Inhaltsverzeichnis
Steigt der Säuregehalt im Körper an, wird der Körper anfälliger für Krankheiten und Funktionsstörungen. Denn viele Organe benötigen für ihre Funktion einen spezifischen pH-Wert. Im Magen liegt dieser beispielsweise bei 3 und darunter, im Darm bei ca. 8. Je nach Organ können bei einem zu hohen beziehungsweise zu niedrigen pH-Wert physiologische Prozesse nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ablaufen, z.B. die Verdauung, verlangsamen sich Regenerationsprozesse oder vermehren sich Krankheitserreger. Die Säure kann sich aber auch in Form von Steinen und Kristallen an verschiedenen Stellen im Körper ablagern.
Behandlungsempfehlung
Allgemeine Anwendungshinweise für Natrium phosphoricum
Potenz: Die empfohlene Potenz ist die D 6. Idealerweise das Schüßler-Salz Nr. 9 als „Heißes Getränk“ anwenden. Die Tabletten können auch eingenommen werden, wenn der Patient keine warmen Getränke mag. Dann 2-mal täglich je 5 Tabletten lutschen, idealerweise am Mittag und am Abend.
Ergänzende Salze: Eine gute Ergänzung zum Schüßler-Salz Nr. 9 sind generell die Salze Nr. 10 zur Ausscheidung und 8 zum Ausgleich des Säure-Basen-Haushalts, aber auch die Nr. 5 zur Anregung des Stoffwechsels.
Knochen und Gelenke
Lagern sich in Gelenknähe Harnsäurekristalle ab, weist das auf einen Mangel an Natrium phosphoricum hin. Im übersäuerten Zustand kann der Körper die in der Leber zu Harnsäure verstoffwechselten Purine nicht mehr abbauen. Die Harnsäure verbleibt im Blutkreislauf und lagert sich bevorzugt in Gelenknähe und in der Muskulatur ab. Es kommt zu Gichtanfällen, langfristig aber auch Arthrose mit der Neigung zu Arthritis oder Gelenkrheuma. Ablagerungen an den Muskeln führen zu Weichteilrheumatismus.
Behandlungsempfehlung
bei Gichtanfällen
Bei einem akuten Gichtanfall stündlich eine „Heiße 9“ anwenden, bis die Symptome abklingen. Es können 4-5 Gaben notwendig sein. Nach Abklingen der akuten Symptomatik und am Morgen danach eine „Heiße 10“ anwenden, um die Säuren aus dem Körper auszuleiten.
Ist der Gichtanfall mit starker Anspannung und Verkrampfung verbunden, im Wechsel mit jeder „Heißen 9“ eine „Heiße 7“ anwenden, jedoch maximal 3-mal am Tag.
Fallbeispiel
Wiederkehrende Gichtanfälle
Krankengeschichte: Ein 68-Jähriger hat seit Jahren immer wieder in unregelmäßigen Abständen Gichtanfälle. Manchmal hat er wochenlang keinen Anfall, manchmal 3-mal in der Woche starke Schmerzen. Betroffen ist nur das rechte Großzehengrundgelenk. Er nimmt dann Ibuprofen 600, weil sich die Schmerzen nur unter dieser starken Dosierung bessern. Zuletzt hatte er 2 Tabletten am Tag bei einem Anfall eingenommen, trotzdem waren die Schmerzen nur mäßig erträglich und gingen nicht vollständig zurück. Der Patient wiegt bei einer Größe von 1,76 Meter 93 kg. Übergewichtig ist er schon seit seinem 40. Lebensjahr. Er hat mehrere Diäten versucht, am besten würde er abnehmen, wenn er auf Kohlehydrate verzichte, schaffe das aber nicht. Der Patient isst seit Jahren kein Schweinfleisch mehr, denn nach dem Verzehr kam es stets zu einem Gichtanfall.
Verordnung: Morgens eine „Heiße 10“ und nach dem Abendessen eine „Heiße 9“ anwenden. Während eines Anfalls alle 2 Stunden eine „Heiße 9“anwenden, jedoch maximal 4-mal täglich ; zusätzlich 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 22.
4 Woche später: Der Patient hatte während der vergangenen 4 Wochen zwei Gichtanfälle. Beim ersten hat er 4-mal täglich die „Heiße 9“ angewendet, 1 Tablette Ibuprofen reichte aus. Beim 2. Anfall vor einigen Tagen musste er kein Ibuprofen zusätzlich einnehmen.
