Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum der Körper seinen Mineralstoffbedarf nicht aus der Nahrung decken kann. Lässt man einmal einen erhöhten Bedarf außer Acht, wie er bei Schwangeren, Sportlern oder auch bestimmten Ernährungsweisen auftreten kann, so reicht in der Regel eine gesunde, ausgewogene Ernährung aus, um den Körper mit allen notwendigen Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen. Trotzdem haben viele Patienten einen Mangel.
Ein Grund hierfür können Störungen im sorgfältig aufeinander abgestimmten Verdauungsprozess sein, wodurch die Resorption von Mineralstoffen behindert wird. Hier reicht die Bandbreite möglicher Ursachen vom Fehlen bestimmter Enzyme oder Vitamine über Störungen im Säure-Basen-Haushalt bis hin zu Erkrankungen von Magen, Dünn- und Dickdarm.
Der Nahrungsbrei bleibt rein physiologisch nur jeweils eine bestimmte Zeit in Magen, Dünn- und Dickdarm, bevor er jeweils weitergeleitet wird. Jede „Station“ muss hierbei ihre spezifische Aufgabe erfüllen, damit die Nährstoffe optimal verfügbar gemacht werden. Am Anfang dieses Prozesses steht das Kauen im Mund. Durch langes Kauen erhalten die Enzyme im Speichel die Chance, den Aufspaltungsprozess der Nahrung zu starten, auf dem letztlich alle weiteren Schritte aufbauen. Ist dies nicht geschehen, gelangt Nahrung in den Magen, die nicht optimal vorbereitet ist. Hier sorgen die Enzyme des sauren Magensafts dafür, dass Eiweißverbindungen gelöst werden. Lediglich grob zerkleinerte Nahrung vermischt sich schlechter mit dem Magensaft, wodurch der Aufspaltungsprozess erschwert wird. Der Nahrungsbrei fließt vom Magen weiter in den ersten Dünndarmabschnitt, das Duodenum. Dort, in den ersten 30 Zentimetern des Dünndarms, findet bei annähernd neutralem pH-Wert die abschließende Aufspaltung der Nahrung statt. In diesen Darmabschnitt enden auch die Zugänge für den Gallensaft und das Pankreassekret. Die darin enthaltenen Enzyme können die Nahrung aber nur angreifen, wenn sie zuvor entsprechend zerkleinert und vorbereitet wurde. Im Dickdarm wird der Verdauungsbrei dann eingedickt, indem ihm Wasser entzogen wird. Durch die Rückresorption des Wassers aus dem Darmlumen werden normalerweise auch Mineralstoffe in die Blutbahn zurückgeführt.
Ein weiterer Grund für eine reduzierte Mineralstoffaufnahme kann in der Nahrung selbst liegen. Einige Untersuchungen belegen, dass Obst und Gemüse nicht mehr so reich an Nährstoffen sind, wie sie es früher einmal waren. Übersäuerte Böden, Monokulturen, Überdüngung sowie eine höhere Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre wirken sich auf den Mineralstoffgehalt der Pflanzen aus. Wird die Nahrung dann noch falsch zubereitet, kommt es schnell zu einem Mangel. Immer mehr Menschen essen außer Haus oder greifen auf Fertigprodukte zurück. Gemüse, das stundenlang in der Kantine unter einer Wärmelampe liegt, Salate, die morgens zubereitet werden und den ganzen Tag dem Licht ausgesetzt sind, aber auch Tiefkühlpizza, Pommes und Co. können zu einer Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen führen.