Gelenke und Bänder
Gelenke sind dynamische Verbindungen zwischen knöchernen Strukturen. Bänder werden ebenfalls als Ligamente bezeichnet und verbinden Knochen miteinander. Sie bestehen aus derbem Bindegewebe und sind mit wenigen Ausnahmen kaum elastisch. Druck- und propriozeptive Reize in der Gelenkkapsel und den Ligamenten werden über die Ruffini-Körperchen an das Gehirn weitergeleitet.
Gelenke und Bänder werden beim Tapen über die Ligamenttechnik stabilisiert. Somit werden mechanische Einflüsse von außen reduziert bzw. kompensiert. Beispiele hierfür sind das Stabilisieren des Knie- oder des Fußgelenks. Zusätzlich bewirkt das Tape sowohl einen taktilen wie auch einen propriozeptiven Reiz auf das Gewebe. Hierdurch werden wiederum mögliche bestehende Schmerzreize gehemmt.
Behandlungsempfehlung
Um eine hohe Stabilität zu erreichen, wird das betroffene Gelenk in die gewünschte Stellung gebracht. Im Anschluss wird das Tape en bloc appliziert. Die Tapeenden werden ohne Spannung appliziert.
Bei der Stabilisierung eines Ligaments sollte sich dieses in Entspannung befinden. Beispielsweise wird das Kniegelenk in eine etwa rechtwinklige Position gebracht, um die Kollateralbänder zu entspannen. Im Anschluss wird das Tape en bloc auf das Seitenband aufgebracht. Die Enden werden ohne Spannung auf die Haut geklebt.
Sehnen
Sehnen sind bindegewebige Strukturen, die Knochen und Muskeln miteinander verbinden. Größere Sehnenstrukturen werden als Sehnenplatten bzw. Aponeurosen bezeichnet. Beispiele hierfür sind die Palmar- oder Plantaraponeurose.
Die Sehne selbst ist von der Sehnenhaut (Peritendineum) umgeben und wird von dieser geschützt. Aufgrund der geringen Blutversorgung verheilen Verletzungen der Sehne schwerer und die Regenerationszeit ist verlängert. Sehnen übertragen die ankommenden Kräfte des Muskels auf die Knochen.
Kontraktions- und Propriozeptionsreize entlang des Muskel-Sehnen-Übergangs werden über den Golgi-Sehnenapparat an das Gehirn weitergeleitet.
Der Unterschied zur Anlage von Tapes über Gelenken oder Bändern besteht darin, dass sich das Gewebe in Vorspannung bzw. Vordehnung befindet und das Tape von der Insertion der Sehne zum Muskel-Sehnen-Übergang appliziert wird. Gleich ist wiederum, dass über die Muskeltechnik die Nozizeption durch taktile und propriozeptive Reize auf das Gewebe gehemmt wird. Beispiele hierfür sind die Tapeapplikationen entlang der Achilles- oder Patellasehne.
In der Tab. 3.2 werden die Schwerpunkte bei der Tapeapplikation für Gelenke und Bänder sowie für Sehnen einander gegenübergestellt.
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