Weitere Verordnung: Der Patient soll weiter alle Schüßler-Salze wie angeordnet einnehmen. Er soll sich vom Hausarzt Ibuprofen 200 verschreiben lassen, um die Dosierung des Schmerzmittels besser steuern zu können.
Weitere 4 Wochen später: Die Anfälle sind seltener und weniger stark ausgeprägt. Der Patient verspürt noch regelmäßig Schmerzen im Großzehengelenk, die aber auszuhalten sind. Die „Heißen 9“ musste er während eines Anfalls nicht mehr so häufig anwenden. Die ursprüngliche Verordnung wird auf 6 Monate ausgedehnt. Der Patient soll sich danach wieder vorstellen. Das Gewicht ist konstant, eine Gewichtsreduktion war jedoch auch nicht zu erwarten.
Muskeln
Muskeln bestehen aus Muskelzellen, den sogenannten Fibrillen. Sie ziehen sich abhängig von einem Nervenreiz zusammen oder dehnen sich aus. Für diese Muskelbewegung braucht es einen Raum zwischen den Muskelfasern. Sie sind also nicht statisch miteinander verbunden. In diesen Zwischenraum können sich Säuren einlagern und so die Muskeln verkleben, die fast ausschließlich aus Eiweiß bestehen. Weil die Muskeln gut durchblutet sind, sind sie neben dem Bindegewebe zur ersten Kompensation überschüssiger Säuren im Blut also ideal geeignet.
Solange der Mensch sich ausreichend bewegt, werden die Säuren immer wieder aus den Muskelzwischenräumen herausgelöst, wenn die Säurebelastung im Blut abnimmt. Bei einer fortdauernden ungesunden Lebensweise, Medikamentenbelastung oder Stress, sinkt der Säurepegel im Blut nicht mehr ab beziehungsweise kommt es durch eine hohe Muskelanspannung zu einer Minderdurchblutung. Die Säuren verbleiben im muskulären Gewebe. Sie lagern sich an den Muskel an und führen zu einer Entzündung mit rheumatischem Brennschmerz, über den vielen Patienten klagen. Wenn die Ursache nicht erkannt wird, wird das Muskelgewebe bindegewebig umgewandelt und verliert seine Funktionstüchtigkeit.
Behandlungsempfehlung
bei Weichteilrheumatismus
Mindestens 6 Wochen lang morgens eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Der Patient spürt oft bereits in den ersten Tagen eine Erleichterung. Bei chronisch Kranken sind Behandlungszeiten von 6-12 Monaten notwendig. Je nach Lebensumständen kann es notwendig sein, die Entsäuerungstherapie bis zu 2 Jahre fortzusetzen.
Ergänzende Salze: Während akuter Entzündungsphasen mit starker Hitzeentwicklung oder Hitzeschüben (durch die Entzündung) zusätzlich 10-14 Tage lang 1- bis 2-mal täglich eine „Heiße 3“ anwenden. Bei starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zusätzlich 1- bis 2-mal täglich eine „Heiße 7“ anwenden, wobei die zweite Gabe spät am Abend erfolgen sollte.
Haut
Das während der Stoffwechselprozesse nicht abgebaute Fett verbleibt im Körper. Da dieser immer Entlastung anstrebt, gibt er das überschüssige Fett über die Haut ab. Das zeigt sich beispielsweise bei Brillenträgern an einem starken Fettrand auf der Brille. Ein Mangel an Natrium phosphoricum und die damit einhergehende Fettstoffwechselstörung zeigt sich dann in der Neigung zu fettiger Haut, fettigen Haaren (Fettüberschuss). Es bilden sich Pickel und Mitesser, im weiteren Verlauf können Akne oder auch eine periorale Dermatitis entstehen.
Merke
Alle rot-entzündlichen Hautareale in Verbindung mit Übergewicht sind ein Zeichen für Übersäuerung.
Je nach Veranlagung des Patienten kann es auch zu Ekzemen unklarer Ursache kommen. Meistens treten sie an bekleideten Körperstellen auf und sind von starkem Juckreiz begleitet. Es ist aber auch die Kopfhaut häufig betroffen.
