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Taping - Magenleitbahn

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Taping

Magenleitbahn

Magenleitbahn
Abb. 8.5 Magenleitbahn mit einzelnen Akupunkturpunkten.

 

Die Magenleitbahn zählt zum Element Erde und ist eine Yang-Leitbahn (Abb. 8.5). Sie steht über die Yin-Yang-Kopplung mit der Milzleitbahn und über die Oben-Unten-Kopplung mit der Dickdarmleitbahn in Verbindung.

Die 5 antiken Punkte sind Ma45 (Metall) und Ma44 (Wasser), Ma43 (Holz), Ma41 (Feuer) und Ma36 (Erde). Weitere wichtige Punkte sind Ren12 (Mu-Alarmpunkt des Magens), Ma34 (Xi-Punkt), Ma40 (Luo-Punkt) und Ma42 (Yuan-Punkt).

Häufige Disharmoniemuster im Verlauf der Magenleitbahn

Die Magenleitbahn kann in ihrem Verlauf unterschiedliche Disharmoniemuster aufweisen. Diese sind in Tab. 8.3 dargestellt.

 

Tabelle 8.3 

 

Tonisierende Applikation auf der Magenleitbahn

Tonisierendes Tape im Verlauf der Magenleitbahn

Die tonisierende Applikation auf der Magenleitbahn erfolgt mithilfe der Ligamenttechnik in Richtung der Leitbahn.

Tapeapplikation:

  • Zunächst misst man das Tape ab und schneidet es zu.
  • Da Ma1 am unteren Orbitarand liegt, wird mit Ma2 begonnen. Die Basis des Tapes wird ohne Spannung auf Ma2 appliziert.
  • Das Tape wird von Ma2 bis Ma8 mithilfe des Hautvorschubs aufgebracht.

 

Behandlungsempfehlung

Der Punkt Ma8 kann aufgrund des Haarwuchses in diesem Bereich mit einem Gittertape oder einem Klebekügelchen versehen werden.

Alle Akupunkturpunkte im Gesicht (Ma2–Ma8) können auch mithilfe von Gittertapes behandelt werden.

  • Durch den größeren Abstand zwischen Ma8 und Ma9 wird das Tape erst ab dem Akupunkturpunkt Ma9 weiter appliziert. Der Bereich zwischen den beiden Punkten bleibt aufgrund der anatomischen Gegebenheiten frei.
  • Der Kopf wird in die Lateralflexion, Rotation und Reklination gebracht, und das Tape wird weiter über Ma9 bis Ma11 appliziert.

 

Behandlungsempfehlung

Bei einem Tape auf der rechten Körperseite entspricht dies einer Lateralflexion, Rotation und Reklination des Kopfes auf die kontralaterale Seite.

  • Während der Retraktion der Schulter wird das Tape weiter über Ma11 bis Ma12 appliziert.
  • Das Tape wird von Ma12 bis Ma18 mithilfe der Einatmung des Patienten und ggf. einer Hyperextension der Wirbelsäule appliziert.
  • Der Punkt Ma17 wird nicht getapt, da sich hier die Brustwarze befindet. Das Tape endet somit bei Ma16 und wird ab Ma18 weiterführend geklebt.
  • Der Hautvorschub durch den Therapeuten kann die Dehnung des Gewebes zusätzlich unterstützen. Dies ist v. a. sinnvoll, wenn der Patient nicht in der Lage sein sollte, aktiv oder passiv eine Hyperextension einzunehmen.
  • Das Tape wird von Ma19 bis Ma30 mithilfe der Bauchatmung (der Patient soll tief in den Bauch einatmen) und ggf. einer Hyperextension der LWS appliziert.

 

Behandlungsempfehlung

Die Applikation des Tapes im Bereich des Abdomens kann erleichtert werden, indem eine Nackenrolle unter die LWS gelegt wird. Dies ermöglicht eine kurzzeitige passive Hyperextension der LWS.

  • Während einer Retroversion des Beins wird das Tape weiter über Ma30 bis Ma34 appliziert.
  • Das Knie wird in Flexion gebracht, und das Tape wird weiter über Ma35 bis Ma40 appliziert.
  • Bei Plantarflexion des Fußes und der Zehen wird das Tape weiter über Ma41 bis Ma45 aufgebracht. Das Tape lässt man ohne Zug auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

Tonisierendes Tape im Verlauf der Magenleitbahn zur Behandlung chronischer Magen-Darm-Beschwerden

Im folgenden Beispiel wird die Behandlung von chronischen Magen-Darm-Beschwerden im Bereich von Ma24, Ma25 und Ma26 mit einer tonisierenden Tapeapplikation beschrieben. Diese Punkte werden mithilfe eines elastischen Tapes und eines Goldkügelchens tonisiert.

