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Taping - Lungen-Segment-Tape

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Lungen-Segment-Tape

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Die Lungen werden segmental beidseitig dem Körper zugeordnet. Diese entsprechen den Segmenten C3 und C4 sowie Th3–Th9.

Tonisierendes Lungen-Segment-Tape

 

Abb. 11.15 Applikation des 3. Fächertapes neben der Wirbelsäule.
Abb. 11.15 Applikation des 3. Fächertapes neben der Wirbelsäule.

 

 

Video 11.11 die Anlage eines tonisierenden Lungen-Segment-Tapes.

 

 

 

 

Das Tape wird v. a. bei chronischen Erkrankungen wie der COPD oder der chronischen Bronchitis angewendet.

Das Tape wird mithilfe der Ligamenttechnik appliziert. Das Segment ist der Ursprung, die Reflexzone der Ansatz. Für die Anlage eines Segment-Tapes werden Fächertapes und I-Tapes verwendet.

Tapeapplikation:

  • Insgesamt benötigt man 5 Tapes mit einer Breite von 5 cm. Es wird 1 etwa 5 cm langes I-Tape zugeschnitten. Anschließend werden 4 rote Tapes entlang des Rippenverlaufs von Th3 bis Th7 abgemessen. Diese Tapes werden zu Fächertapes mit je 3 Zügeln zugeschnitten. Die Tapes sind ein wenig kürzer zuzuschneiden, da sie mithilfe der Ligamenttechnik mit maximalem (I-Tape) bzw. halbem Zug (Fächertapes) appliziert werden. Die Ecken werden abgerundet.
  • Die Haut wird dort gereinigt, wo die Tapes aufgeklebt werden sollen.
  • Als Erstes wird das I-Tape im Bereich C3–C4 auf die Haut geklebt:
    • Die Folie des I-Tapes wird mittig eingerissen.
    • Der Patient wird aufgefordert, den Kopf etwas nach vorn, in Richtung Brust zu beugen.
    • Das Tape wird mit maximalem Zug waagerecht und en bloc auf die Haut geklebt.
  • Das 1. Fächertape wird auf der rechten Körperseite im Bereich von Th3 bis Th4 auf die Haut geklebt:
    • Die Folie des Tapes wird an der Basis gelöst. Die Basis wird auf der rechten Körperseite seitlich der Wirbelsäule auf Höhe des 3. und 4. BWK auf die Haut geklebt.
    • Dann wird der Patient gebeten, tief in den Brustkorb einzuatmen und sich nach links zu beugen.
    • Die Zügel werden nacheinander entlang der Rippen in Richtung des oberen Brustbereichs mit halbem Zug (50%) auf die Haut geklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 2. Fächertape wird unterhalb des 1. Fächertapes appliziert (Th6–Th7):
    • Die Folie des 2. Fächertapes wird ebenfalls an der Basis eingerissen. Die Basis wird unterhalb des 1. Fächertapes auf Höhe des 6. und 7. BWK auf die Haut geklebt.
    • Im Anschluss wird der Patient erneut aufgefordert, tief einzuatmen und sich nach links zu beugen.
    • Auch die Zügel dieses Tapes werden mit halbem Zug entlang der Rippen auf die Haut geklebt, allerdings in Richtung des unteren Brustbereichs. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 3. Fächertape wird auf der linken Körperseite im Bereich von Th3 bis Th4 auf die Haut geklebt (Abb. 11.15):
    • Die Basis des 3. Fächertapes wird auf der linken Körperseite seitlich der Wirbelsäule im Bereich des 3. und 4. BWK auf die Haut geklebt.
    • Der Patient wird gebeten, tief einzuatmen und sich nach rechts zu beugen.
    • Die Zügel werden nacheinander entlang der Rippen in Richtung des oberen Brustbereichs mit halbem Zug auf die Haut geklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 4. Fächertape wird unterhalb des 3. Fächertapes appliziert (Th6–Th7):
    • Die Folie des 4. Fächertapes wird ebenfalls an der Basis eingerissen. Die Basis wird unterhalb des 3. Fächertapes auf der linken Körperseite auf Höhe des 6. und 7. BWK auf die Haut geklebt.
    • Im Anschluss wird der Patient wieder gebeten, tief einzuatmen und sich nach rechts zu beugen.
    • Auch die Zügel dieses Tapes werden mit halbem Zug entlang der Rippen auf die Haut geklebt, allerdings in Richtung des unteren Brustbereichs. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

 

Behandlungsempfehlung

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Zudem könnte auf beiden Körperseiten ein zusätzliches Fächertape auf die Segmente Th8–Th9 geklebt werden. Es hat sich allerdings bewährt, möglichst wenige Tapes zu verwenden, um die Haut nicht zu stark zu reizen.