Behandlungsempfehlung
bei Mitessern und Akne
Mindestens 12 Wochen lang morgens eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Mitunter kann eine Behandlung von 6-12 Monaten notwendig sein. Klären Sie den Patienten unbedingt darüber auf, dass er Geduld haben muss. Die meist von der Behandlung mit Schüßler-Salzen erwarteten schnell einsetzenden Behandlungserfolge sind gerade bei diesen Symptomen nicht zu erwarten.
Ergänzende Salze: Bei starkem Bedürfnis nach Brot und Pasta zusätzlich 6 Monate lang 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 22 einsetzen. Sehr schlanke oder auch normalgewichtige Frauen sollten zusätzlich zur „Heißen 10“ und „Heißen 9“ im gleichen Zeitraum 3-mal täglich je 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 2 einnehmen.
Kann die beim Zellstoffwechsel entstehende Säure nicht mehr abtransportiert werden, wird sie in Fettzellen gespeichert und im Unterhautzellgewebe und Bindegewebe gelagert – insbesondere dort, wo die Muskeln nur wenig aktiv sind. Es entsteht Cellulite. Ebenfalls unter der Haut sammelt sich das Fett als Lipom (Fettgeschwulst).
Behandlungsempfehlung
bei Lipomen
Fettgeschwulste unter der Haut mit einem Durchmesser von weniger als 3 cm können durch Einmassieren mit einer Creme oder Salbe behandelt werden, die das Schüßler-Salz Nr. 9 enthält. Morgens zusätzlich eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Anregende Bürstenmassagen beschleunigen den Rückbildungsprozess. Größere Fettgeschwulste müssen ärztlich behandelt werden, ggf. ist eine Operation notwendig. Mit der Einnahme des Schüßler-Salzes Nr. 9 lässt sich einer erneuten Lipom-Bildung jedoch häufig vorbeugen.
Ergänzende Salze: Zur Anregung des Stoffwechsels 6 Wochen lang morgens und mittags je 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 5 verabreichen.
Bei einem Säureüberschuss heilen Wunden langsamer, durch die sauren Absonderungen der Haut bleiben sie länger offen. Wundrosen und Erysipele können entstehen. Durch den Versuch des Körpers, Harnsäure über die Haut auszuscheiden, bildet sich Hornhaut, Hühneraugen können entstehen.
Verdauungssystem
Es bilden sich täglich ca. 2,5 Liter Magensaft, sodass die Nahrung ausreichend verdaut werden kann. Der ph-Wert im Magen liegt je nach Tageszeit zwischen 1 und 3. Vor den Mahlzeiten ist er in der Regel niedriger, im Magen befindet sich also mehr Säure, nach den Mahlzeiten ist er höher. Eine Übersäuerung des Körpers betrifft den Magen meist als erstes Organ. Es kommt zu Sodbrennen, saurem Aufstoßen und einer Neigung zu Geschwüren, die durch die Säureeinwirkung auf die Schleimhaut entstehen.
Bei einem Mangel an Natrium phosphoricum kommt es vor allem nach dem Verzehr fettiger Speisen, aber auch kohlehydratreicher Nahrung wie Gebäck oder Schokolade zu Magenbeschwerden. Möglicherweise besteht trotzdem Heißhunger auf Fettes oder Süßes, weil sowohl Fett als auch Kohlehydrate Säuren neutralisieren können.
Behandlungsempfehlung
bei Sodbrennen
Unmittelbar nach dem Mittag- und Abendessen jeweils eine „Heiße 9“ anwenden, morgens zur Ausleitung der Säuren eine „Heiße 10“.
Ergänzende Behandlung: Das homöopathische Mittel Robinia pseudoacacia ist das Hauptmittel bei Sodbrennen, insbesondere wenn es sich im Liegen verschlechtert. Es kann in der Potenz D12 die Behandlung mit den Schüßler-Salzen ergänzen. 4 Wochen lang 3-mal täglich je 5 Globuli einnehmen. Die Dosierung kann auf bis zu 6-10 Gaben täglich erhöht werden.
Durch den Säureüberschuss, der durch einen Mangel an Natrium phosphoricum begünstigt wird, kann es neben blähenden Koliken auch zu Durchfällen kommen. Die Farbe des Stuhls ist hell oder grün, er riecht sauer. Die Durchfälle treten insbesondere nach dem Genuss fettiger Speisen auf.
