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Pflanzenheilkunde - Angststörungen

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Pflanzenheilkunde

Angststörungen

Inhaltsverzeichnis

Angst an sich hat keinen Krankheitswert. Sie ist sogar eigentlich etwas Positives und schützt den Menschen vor Gefahren und Bedrohung. Eine krankhafte Angststörung liegt dann vor, wenn die Angst besteht, obwohl es überhaupt keinen Anlass dafür gibt (pathologische Angst).

Angststörungen hängen nicht mit realen Gefahren zusammen. Man unterscheidet situationsbezogene von situationsunabhängigen Angststörungen. Bei der situationsbezogenen Angst (= Phobie) versucht der Betroffene, die angstauslösende Situation zu meiden. Ist dies nicht möglich, leidet er an großer Angst. Die situationsunabhängige Angst tritt auf, ohne dass es einen Auslöser oder eine bestimmte Situation gibt, die die Angst auslöst. Wenn die Angst lange anhält, bezeichnet man dies als generalisierte Angststörung. Tritt die Angst plötzlich auf, handelt es sich um eine Panikstörung.

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Etwa 15 % aller Menschen leiden einmal im Leben daran.

Zur Entstehung der Angststörung gibt es verschiedene Modellvorstellungen. Vermutlich gibt es auch eine genetische Veranlagung, die die Angststörung begünstigt. Im Gehirn können verschiedene Botenstoffe im Ungleichgewicht sein und somit eine Angststörung auslösen.

In der Psychoanalytik wird die Angststörung durch ein psychisches Ungleichgewicht aufgrund innerer Konflikte gesehen. Kommt es zu Konfliktsituationen, werden die kindlichen Ängste reaktiviert. In der Entwicklung des Patienten gab es Verletzungen und Hindernisse, eine stabile Persönlichkeit auszubilden.

Auch der Erziehungsstil der Eltern kann eine Rolle spielen. Zum Beispiel kommt es bei überbehüteten Kindern oder bei Kindern äußerst ängstlicher Eltern zu Ängsten.

Die Lerntheorie besagt, dass sich das Gefühl der Angst an bestimmte Situationen oder Gegenstände koppelt. Wenn primär nicht angstauslösende Situationen (z.B. U-Bahn-Fahren) oder Gegenstände mit unangenehmen Ereignissen gekoppelt sind (z.B. Beklemmungsgefühl und Atemnot in einer überfüllten und stickigen U-Bahn), entwickelt sich eine Angst davor. Die Betroffenen versuchen diese Situationen zu meiden, wodurch die Angst jedoch aufrechterhalten und sogar verstärkt wird.

Körperlich begründbare Ängste können durch Fehlfunktionen der Schilddrüse, durch Stoffwechselstörungen, durch Herzkrankheiten oder durch Demenzen verursacht werden. Auch Drogen und Medikamente können eine Rolle spielen.

Symptome

Die Angststörung ist eine Krankheit, die verschiedene Ebenen betrifft: das Gefühl, die körperliche Reaktion, die Gedanken und schließlich das Verhalten und die Motorik des Menschen. Das Leben der Betroffenen schränkt sich dadurch immer mehr ein und konzentriert sich auf die Angst. Im Extremfall ist der Patient völlig isoliert und auch arbeitsunfähig. Bei einem Arztbesuch steht dann häufig die körperliche Begleitsymptomatik im Vordergrund. Zu dieser gehören Herzklopfen, schnelle Atmung, Schwitzen, Zittern, Schwindelgefühle, Bauchschmerzen und Schwächegefühl. Die Muskulatur ist angespannt und der Patient erstarrt.

  • Ist diese Angst auf konkrete Situationen oder Objekte bezogen, so nennt man dies eine Phobie oder phobische Störung. Die Betroffenen haben „Angst vor der Angst“ und vermeiden daher die angstauslösenden Situationen/Objekte, was im Extremfall zu sozialer Isolation führen kann. Typische Phobien sind:
    • Angst vor weiten Plätzen und vor Menschenansammlungen (Agoraphobie)
    • Angst, vor anderen zu sprechen, zu essen bzw. beobachtet zu werden (soziale Phobie)
    • Angst vor bestimmten Tieren, wie Spinnen, Würmer, Mäuse (Zoophobie)
    • Angst vor Blut
    • Angst vor großen Höhen
  • Eine Panikattacke beschreibt das anfallartige Auftreten größter Angst, ohne dass es hierfür einen konkreten Auslöser gibt. Patienten mit Panikstörung empfinden häufig Todesangst und Kontrollverlust. Dies wird von einer massiven körperlichen Symptomatik (z.B. Herzrasen, Brustschmerzen, Zittern, Übelkeit/Erbrechen, Hitzewallungen) begleitet.
  • Personen mit generalisierter Angststörung haben dauerhaft Angst, sie grübeln und befürchten, dass ein Unglück hereinbrechen wird. Es gibt dabei keinen konkreten Angstauslöser.

Innere Anwendung

Pflanzliche Anxiolytika sind Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Lavendel, Melisse und Passionsblume. Sie können auch miteinander kombiniert werden.

Die Passionsblume entfaltet ihre Wirkung bei nervösen Unruhe- und Spannungszuständen. Sie wirkt zentral dämpfend und sedierend. Und sie löst mit Hilfe ihrer Flavonoide (vornehmlich in alkoholischen Extrakten) vorhandene Ängste. Außerdem hilft sie bei Entwöhnung von Suchtmittel wie Alkohol, Nikotin u.a.

Auch der wässrige und äthanolische Extrakt (Tee und Tinktur) von Baldrian hat angstlösende Eigenschaften. Ebenso wurden für Melissenblätter und Johanniskraut angstlösende Fähigkeiten nachgewiesen. Auch Lavendel hilft bei Angststörungen, Alpträumen oder posttraumatischen Belastungsreaktionen.

Behandlungsempfehlung

Lavendeltee

1–2 TL mit 250 ml 60 °C heißem Wasser aufgießen, 5 Min. zugedeckt ziehen lassen. Dieser Tee hat ein sehr zartes Aroma, das Kopfschmerzen erleichtert, Übelkeit und schlechten Atem lindert. Abends 1–2 Tassen trinken.

Behandlungsempfehlung

Bewährte Fertigarzneimittel

Monopräparate: Baldrian-Dispert, Weleda Lavendelöl 10%, Hoggar Balance, Kytta Sedativum für den Tag, Pascoflair, Passidon (Passionsblume), Lasea (Lavendel), Hyperforat 250 mg (Johanniskraut), Jarsin 300 mg Tbl. (Johanniskraut), Neuroplant Novo 300 mg (Johanniskraut).

Kombinationspräparate: Ardeysedon Tbl. (Baldrian, Hopfen), Biosedon Tbl. (Baldrian, Passionsblume, Hopfen), Baldriparan Tbl. (Baldrian, Melisse, Hopfen), Oxacant sedativ (Baldrian, Weißdorn, Herzgespann, Melisse), Sedariston (Baldrian,Johanniskraut), Euvegal (Baldrian, Melisse), Neurapas balance (Melisse, Johanniskraut, Baldrian), Sedaselect (mit Baldrian, Melisse, Hopfen, Passionsblume).