Sedierendes Lungen-Segment-Tape

Das Tape wird v. a. bei akuten Erkrankungen des Organs, z. B. einer akuten Bronchitis, eingesetzt.

Tapeapplikation:

  • Insgesamt benötigt man 5 Tapes mit einer Breite von 5 cm. Es wird ein etwa 5 cm langes I-Tape zugeschnitten. Anschließend werden 4 blaue Tapes entlang des Rippenverlaufs von Th3 bis Th7 abgemessen. Diese Tapes werden zu Fächertapes mit je 3 Zügeln zugeschnitten. Die Tapes werden nicht kürzer zugeschnitten, da sie mithilfe der Muskeltechnik appliziert werden. Die Ecken werden abgerundet.
  • Als Erstes wird das I-Tape im Bereich C3–C4 aufgeklebt.
    • Die Folie des I-Tapes wird mittig eingerissen.
    • Der Patient wird aufgefordert, den Kopf etwas nach vorn, in Richtung Brust zu beugen.
    • Das Tape wird ohne Zug waagerecht und en bloc auf die Haut geklebt.
  • Das 1. Fächertape wird auf der rechten Körperseite im Bereich von Th3 bis Th4 auf die Haut geklebt:
    • Die Folie des 1. Fächertapes wird an der Basis gelöst. Die Basis wird auf der rechten Körperseite oberhalb der Brustwarze fixiert.
    • Im Anschluss wird der Patient gebeten, tief in den Brustkorb einzuatmen und sich nach links zu beugen.
    • Auf Höhe des 3. und 4. BWK werden die Zügel nacheinander und ohne Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule geklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 2. Fächertape wird auf der rechten Körperseite unterhalb des 1. Fächertapes appliziert (Th6–Th7):
    • Die Folie des 2. Fächertapss wird an der Basis eingerissen und gelöst. Die Basis wird unterhalb der rechten Brustwarze auf die Haut geklebt.
    • Der Patient wird erneut gebeten, tief einzuatmen und sich nach links zu beugen.
    • Die Zügel werden auf Höhe des 6. und 7. BWK nacheinander und ohne Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule aufgeklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 3. Fächertape wird auf der linken Körperseite im Bereich von Th3 bis Th4 auf die Haut geklebt:
    • Die Folie des 3. Fächertapes wird an der Basis gelöst. Die Basis wird auf der linken Körperseite oberhalb der Brustwarze fixiert.
    • Im Anschluss wird der Patient aufgefordert, tief in den Brustkorb einzuatmen und sich nach rechts zu beugen.
    • Auf Höhe des 3. und 4. BWK werden die Zügel nacheinander und ohne Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule geklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das 4. Fächertape wird auf der linken Körperseite unterhalb des 1. Fächertapes appliziert (Th6–Th7):
    • Die Folie des 4. Fächertapes wird an der Basis gelöst. Die Basis wird unterhalb der linken Brustwarze auf der Haut fixiert.
    • Der Patient wird erneut aufgefordert, tief in den Brustkorb einzuatmen und sich nach rechts zu beugen.
    • Auf Höhe des 6. und 7. BWK werden die Zügel nacheinander und ohne Zug entlang der Rippen in Richtung Wirbelsäule geklebt. Die Enden lässt man ohne Spannung auslaufen.
    • Man streicht mehrmals über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

 

Behandlungsempfehlung

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Zudem können auf beiden Körperseiten zusätzliche Fächertapes auf die Segmente Th8–Th9 geklebt werden, um den gesamten Segmentbereich der Lungen abzudecken. Es hat sich allerdings bewährt, möglichst wenige Tapes zu verwenden, um die Haut nicht zu überreizen.

Kombination aus tonisierendem und sedierendem Lungen-Segment-Tape

Die Anlage des kombinierten tonisierenden und sedierenden Lungen-Segment-Tapes erfolgt wie oben beschrieben. Hierzu beginnt man mit dem tonisierenden Tape vom Ursprung (Segment) zum Ansatz (Reflexzone). In diesem Fall wird z. B. ein Fächertape von Th3 bis Th4 mithilfe der Ligamenttechnik (Zug von 50%) auf die Haut geklebt. Danach wird das sedierende Tape vom Ansatz (Reflexzone) zum Ursprung (Segment) auf Höhe von Th3 bis Th4 ohne Zug bzw. mithilfe der Muskeltechnik appliziert.

Behandlungsempfehlung

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Das Ziel ist es, mit möglichst wenig Tapes auszukommen, um die Haut nicht zu überreizen und dem Körper wenige Stimuli zu geben. Bei einem Lungen-Segment-Tape sollte zuvor immer über die Inspektion und Palpation geprüft werden, welche Lungenareale bzw. Segmente auffällig sind (s. auch reflektorische Zeichen, chronischer Schmerz).