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Stoffwechsel
Unsere Ernährung ist stark säurehaltig, und sie führt in nicht wenigen Fällen zu Übergewicht und Fettleibigkeit. Wenn dauerhaft zu viele säurehaltige und säurebildende Nahrungsmittel aufgenommen werden, ist der Körper irgendwann nicht mehr in der Lage, das saure Milieu auszugleichen.
Säure kann aber auch durch Gärung von Nahrungsmitteln entstehen. Diese Gärprozesse bieten Fäulnisbakterien oder Pilzen eine optimale Existenzgrundlage.
Ist auf Grund einer säurereichen Ernährung der Haushalt an Natrium phosphoricum beeinträchtigt, hat dies besonders Auswirkungen auf den Fettstoffwechsel. Fette werden im Laufe des Verdauungsvorgangs durch die Gallesäuren aufgespalten, damit der Körper die darin gespeicherte Energie nutzen kann. Eine Störung dieses Vorgangs auf Grund eines Mangels an Natrium phosphoricum führt zu einem Stau an Fetten, da diese nicht mehr abgebaut werden können. Zur Entlastung scheidet sie der Körper über die Haut aus: Haut und Haare sind dann fettig, es bilden sich Mitesser oder Pickel. Die im Blut enthaltenen Fette sind in erhöhter Konzentration vorhanden. Sie können kleine Blutgefäße verstopfen und die Entstehung von Arteriosklerose begünstigen. Das Fett kann sich aber auch an Organen ablagern, was beispielsweise zu einer Fettleber oder einer Herzverfettung führen kann. Auch Übergewicht durch Fettleibigkeit entsteht bei beeinträchtigter Fettverdauung.
Durch eine übermäßige Säurebelastung sinkt das Energielevel des Betroffenen. Aufputschende Substanzen wie Zucker oder Koffein beheben ein Energietief zum Beispiel am Vormittag oder Nachmittag kurzfristig. Sie belasten aber den Mineralstoffhaushalt so sehr, dass die Erschöpfung mit nachlassender Wirkung immer größer wird, je stärker und länger der Mangel besteht. Ein Teufelskreis mit massiven Stoffwechselbeeinträchtigungen entsteht.
Blut
Der pH-Wert im Blut wird u.a. durch Natrium phosphoricum konstant zwischen 7,35 und 7,45 gehalten. Bei einem Mangel an kann der Organismus Säure nicht mehr durch Mineralsalze binden. Ein Kompensationsmechanismus des Körpers ist es dann, den Cholesteringehalt im Blut zu erhöhen. Denn Cholesterin ist sehr bindungsfreudig und bindet somit auch Säuren. Es besteht dadurch aber die Gefahr, dass Arteriosklerose entsteht beziehungsweise eine bestehende sich verstärkt.
Weil die Kapazitäten der Leber, Säure abzubauen, begrenzt sind, verbleibt bei einem Mangel an Natrium phosphoricum auch Harnsäure im Blut und wird zur Entlastung in die Gelenke, das Muskelgewebe, aber auch die Haut und das Bindegewebe eingelagert. Der Harnsäuregehalt im Blut sinkt dann wieder in den Normbereich ab. Wenn allerdings die Ursachen nicht beseitigt werden, entsteht mit der Zeit ein Stau und die Säuren verbleiben im Blut.
Drüsen
Ein Mangel an Natrium phosphoricum wirkt sich auch auf das Lymphsystem aus. Zuviel Säure im Körper lässt das Eiweiß in der Lymphflüssigkeit gerinnen. Lymphdrüsenschwellung und -geschwülste sind die Folge.
Aber auch die Bauchspeicheldrüse ist von einem Mangel dieses Mineralstoffs betroffen. Damit die von ihr sezernierten Verdauungsenzyme wirken können, braucht es ein basisches Milieu mit einem ph-Wert um die 8. Die Bauchspeicheldrüse gibt daher ein basisches Sekret zusammen mit den Verdauungsenzymen in den Darm ab. Bei einem Mangel an Natrium phosphoricum ist das Sekret zu sauer. Diese Übersäuerung führt zu einer reduzierten Fett- Eiweiß- und Kohlenhydratverdauung. Aus der Übersäuerung mit Übergewicht kann langfristig auch ein Diabetes Typ II entstehen.
