind nicht mit den Rücken-Shu-Punkten zu verwechseln.

Der 1. antike Punkt wird als Brunnen- oder Jing-Punkt, der 2. antike Punkt als Quellen- oder Ying-Punkt, der 3. antike Punkt als Bach- oder Shu-Punkt, der 4. antike Punkt als Fluss- oder Jing-Punkt und der 5. antike Punkt als Meer- oder He-Punkt bezeichnet. Die ersten 3 antiken Punkte entsprechen den 1. bzw. letzten Punkten der jeweiligen Leitbahn. Eine Ausnahme stellt die Gallenblasenleitbahn dar. Der 4. antike Punkt weist verschiedene Lokalisationen auf. Der 5. antike Punkt befindet sich immer im Bereich der Ellenbeuge oder des Knies.

In Tab. 7.3 und Tab. 7.4 sind die 5 antiken Punkte aller Leitbahnen zusammengefasst.

 

Tabelle 7.3 

 

Tabelle 7.4 

 

In Tab. 7.5 sind die antiken Punkte mit den zugehörigen Tonisierungs-, Mutter- und Sedierungspunkten dargestellt.

 

Tabelle 7.5 

 

Eine Behandlung des 1. und 2. antiken Punktes ist hauptsächlich für Akutsituationen und Fülle-Zustände wie Hitze geeignet und wirkt sehr dynamisch. Über den 3. antiken Punkt lässt sich v. a. auf die Yin-Leitbahnen bzw. Zang-Organe eine nachhaltigere Wirkung erzielen. Deshalb wird er v. a. bei chronischen Erkrankungen behandelt. Die Wirkung über den 4. antiken Punkt entfaltet sich langsamer, ist jedoch tiefer gehend als bei den vorherigen. Er eignet sich v. a. zur Behandlung von Sehnen, Gelenken und Knochen. Der 5. antike Punkt wirkt tiefer im Körper und wird vorrangig bei inneren Erkrankungen genutzt.

Die antiken Punkte können den Wandlungsphasen zugeordnet werden (Tab. 7.6):

  • Auf den Yang-Leitbahnen ist der 1. antike Punkt auch immer ein Metall-Punkt, der 2. antike Punkt ein Wasser-Punkt, der 3. antike Punkt ein Holz-Punkt, der 4. antike Punkt ein Feuer-Punkt und der 5. antike Punkt ein Erde-Punkt.
  • Auf den Yin-Leitbahnen ist der 1. antike Punkt auch immer ein Holz-Punkt, der 2. antike Punkt ein Feuer-Punkt, der 3. antike Punkt ein Erde-Punkt, der 4. antike Punkt ein Metall-Punkt und der 5. antike Punkt ein Wasser-Punkt.

 

Tabelle  7.6 

 

Tonisierendes, sedierendes und neutrales Tape auf Ni1, Ni2, Ni3, Ni7 und Ni10

Die antiken Punkte der Nierenleitbahn sind Ni1 (1. antiker Punkt, Holz), Ni2 (2. antiker Punkt, Feuer), Ni3 (3. antiker Punkt, Erde), Ni7 (4. antiker Punkt, Metall) und Ni10 (5. antiker Punkt, Wasser). Eine ausführliche Beschreibung der Tapeapplikation erfolgt zu Ni3.

Grundsätzlich können der 1. und 2. antike Punkt sediert werden, da diese häufig bei Fülle-Zuständen genutzt werden. Der 3., 4. und 5. antike Punkt sind geeignet, um Leere-Zustände zu behandeln. Diese Punkte werden häufig tonisiert.

Da es jedoch unterschiedliche Behandlungsansätze in der Akupunktur gibt, entscheidet der Behandler selbst, wann eine Sedierung, Tonisierung bzw. neutrale Behandlung angezeigt ist und für den Patienten sinnvoll erscheint.

Für die Tonisierung wird ein rotes I-Tape, für die Sedierung ein blaues und für die neutrale Behandlung ein Gittertape verwendet. Den Farben werden entsprechende Wirkungen zugeschrieben.

Behandlungsempfehlung

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Um das Organ Niere über die Farbe bzw. über das Element der Wandlungsphasen zu stärken, wird – wenn verfügbar – ein blaues Tape gewählt.

Die Tonisierung von Ni1, Ni2, Ni3, Ni7 und Ni10 wird mit einem Goldkügelchen und der Ligamenttechnik in Richtung der Leitbahn, die Sedierung mit einem Silberkügelchen und der Muskeltechnik entgegen der Leitbahn und die neutrale Behandlung mit einem Stahlkügelchen und einem Gittertape durchgeführt.

Tonisierendes und neutrales Tape auf Ni3

 

Abb. 7.8 Tonisierende Anlage auf dem Akupunkturpunkt Ni3.

 

 

Abb. 7.9 Neutrale Anlage auf dem Akupunkturpunkt Ni3.

 

 

Video 7.6 zeigt die Anlage eines tonisierenden und neutralen Tapes auf dem Akupunkturpunkt Bl23.

 

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Ni3 ist der Yuan- und Erde-Punkt der Nierenleitbahn und wird vorrangig bei Leere-Zuständen im Funktionskreis Niere und Blase getapt. Hierzu zählen z. B. chronische Rückenschmerzen, chronische gynäkologische Erkrankungen oder geistige Erschöpfung.

Tonisierendes Tape:

  • Es wird ein etwa 5 cm langes I-Tape abgemessen. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo das Tape aufgeklebt werden soll.
  • Zunächst wird auf der rechten Körperseite ein Goldkügelchen auf Ni3 geklebt. Ni3 befindet sich in der Mitte zwischen dem Malleolus medialis und der Achillessehne.
  • Der Fuß wird in Extension und Pronation gebracht.
  • Die Folie des Tapes wird an der Basis eingerissen und vollständig gelöst.
  • Die Basis des Tapes wird oberhalb von Ni3 auf die Haut geklebt. Dann wird das Tape mit maximalem Zug in Richtung der Leitbahn auf den Akupunkturpunkt geklebt.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig (Abb. 7.8).

Neutrales Tape:

  • Zunächst wird auf der rechten Körperseite ein Stahlkügelchen auf Ni3 appliziert. Man kann alternativ auch eine Dauernadel aus Stahl verwenden.
  • Der Fuß wird in Extension und Pronation gebracht.
  • Das Gittertape wird auf Ni3 geklebt (Abb. 7.9).

 

Alle Tapes sollten erfahrungsgemäß nur etwa 2–3 Tage auf der Haut verbleiben, da sich durch die Kügelchen leicht Druckstellen bilden können. Dauernadeln können problemlos etwa 7 Tage auf der Haut bleiben.

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