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Taping - Impingement-Syndrom

Kursangebot | Taping | Impingement-Syndrom

Taping

Impingement-Syndrom

Definition. Das Impingement-Syndrom wird auch als subakromiales Engpasssyndrom bezeichnet. Hierbei können die Bursa subacromialis und die Sehnen der Rotatorenmanschette komprimiert werden. Bei einer Abduktion des Arms treten Schmerzen zwischen etwa 60 und 120° auf. Zur Rotatorenmanschette zählen der M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor und der M. subscapularis.

Ursachen aus Sicht der Schulmedizin:

  • Schulterverletzungen
  • Überlastung
  • Fehlhaltungen, z. B. am Arbeitsplatz
  • Ruptur der Rotatorenmanschette
  • entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis
  • betroffene Muskeln:
  • M. supraspinatus
  • M. infraspinatus
  • M. teres minor
  • M. subscapularis

Ursachen aus Sicht der TCM:

  • Leber-Qi-Stagnation
  • Leber-Blut-Mangel
  • Nieren-Yang-Mangel
  • Nieren-Yin-Mangel
  • Blockade in der Dickdarm-, Dünndarm- und 3-Erwärmerleitbahn
  • Milz-Qi-Mangel
  • Nässe und Schleim
  • Blut-Stase
  • Leere-Schmerz (dumpf, langsamer Verlauf, Leeregefühl)
  • Fülle-Schmerz (stechend, fixiert, wandernd, plötzlicher Verlauf)

Korrespondierende Akupunkturpunkte:

  • M. supraspinatus: Dü12, Dü13, Di16, (3E15)
  • M. infraspinatus: Dü10, Dü11
  • M. teres minor: –
  • M. subscapularis: –

Segment-, Dermatom- und Leitbahnzuordnung:

  • Segmentzuordnung:
  • C4–C6 (M. supraspinatus und M. infraspinatus)
  • C5–C6 (M. teres minor)
  • C5–C8 (M. subscapularis)

Zonen und Segmente: Lunge, Herz, Kehlkopf, Magen, Bauchspeicheldrüse, Duodenum, Jejunum, Ileum, Leber, Gallenblase, Dickdarm (aufsteigender, querverlaufender Teil), Rektum, (Niere und Harnleiter)Head-Zone (Dermatom): ZwerchfellLeitbahnen: Dickdarm, Dünndarm, 3-ErwärmerRücken-Shu-Punkte: Bl25 (Dickdarm), Bl27 (Dünndarm), Bl22 (3-Erwärmer)

Behandlungsziele:

  • Schmerzreduktion
  • Verbesserung der Beweglichkeit

 

Tabelle 10.10 

 

  • zusätzliche Lokalpunkte:
  • Di14, Di15, Di16
  • Dü9, Dü10, Dü11, Dü12, Dü13, Dü14
  • 3E13, 3E14, 3E15

Meisterpunkt der Sehnen: Gb34

Weitere unterstützende naturheilkundliche Verfahren:

  • Schüßler-Salze:
  • chronische Schmerzen der Sehnen und Muskeln (Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3, Nr. 7, Nr. 13)
  • Sehnenentzündung (Nr. 3, Nr. 6, Nr. 7)
  • Sehnenzerrung (Nr. 3, Nr. 4, Nr. 11)
  • akute Gelenkentzündung (Nr. 3, Nr. 11, Nr. 17)
  • Gelenkschmerzen (Nr. 2, Nr. 22)
  • als Salbe: Nr. 3 bei starken Schmerzen und Sehnenentzündungen, Nr. 7 bei stechenden Schmerzen, Nr. 8 bei Schwellungen

westliche Kräuter/Phytotherapie: Beinwell, Gänsefingerkraut, Engelwurz, Melisse, Rosmarin, Taubnessel, Brennnessel, Löwenzahn, Vogelmiere, Frauenmantel, Schafgarbe, Königskerze, Süßholz, Ziest, Lavendel, Mädesüß, Teufelskralle, Weidenrinde

Schröpfen (v. a. im Schmerzbereich und über den Rücken-Shu-Punkten Bl27–Bl22), blutiges Schröpfen bei Fülle-Zuständen; Pflaumenblütenhämmerchen, Baunscheidtieren bei Fülle-Zuständen (v. a. im Schmerzbereich); Neuraltherapie; manuelle Therapie

Taping

Muskeltechnik (detonisierend)

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes im Verlauf des M. supraspinatus, des M. infraspinatus und M. teres minor sowie des M. subscapularis zur Behandlung eines Impingement-Syndroms.

Tapeapplikation:

M. supraspinatus:

  • Es wird ein blaues I-Tape (gemessen vom Tuberculum majus humeri bis zur Fossa supraspinata der Skapula) zugeschnitten.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf dem Tuberculum majus humeri appliziert.
  • Der Patient wird gebeten, die Hand auf die gegenüberliegende Schulter zu legen.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung der Fossa supraspinata der Skapula auf die Haut geklebt.

M. infraspinatus und M. teres minor:

  • Es wird ein blaues Y-Tape (gemessen vom Tuberculum majus humeri bis zur Fossa infraspinata der Skapula) zugeschnitten.
  • Die Basis des Y-Tapes wird ohne Zug auf dem Tuberculum majus humeri appliziert.
  • Der Patient wird gebeten, den Arm in die Innenrotation zu bringen.
  • Dann werden der 1. Zügel des Tapes ohne Zug in Richtung der Fossa infraspinata der Skapula (M. infraspinatus) und der 2. Zügel des Tapes ohne Zug in Richtung der Margo lateralis der Skapula (M. teres minor) auf die Haut geklebt.