Behandlungsempfehlung
bei Diabetes mellitus
Mindestens 12 Wochen lang morgens eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Mitunter kann eine Behandlung von 6-12 Monaten notwendig sein. Diese Behandlung verbessert das allgemeine körperliche Wohlbefinden und unterstützt alle Stoffwechselprozesse.
Wichtig: Eine Behandlung mit Schüßler-Salzen kann eine notwendige schulmedizinische Behandlung bei Diabetes mellitus nicht ersetzen.
Ergänzende Salze: Bei starkem Bedürfnis nach Brot und Pasta zusätzlich 6 Monate lang 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 22 einsetzen. Sehr schlanke oder auch normalgewichtige Personen sollten dauerhaft 3-mal täglich je 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 2 einnehmen (insbesondere bei Diabetes mellitus Typ I.) Bei ersten Anzeichen einer Polyneuropathie oder Nierenfunktionsstörungen zusätzlich das Schüßler-Salz Nr. 4 anwenden.
Nervensystem
Die Nerven enthalten Natrium phosphoricum, der Mineralstoff fördert die Leitfähigkeit. Eine Übersäuerung mit einem Mangel an diesem Mineralstoff als Folge kann sich durch Zucken der Gesichtsmuskeln und Reizung der Nerven bemerkbar machen, denn die Leitfähigkeit der Nerven ist dann herabgesetzt. Der Mangel kann aber auch zu Neuralgien mit starken Schmerzen sowie Ischialgien führen.
Auch Schwäche, Übermüdung, morgendliche Müdigkeit und Schwere sowie Überreizung und Nervosität können bei einem Mangel an dem Mineralstoff auftreten. Die meist als seelische Unausgeglichenheit interpretierten Symptome werden nur selten mit einer Übersäuerung in Zusammenhang gebracht.
Behandlungsempfehlung
bei Nervenschmerzen und Ischialgien
Mindestens 6-12 Wochen lang morgen eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Der Patient spürt innerhalb von 1-2 Wochen eine Besserung. Die Behandlung auf jeden Fall so lange fortsetzen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Ergänzende Salze: Bei Nervenschmerzen immer zusätzlich für mindestens 12 Wochen 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 4 einsetzen. Bei akuten Schmerzen und wenn zudem Nervenschmerzen und Verspannungen auftreten zusätzlich 6 Woche lang 1- bis 2-mal täglich eine „Heiße 7“ anwenden.
Augen
Bei einem Mangel an Natrium phosphoricum zeigtsich der Säure- und Fettüberschuss des Körpers durch Entzündungen auch am Auge. Häufig bilden sich weißliche, knotige Gewebestränge auf dem Augapfel, die den Patienten beunruhigen. Es handelt sich dabei um harmlose sogenannte „Fettlinsen“, die Zeichen mangelhafter Fettverdauung sind. Sie sind häufiger bei übergewichtigen Patienten zu beobachten, aber nicht ausschließlich durch Übergewicht bedingt.
Atmungsorgane
Die Atmungsorgane sind für den Säure-Basen-Haushalt wichtig, da die Abatmung des Kohlendioxids zur Entsäuerung des Körpers beiträgt. Behindert beispielsweise eine Blockade der Zwischenrippenmuskulatur den Atemvorgang oder eine ungute Sitzposition, kann das Kohlendioxid nicht in ausreichender Menge abgeatmet und nicht genügend Sauerstoff aufgenommen werden. Eine gute Belüftung der Lunge durch Sport und ausreichend Bewegung an der Luft ist ebenso notwendig, damit sich die Lunge entfalten und Sauerstoff sowie C02 über die Alveolen diffundieren können. Ein unzureichender Gasaustausch beeinflusst auf Dauer das Säure-Basen-Verhältnis im gesamten Organismus und führt langfristig zur Übersäuerung und einem Mangel an Natrium phosphoricum.
Die im Blut befindlichen Säuren greifen dann wiederum das zarte Lungengewebe an und setzen entzündliche Prozesse in Gang, die auch zu chronischer Bronchitis mit Gewebeveränderungen führen können, ebenso zu COPD oder Asthma bronchiale. Die Entzündung ist auf den entgleisten Säure-Basen-Haushalt zurückzuführen, der auch das Immunsystem schwächt. Häufig kommt es zu nicht enden wollenden Erkältungskrankheiten, die den ganzen Winter andauern können.
