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Pflanzenheilkunde - Ätherische Öle

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Ätherische Öle

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Ätherische Öle sind Stoffgemische aus einer Vielzahl von Terpenverbindungen, Phenylpropanderivaten oder anderen Kohlenwasserstoffen (z.B. Cumarine), deren Zusammensetzung bzw. Verhältnis zueinander das Charakteristische des jeweiligen Öls bestimmt. Ein ätherisches Öl ist eine Gesamtkomposition und kann aus bis zu 1000 Einzelsubstanzen bestehen. Meistens sind es ca. 200 verschiedene Verbindungen.

Häufig vorkommende Grundstoffe sind:

  • Monoterpene mit 10 Kohlenstoffatomen, z.B. Menthol in Pfefferminzblättern
  • Sesquiterpene mit 15 Kohlenstofftatomen: z.B. Chamazulen in Kamillenblüten
  • Diterpene mit 20 Kohlenstoffatomen, z.B. Labdanverbindungen im Mönchspfeffer und Triterpene mit 30 Kohlenstoffatomen, z.B. Triterpenglykoside in der Traubensilberkerze
  • Phenylpropan-Verbindungen bestehen aus einem Benzolring und einer Seitenkette mit 3 Kohlenstoffatomen, z.B. Anethol im Anis)

Beispiel

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Lavendelöl und seine Hauptgruppen an Inhaltsstoffen

Lavendelöl ist ein großer Helfer bei Verbrennungen, Schocksituationen und Verletzungen. Es hilft bei Erkältungen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Problemen, bei seelischen Verstimmungen und bei der Hautpflege. Warum das Öl so unglaublich vielseitig wirken kann, wird bei der Betrachtung der Hauptinhaltsgruppen deutlich:

  • 40–50% sind Ester (z.B. Linalylacetat), die u.a. beruhigend, entspannend, angstlösend, stärkend, entzündungshemmend und sehr hautfreundlich sind,
  •  25–30% sind Monoterpenole (hauptsächlich Linalool), die ebenfalls hautfreundlich wirken, außerdem antibakteriell, antimykotisch und antiviral, anregend auf das Immunsystem wirken und psychisch stärkend sind,
  • 7–13% sind Monoterpene, die eine durchblutungsfördernde, entzündungshemmende, desinfizierende, schmerzlindernde und stärkende Wirkung haben,
  • 5% sind Sesquiterpene, 3% Ketone, 1% Oxide, 1% Cumarine, die diese Wirkungen u.a. durch hautregenerierende, blutverdünnende oder schleimlösende und stimmungsaufhellende und beruhigende Eigenschaften unterstützen und ergänzen.

Insgesamt sind mindestens 250 verschiede Stoffe im Lavendelöl enthalten. Das Zusammenspiel all dieser Bestandteile bewirkt erst die jeweils charakteristische Wirkung der ätherischen Öle.


Mit ihrem ätherischen Öl schützt sich die Pflanze gegen die Gefahr, gefressen zu werden, lockt damit Insekten zur Bestäubung an – oder vertreibt ungebetene Gäste. Mit ätherischen Ölen kann sie auch das Wachstum konkurrierender Pflanzen hemmen. Die ätherischen Öle speichert die Pflanze in speziellen Ölbehältern, um sie gezielt dann einsetzen zu können, wenn sie gebraucht werden. Sie kommen in unterschiedlichen Pflanzenteilen vor, zum Beispiel in den Blüten wie bei der Rose, in Blättern wie beim Rosmarin, in den Wurzeln wie bei der Engelwurz oder in Früchten wie beim Fenchel.

Ätherische Öle verdunsten leicht, verflüchtigen sich „in den Äther“ und verbreiten dabei ihren charakteristischen Duft. Sie hinterlassen meist keinen Rückstand – im Gegensatz zu fetten Ölen, die an einem beständigen Fettfleck zu erkennen sind.

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die nur in geringer Dosierung angewendet werden dürfen. Je nach Pflanze, Pflanzenteil, Reifegrad und Erntezeitpunkt variiert die Zusammensetzung der Duftstoffe. Duft und Geschmack sind einmalige Komposition der Inhaltsstoffe und charakteristisch für die jeweilige Pflanze. Da sie lipophil (fettlöslich) sind, werden sie gut von der Haut und Schleimhaut und über die Atmung des Menschen aufgenommen. Bei jeder Anwendung beeinflussen sie den ganzen Menschen durch die lokale Anwendung und auch über sein Riechvermögen (Aromatherapie).

Vorsicht

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Ätherische Öle dürfen niemals direkt auf die Haut aufgetragen werden (Ausnahme Lavendelöl), sondern werden mit einem Trägeröl (z.B. Mandelöl) gemischt. In konzentrierter Form reizen sie die Haut zu stark und können zu allergischen Reaktionen führen. Konzentrierte Öle sollten zuerst in der Armbeuge auf ihre Verträglichkeit getestet werden.