M. subscapularis:

  • Es wird ein blaues I-Tape (gemessen vom Tuberculum minus humeri bis zur Fossa subscapularis der Skapula) zugeschnitten.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf dem Tuberculum minus humeri appliziert.
  • Der Patient wird gebeten, den Arm in die Außenrotation zu bringen.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung der Fossa subscapularis (Höhe 3. bzw. 4. Rippe) auf die Haut geklebt.
Ligamenttechnik

Beschrieben wird die Anlage eines Segment-Tapes über C4 bis C8 zur Behandlung eines Impingement-Syndroms.

Tapeapplikation:

  • Es werden 2 rote, etwa 5 cm lange I-Tapes zugeschnitten.
  • Die Folie des 1. Tapes wird in der Mitte aufgerissen.
  • Der Kopf des Patienten befindet sich hierbei in einer leichten Flexion.
  • Das 1. Tape wird mit maximalem Zug über die Segmente C4–C5 appliziert.
  • Dann wird das 2. Tape in derselben Weise über die Segmente C7–C8 aufgebracht.

Meridian-Taping

Muskeltechnik (detonisierend) mit Druckapplikation

Beschrieben wird die Anlage eines Tapes über der Dickdarm- (Di16–Di14), Dünndarm- (Dü14–Dü9) und 3-Erwärmerleitbahn (3E15–3E13) zur Behandlung eines Impingement-Syndroms.

Die korrespondierenden Akupunkturpunkte haben einen direkten Bezug zur Dickdarm-, Dünndarm- und 3-Erwärmerleitbahn. Um das Krankheitsbild des Impingement-Syndroms ganzheitlich zu behandeln, wird zusätzlich die Dickdarmleitbahn mithilfe eines sedierenden Meridian-Tapes versorgt.

Druck- und Tapeapplikation:

Dickdarmleitbahn:

  • Ein Silberkügelchen wird auf Di15 appliziert.
  • Es wird ein schwarzes I-Tape (gemessen von Di16 bis Di14) zugeschnitten. Die Farbe Schwarz ist dem Element Metall zugeordnet.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf Di16 appliziert. Di16 befindet sich zwischen dem Akromion und der Klavikula.
  • Die Schulter des Patienten wird in eine schmerzfreie Depression, der Arm in eine schmerzfreie Flexion und Adduktion gebracht.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung Di14 (Ansatz des M. deltoideus) geklebt.

Dünndarmleitbahn:

  • Silberkügelchen werden auf Dü10, Dü11, Dü12 und Dü13 appliziert.
  • Es wird ein rotes I-Tape (gemessen von Dü14 bis Dü9) zugeschnitten. Die Farbe Rot ist dem Element Feuer zugeordnet.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug auf Dü14 appliziert. Dü14 liegt 3 cun bzw. 3 Finger breit lateral der Unterkante des 1. BWK.
  • Die Hand des Patienten wird auf die gegenüberliegende Schulter gelegt.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung Dü9 auf die Haut geklebt. Dü9 befindet sich 1 cun bzw. 1 Daumen breit oberhalb der Achselfalte.

3-Erwärmerleitbahn:

  • Ein Silberkügelchen wird auf 3E15 appliziert. 3E15 liegt 1 cun bzw. 1 Daumen breit unterhalb von Gb21.
  • Es wird ein rotes I-Tape (gemessen von 3E15 bis 3E13) zugeschnitten. Die Farbe Rot ist dem Element Feuer zugeordnet.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug vor 3E15 appliziert.
  • Die Hand des Patienten wird auf die gegenüberliegende Schulter gelegt.
  • Dann wird das Tape ohne Zug in Richtung 3E13 auf die Haut geklebt. 3E13 befindet sich 3 cun bzw. 3 Finger breit unterhalb von 3E14 am seitlichen Rand des M. deltoideus.

 

Bei einer Blut-Stase können zusätzlich die Xi-Punkte der 3-Erwärmer- (3E7) oder der Dünndarmleitbahn (Dü6) mit einem Silberkügelchen sediert werden.

Hinweis

Zusammenfassung aus ganzheitlicher Sicht

Aus Sicht der TCM handelt es sich beim Impingement-Syndrom um eine Energieflussstörung innerhalb der Dickdarm-, Dünndarm- und 3-Erwärmerleitbahn. Somit kann ein chronisches Impingement-Syndrom auf chronische Erkrankungen, Schwächen und Dysbalancen des Dickdarms, des Dünndarms und des 3-Erwärmers zurückgeführt werden. Zu den chronischen Dünn- und Dickdarmerkrankungen zählen beispielsweise Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Morbus Crohn oder ein Ulcus duodeni.

Der 3-Erwärmer kann alle Ebenen des Körpers betreffen. Bei Störungen des oberen Erwärmers kommt es z. B. zu Lungenerkrankungen, bei Störungen des mittleren Erwärmers z. B. zu Verdauungsstörungen sowie bei Störungen des unteren Erwärmers z. B. zu Ödemen in den unteren Extremitäten.