Merke
Asthmatiker können Kohlendioxid nicht in ausreichender Menge abatmen. Der Mangel an Natrium phosphoricum wird dadurch unterhalten beziehungsweise verstärkt.
Leber
Die Leber ist der Hauptfilter des Blutes, täglich passieren ca. 1000-2000 Liter Blut das Organ. Das bedeutet, dass jeder Liter Blut etwa 200- 400 Mal durch die Leber gespült wird. Bei zunehmender Übersäuerung versucht die Leber durch eine gesteigerte Gallensaftproduktion die Säuren zu entsorgen. Gelingt das nicht in ausreichendem Maße, verbleiben die Säuren im Blut. Steigt der Säuregehalt im Blut stark an, versucht der Körper die Säuren durch Fetteinlagerungen im Leberparenchym zu binden. Er schützt dadurch das empfindliche Lebergewebe vor den Säuren. So entsteht auch unabhängig von Alkoholkonsum eine Fettleber.
Behandlungsempfehlung
bei einer Fettleber
Morgens eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Der Patient spürt innerhalb von 1-2 Wochen eine Entlastung. Die Behandlung so lange fortsetzen, bis sich die Fettleber vollständig zurückgebildet hat (sonografischer Befund durch den Arzt).
Ergänzende Salze: Zur Anregung der Entgiftungsfunktion der Leber je nach Zungenbefund 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 6 oder Nr. 4 geben. Das Schüßler-Salz Nr. 6 einsetzen, wenn die Zunge gelb belegt ist, das Schüßler-Salz Nr. 4, wenn die Zunge weiß belegt ist.
Harn- und Geschlechtsorgane
Wenn zu viel Harnsäure im Blut vorhanden ist, können sich mitunter auch Nierengrieß und Nierensteine bilden. Sie können die ableitenden Harnwege der Nieren blockieren, was zu Schmerzen führt. Der sich durch die Blockade aufstauende Urin kann auch eine interstitielle Nephritis nach sich ziehen.
Merke
Eine Behandlung der Harnwege ist bei Übersäuerung nicht der richtige Weg. Es bedarf eines Ausgleichs des oft starken Mineralstoffmangels.
Natrium phosphoricum und die Psyche
Ein Mensch mit einem Mangel an Natrium phosphoricum ist häufig „sauer“, ungehalten, gereizt, ungeduldig und im schlimmsten Fall cholerisch. Dass das Verhalten auf eine körperliche Übersäuerung zurückzuführen ist, wird häufig übersehen. Denn viele Patienten mit einem seelischen Ungleichgewicht, das auf einer Übersäuerung basiert, zeigen nicht unbedingt körperliche Übersäuerungszeichen. Diese Patienten sind häufig unzufrieden mit sich, mit dem Leben, mit Kollegen, streitlustig im Straßenverkehr.
Behandlungsempfehlung
bei Gereiztheit und Unausgeglichenheit
6 Wochen lang morgens eine „Heiße 10“ und abends eine „Heiße 9“ anwenden. Der Patient spürt innerhalb von 1-2 Wochen eine Entlastung. Die Kur mehrmals im Jahr wiederholen.
Ergänzende Salze: Bei gleichzeitiger Müdigkeit sollten schlanke und schmale Patienten zusätzlich 3-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 2 einnehmen, übergewichtige 2-mal täglich 2 Tabletten vom Schüßler-Salz Nr. 5.This browser does not support the video element.
Organsystem | Hauptsymptome und Erkrankungen bei einem Mangel an Natrium phosphoricum |
Stoffwechsel | Müdigkeit, Energietief |
Knochen | Gicht, Rheumatismus |
Haut | Mitesser, Akne; Lipome; Cellulite |
Blut | hoher Cholesterinspiegel; Arteriosklerose |
Drüsen | Lymphdrüsenschwellung ohne Verhärtung; Diabetes mellitus Typ II |
Nervensystem | Nervenschmerzen; Ischialgien |
Augen | Fettlinsen |
Atmungsorgane | chronische Erkältungsneigung |
Verdauungssystem | Magendruck oder -brennen, insbesondere nach fettigem Essen; Magengeschwüre; Heißhunger; Gallensteine; Fettleber |
Harn- und Geschlechtsorgane | Harn- und Nierengrieß; Nierensteine; krampfhafter Harnverhalt |
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