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Taping - Gallenblasenleitbahn

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Taping

Gallenblasenleitbahn

 

Abb. 8.13 Gallenblasenleitbahn. 
Abb. 8.13 Gallenblasenleitbahn mit einzelnen Akupunkturpunkten.

 

 

Die Gallenblasenleitbahn zählt zum Element Holz und ist eine Yang-Leitbahn (Abb. 8.13). Sie steht über die Yin-Yang-Kopplung mit der Leberleitbahn und über die Oben-Unten-Kopplung mit der 3-Erwärmerleitbahn in Verbindung.

Die 5 antiken Punkte sind Gb44 (Metall), Gb43 (Wasser), Gb41 (Holz), Gb38 (Feuer) und Gb34 (Erde). Weitere wichtige Punkte sind Gb24 (Mu-Alarmpunkt der Gallenblase), Gb36 (Xi-Punkt), Gb37 (Luo-Punkt), Gb40 (Yuan-Punkt) und Gb39 (Meisterpunkt für das Knochenmark).

Häufige Disharmoniemuster im Verlauf der Gallenblasenleitbahn

Die Gallenblasenleitbahn kann in ihrem Verlauf unterschiedliche Disharmoniemuster aufweisen. Diese sind in Tab. 8.11 dargestellt.

 

Tabelle 8.11 

 

Tonisierende Applikation auf der Gallenblasenleitbahn

Tonisierendes Tape im Verlauf der Gallenblasenleitbahn

Die tonisierende Applikation auf der Gallenblasenleitbahn erfolgt mithilfe der Ligamenttechnik in Richtung der Leitbahn.

Behandlungsempfehlung

In der Praxis werden Gb1 häufiger bei Migräne und Kopfschmerzen bzw. bei Augenerkrankungen, Gb2 bei Kiefer- oder Ohrenbeschwerden und Gb14 bei Sinusitis frontalis oder Augenbeschwerden verwendet. Hierbei wird ein Gittertape, ggf. in Kombination mit einem Gold- oder Silberkügelchen, appliziert.

Tapeapplikation:

  • Das Tape wird abgemessen und zugeschnitten.
  • Dann wird die Basis des Tapes ohne Spannung auf Gb1 appliziert.
  • Das Tape wird mithilfe des Hautvorschubs weiter bis Gb3 geklebt.
  • Auf Gb12 und Gb14 werden Gittertapes appliziert. Alle weiteren Punkte zwischen Gb4 und Gb11, Gb13 sowie Gb15–Gb20 werden ausgespart.

 

Behandlungsempfehlung

Gb4–Gb11, Gb13 und Gb15–Gb20 kommen in der Praxis sehr selten zur Anwendung, da das Tapen auf Kopfhaar nicht möglich ist.

  • Der Kopf wird in Lateralflexion gebracht. Dann wird die Basis vor Gb21 appliziert. Das Tape wird anschließend über Gb21 geklebt.
  • Der Patient soll, während sein Arm in eine schmerzfreie Anteversion bzw. Elevation bewegt wird, in den Thorax einatmen. Im Anschluss werden die BWS und LWS so weit wie möglich in eine schmerzfreie Hyperextension gebracht. Danach wird das Tape weiter über Gb22 bis Gb25 appliziert.
  • Man lässt den Patienten in den Bauch atmen und klebt das Tape weiter über Gb26 bis Gb28.
  • Das Tape wird von Gb28 bis Gb30 mithilfe des Hautvorschubs appliziert.
  • Das Bein wird in eine schmerzfreie Adduktion gebracht. Das Tape wird nun weiter über Gb31 bis Gb33 appliziert.
  • Das Tape wird mithilfe des Hautvorschubs von Gb34 bis Gb39 aufgebracht.
  • Mit dem Fuß in Supination wird das Tape auf Gb40 appliziert.
  • Mit dem Fuß und den Zehen in Flexion wird das Tape von Gb41 bis Gb44 geklebt.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

Tonisierendes Tape im Verlauf der Gallenblasenleitbahn zur Behandlung chronischer Beinbeschwerden

Im folgenden Beispiel wird die Behandlung von chronischen lateralen Beinbeschwerden im Bereich von Gb34 mit einer tonisierenden Tapeapplikation beschrieben. Dieser Punkt wird mithilfe eines elastischen Tapes und eines Goldkügelchens tonisiert.

Druck- und Tapeapplikation:

  • Ein Tape mit einer Breite von 2,5 cm wird abgemessen und zugeschnitten.
  • Ein Goldkügelchen wird auf Gb34 appliziert.
  • Dann wird die Basis des Tapes ohne Spannung proximal von Gb34 auf die Haut geklebt.
  • Das Tape wird über Gb34 mithilfe der Ligamenttechnik nach distal in Richtung Gb35 appliziert. Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und sollte erfahrungsgemäß nur etwa 2–3 Tage auf der Haut bleiben, da sich ansonsten durch das Kügelchen Druckstellen bilden können.

Sedierende Applikation auf der Gallenblasenleitbahn

Sedierendes Tape im Verlauf der Gallenblasenleitbahn

Die sedierende Applikation auf der Gallenblasenleitbahn erfolgt mithilfe der Muskeltechnik entgegen der Leitbahn.

Tapeapplikation:

  • Die sedierende Applikation erfolgt in ähnlicher Weise wie die tonisierende Applikation, allerdings wird das Tape ohne Zug in umgekehrter Reihenfolge über die Akupunkturpunkte geklebt, d.h. von Gb44 bis Gb1.
  • Wichtig ist es, wieder auf die Vordehnung des Gewebes zu achten.
  • Das Tape kann erfahrungsgemäß etwa 7 Tage auf der Haut verbleiben.

Sedierendes Tape im Verlauf der Gallenblasenleitbahn zur Behandlung einer akuten Sinusitis frontalis

Im folgenden Beispiel wird das Krankheitsbild einer akuten Sinusitis frontalis im Bereich von Gb14 mit einer sedierenden Tapeapplikation beschrieben. Der Punkt wird mithilfe eines elastischen Tapes und eines Silberkügelchens sediert.

Druck- und Tapeapplikation:

  • Ein Tape mit einer Breite von 2,5 cm wird abgemessen und zugeschnitten.
  • Ein Silberkügelchen wird auf Gb14 appliziert.
  • Dann wird die Basis des Tapes ohne Zug unterhalb von Gb14 appliziert.
  • Mithilfe des Hautvorschubs wird das Tape ohne Zug über Gb14 (in Richtung Gb13) geklebt. Das Ende lässt man ohne Spannung auslaufen.
  • Man streicht einige Male über das Tape, um es zu fixieren.
  • Das Tape ist nun fertig und sollte erfahrungsgemäß nur etwa 2–3 Tage auf der Haut bleiben, da sich ansonsten durch das Kügelchen Druckstellen bilden können.

 

Behandlungsempfehlung

Statt des elastischen Tapes kann alternativ auch ein kleines Gittertape verwendet werden. Dieses wird über dem Silberkügelchen appliziert.