Ätherische Öle zeichnen sich durch ein breites Wirkspektrum und vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus. Sie haben folgende Wirkungen:

  • antiphlogistisch, z.B. Kamillenblüten/-öl, Eukalyptus- und Kiefernnadelöl, durch Hemmung der Prostaglandinsynthese und der Histaminfreisetzung
  • sekretolytisch und expektorierend, zum Teil sekretomotorisch, z.B. Thymiankraut/-öl, Quendelöl, Menthol) durch vermehrte Bildung von dünnflüssigem, physiologischem Sekret infolge der reflektorischen Anregung der serösen Drüsenzellen in der Atemwegsschleimhaut
  • karminativ, z.B. Anis-, Fenchel-, Kümmelfrüchte, und spasmolytisch, z.B. Pfefferminzblätter /-öl, durch Regulation der Magen- und Darmmotilität und Anregung der Magensaftsekretion als Folge der Durchblutungsförderung im oberen Verdauungstrakt
  • choleretisch, z.B. Wermutkraut, Curcumawurzelstock, Javanische Gelbwurz, durch Stimulierung der Galleproduktion in den Leberzellen und Sekretion der Gallenflüssigkeit
  • diuretisch/aquaretisch, z.B. Goldrutenkraut, durch Steigerung der Nierendurchblutung und Erhöhung der Primärharnbildung; ätherische Öle führen als sog. Aquaretika zu einer Erhöhung der Wasserausscheidung.
  • sedativ, z.B. Baldrianwurzel, Lavendelblüten, Melissenblätter, durch Interaktion mit GABA-Benzodiazepin- und Adenosinrezeptoren
  • hyperämisierend und analgetisch durch lokale Reizwirkung auf Haut und Schleimhäute (z.B. Rosmarinblätter/-öl, Campher)
  • antibakteriell, antimykotisch oder antiviral, z.B. Thymianblätter/-öl, Thymol, Salbei-, Oregano- und Nelkenöl, Myrrhe

Merke

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In der Aromatherapie werden die reinen ätherischen Öle verwendet, die durch Wasserdampfdestillation aus der Pflanze gewonnen wurden. In der Phytotherapie arbeiten wir mit den jeweiligen Pflanzenteilen, die ätherische Öle enthalten, das können zwischen 0,1 und 20% ätherisches Öl pro Blatt, Blüte oder Wurzel sein.

Die schonendste Gewinnung eines ätherischen Öls ist die Wasserdampfdestillation. Sie ist seit Jahrtausenden gebräuchlich. Die alten Ägypter gaben das Pflanzenmaterial zusammen mit Wasser in große Tontöpfe, die sie mit Leinen- oder Baumwolltüchern abdeckten und dann erhitzten. Die Tücher fingen die im Dampf transportierten Öle auf und wurden in regelmäßigen Abständen ausgewrungen. Dieses Verfahren ist im Grunde das gleiche geblieben, es wurde nur technisch verfeinert. Heute werden die zerkleinerten Pflanzenteile in einer Destille von Wasserdampf durchströmt, der öffnet durch die Hitze die Ölbehälter und löst die flüchtigen Öle heraus. Sie steigen mit ihm auf, beide werden zusammen in einem nachgeschalteten Kühler abgekühlt und kondensieren wieder. Wasser und Öl tropfen dann aus dem abwärts geneigten Rohr in ein Auffanggefäß. Da das Öl leichter ist als Wasser, schwimmt es oben und kann leicht von der wässrigen Phase getrennt werden. Die wässrige Phase ist das Hydrolat, ein Wasser, in dem noch ein geringer Anteil des Öles gelöst ist und das deswegen sehr fein duftet. Das Hydrolat wird meistens in der Kosmetik verwendet. Die durch Wasserdampfdestillation gewonnenen ätherischen Öle haben die beste Qualität und werden in der Aromatherapie verwendet.

Hinweis

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Antivirale Wirkungen

Ätherische Öle interagieren mit den Hüllproteinen der Viren und verhindern so das Andocken und Eindringen in die Wirtszellen. Zu den wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffen der ätherischen Öle gehört u.a. das 1,8-Cineol. Es wirkt stark antiviral und etwas weniger stark antibakteriell. Besonders gut hilft es bei Atemwegsinfektionen, löst Schleim und Sekret, wirkt sekretomotorisch und bronchodilatorisch, außerdem noch entzündungshemmend und hustenstillend. Viel 1,8-Cineol ist zum Beispiel enthalten in Eukalyptusöl, Cajeputöl, Myrte, Niauli und Ravintsara. Sie alle bekämpfen auch Grippe-Viren. Auch das ätherische Öl aus dem Salbei enthält 1,8-Cineol, das besonders effektiv das Wachstum der Viren hemmt. Im Salbei helfen außerdem noch die kondensierten Gerbstoffe und unterstützen diese Wirkung. Salbeiblätter zu kauen, Salbeitee zu trinken und damit zu gurgeln bei Ansteckungsgefahr und bei Virusinfektionen hält gesund.

Ätherische Öle sind ausgezeichnete antiinfektiöse Substanzen. Sie bilden keine Resistenzen, wie z.B. Antibiotika. Viele ätherische Öle, so auch die von Lavendel oder Basilikum, wirken als „resistance modifier“, das heißt, sie stellen die Empfindlichkeit der Keime gegen Antibiotika wieder her. Sie sind eine wertvolle Alternative bei jeder Form von Erkältungskrankheiten.

Vertiefung

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Warum sind ätherische Öle so teuer?

Aus 1.000 kg Rosenblütenblättern werden etwa 250 g ätherisches Öl gewonnen. 100–150 kg frische Lavendelblüten ergeben ca. 1 kg ätherisches Lavendelöl. Für 1 kg Fichtennadelöl braucht man 250 kg Zweige mit Nadeln und etwa acht Stunden Zeit für die Destillation.

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