In diesem Beispiel wird das Kügelchen auf Ma25 appliziert, da es sich um den Mu-Alarmpunkt des Dickdarms handelt. Bei chronischen Erkrankungen kann dieser tonisiert werden. Um keine zu starke Reaktion zu bewirken, wird bei den Punkten Ma24 und Ma26 auf die Kügelchen verzichtet.

Druck- und Tapeapplikation:

  • Das Tape mit einer Breite von 2,5 cm wird abgemessen und zugeschnitten.
  • Ein Goldkügelchen wird auf Ma25 appliziert.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Spannung vor Ma24 appliziert.
  • Das Tape wird von Ma24 bis Ma26 mithilfe der Bauchatmung und ggf. einer Hyperextension der LWS über die Ligamenttechnik appliziert.
  • Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und sollte erfahrungsgemäß nur etwa 2–3 Tage auf der Haut bleiben, da sich ansonsten durch das Kügelchen Druckstellen bilden können.

Sedierende Applikation auf der Magenleitbahn

Sedierendes Tape im Verlauf der Magenleitbahn

Die sedierende Applikation auf der Magenleitbahn erfolgt mithilfe der Muskeltechnik entgegen der Leitbahn.

Tapeapplikation:

  • Zunächst misst man das Tape ab und schneidet es zu.
  • Dann wird die Basis des Tapes ohne Spannung auf Ma45 appliziert.
  • Während der Plantarflexion des Fußes und der Zehen wird das Tape weiter über Ma44 bis Ma41 appliziert.
  • Das Knie des Patienten wird in Flexion gebracht, und das Tape wird weiter über Ma40 bis Ma35 geklebt.
  • Nun erfolgt eine Retroversion des Beins, und das Tape wird weiter über Ma34 bis Ma30 appliziert.
  • Das Tape wird von Ma30 bis Ma18 mithilfe der Bauchatmung und ggf. einer Hyperextension der Wirbelsäule appliziert.
  • Der Punkt Ma17 wird nicht getapt, da sich hier die Brustwarze befindet. Das Tape endet somit bei Ma18 und wird ab Ma16 weiterführend geklebt.
  • Das Tape wird von Ma16 bis Ma12 mithilfe der Einatmung und ggf. einer Hyperextension der Wirbelsäule aufgebracht.
  • Bei Schulterretraktion wird das Tape weiter über Ma12 bis Ma11 appliziert.
  • Mit dem Kopf in Lateralflexion, Rotation und Reklination wird das Tape weiter über Ma11 bis Ma9 geklebt.
  • Durch den größeren Abstand zwischen Ma8 und Ma9 wird das Tape ab dem Punkt Ma8 weiter appliziert. Das Tape wird von Ma8 bis Ma2 mithilfe des Hautvorschubs aufgeklebt.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Spannung auf Ma2 geklebt. Da Ma1 am unteren Orbitarand liegt, endet das Tape bei Ma2.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

 

 Auch bei diesem Tape können im Gesicht alternativ Gittertapes verwendet werden.

Sedierendes Tape im Verlauf der Magenleitbahn zur Behandlung akuter Knieschmerzen

Im folgenden Beispiel wird die Behandlung von akuten Knieschmerzen im Bereich von Ma34 und Ma35 mit einer sedierenden Tapeapplikation beschrieben. Beide Punkte werden mithilfe eines elastischen Tapes und eines Silberkügelchens sediert.

Druck- und Tapeapplikation:

  • Das Tape mit einer Breite von 2,5 cm wird abgemessen und zugeschnitten.
  • Je ein Silberkügelchen wird auf Ma34 und Ma35 appliziert.
  • Die Basis des Tapes wird ohne Zug distal von Ma35 auf die Haut geklebt.
  • Während der schmerzfreien Flexion des Kniegelenks wird das Tape ohne Zug über Ma35 und Ma34 appliziert.
  • Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und sollte erfahrungsgemäß nur etwa 2–3 Tage auf der Haut bleiben, da sich ansonsten durch die Kügelchen Druckstellen bilden können.