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Taping - Zusammenfassung und Aussichten

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Taping

Zusammenfassung und Aussichten

Mit der Applikation von Organ-Tapes eröffnen sich – global betrachtet – neue Möglichkeiten zur Behandlung internistischer Erkrankungen. Hierbei stellt das Tape neben anderen therapeutischen und medikamentösen Behandlungsoptionen eine hilfreiche und unterstützende Maßnahme dar.

Auf Grundlage von unterschiedlichen Denkmodellen und Untersuchungen lässt sich ableiten, dass es einen Zusammenhang zwischen organischen Dysbalancen und orthopädischen Erkrankungen gibt (s. chronischer Schmerz). Dies wird beispielsweise an dem Zusammenhang von Gallenblasenerkrankungen oder Zwerchfellhernien/-operationen und dem Auftreten von Schulterschmerzen, an Nierenerkrankungen und dem Auftreten von LWS-Beschwerden sowie an Magenbeschwerden, z. B. aufgrund von Medikamenteneinnahme, und dem Auftreten von HWS-Beschwerden deutlich.

Entsprechend kann das Taping auf Muskeln und Gelenken nur wirksam sein, wenn die Dysbalance innerer Organe durch das Tape aktiv moduliert wird. Besteht jedoch eine tief greifende Erkrankung innerer Organe, könnte dies zu einer verminderten Wirkung führen. Dies würde wiederum erklären, warum einige Patienten das korrekt und fachgerecht applizierte Tape als heilsam empfinden, andere jedoch nicht. Letzteres ist z. B. häufiger bei chronischen Erkrankungen der Fall.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass chronische Erkrankungen aufgrund eines vorliegenden Störfelds, z. B. einer niederschwelligen Entzündung, Narben, Hormondysbalancen oder einer Dysbiose des Darms, chronifizieren bzw. eine Chronifizierung begünstigen.

Es ist immer zu bedenken, welche Ziele der Patient und der Behandler verfolgen. Darauf aufbauend sind die Behandlungen und Applikationen der Tapes auszuwählen. Hierfür stehen z. B. das „klassische“ Taping, das Meridian-Taping, das Zang-Fu-Taping, das Organ-Taping sowie tonisierende und sedierende Druckapplikationen zur Auswahl.

Fallbeispiel

CRPS

In meiner Praxis stellt sich eine 35-jährige Patientin mit einem CRPS der rechten Hand vor. Sie beschreibt einige „typische“ Symptome wie kalte Finger, vermehrten Haarwuchs und diffuse Schmerzen in der Hand, die nach einer vor Kurzem erfolgten Operation am Os metacarpale IV aufgrund eines Enchondroms erstmalig aufgetreten sind.

Des Weiteren schildert die Patientin das Bestehen einer Endometriose seit etwa 15 Jahren und mehrere Unterleibsoperationen. Aktuell nehme sie ohne Pause die „Pille“, um die Endometriose „in Schach“ zu halten. Bei weiteren Fragen erzählt die Patientin, dass sie aufgrund einer Bauchfellentzündung nach der Operation über mehrere Wochen Antibiotika erhalten habe. Seitdem mache der Darm starke Probleme. Darauf aufbauend wurden ein Stuhl- und Hormontest angeraten. Hierbei zeigten sich starke Dysbalancen im Bereich der Darmflora (beeinträchtigte protektive Flora) und der Hormone (Progesteronmangel).

Neben der Regulation des Darms und der Hormone wurde eine Ernährungsberatung durchgeführt. Ergänzend kamen das Uterus-, Leber- und Dickdarm-Organ-Tape, Meridian-Tapes (Niere, Ren Mai, Magen, Milz, Dickdarm) und Segment-Tapes (Bereich Dickdarm, Uterus) zum Einsatz.

Zusammenfassung: Beim CRPS liegen eine Fehlsteuerung der Schmerzreize und eine Dysregulation des Schmerzgedächtnisses vor. Häufig weisen solche Patienten zudem Störfelder im Bereich von z. B. Operationsnarben und im Verdauungstrakt auf. Durch oral verabreichte Schmerzmedikamente entsteht ein Circulus vitiosus. Bei diesem Prozess werden v. a. die Leber, die Nieren und der Darm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem kommt es bei regelmäßiger Einnahme von Schmerzmitteln häufiger zu einem Mineralstoffmangel.

Um den betroffenen Patienten global zu betreuen, sollten neben der Schmerztherapie komplementäre Behandlungen wie die Akupunktur und die Phytotherapie zur Regeneration und Entlastung der Leber, der Nieren und des Darms sowie eine Ernährungsberatung in Betracht gezogen werden. Daneben ist eine genaue Blut-, Hormon- und Stuhluntersuchung unerlässlich, um den Mineralstoffhaushalt zu überprüfen und eine Dysbiose des Darms und des Hormonhaushalts auszuschließen. In solchen Fällen ist es möglich, dass die Applikation eines Tapes am Handgelenk (z. B. aufgrund einer Radiusfraktur, die operativ versorgt wurde und durch die sich im Anschluss ein CRPS beim Patienten entwickelt hat) kaum bzw. keine Wirkung zeigt. Dann wäre es beispielsweise sinnvoll, tonisierende Leber-, Nieren- und Dickdarm-Organ-Tapes sowie Segment-Tapes für diese Organe zu applizieren.