Phytotherapeutische Basistherapien

Sebastian Kneipp, der Wasser- und Kräuterpfarrer aus Bad Wörishofen soll einmal gesagt haben, es gäbe eigentlich nur drei Therapien: 1. Entgiften, 2. Entgiften, 3. Entgiften. Dabei ist es wichtig, für jeden die individuell geeignete und verträgliche Entgiftungskur – in der Naturheilkunde auch Blutreinigungskur genannt – zusammenzustellen. Es soll über die Ausscheidungswege entgiftet werden, bei denen der Körper die Schmerzen zeigt, z.B. will der Körper beim Reizdarmsyndrom über den Darm entgiften. Die Entgiftung der inneren Organe (Leber, Niere) erfolgt oft auch über die Haut; dies zeigt sich z.B. in Pickeln, Pusteln, Akne.

Ein Entgiftungsprozess soll die Problemstoffe mobilisieren, binden und ausscheiden Die Kur muss also lange genug durchgeführt werden. Beispiele für Reinigungskuren sind:

• Schafgarbe bei Magen-Darm- und Gallebeschwerden: Mit Bitterstoffen und ätherischem Öl hilft sie bei krampfhaften Schmerzen im Unterleib und auch bei schmerzhafter Menstruation verbunden mit Kreuzschmerzen.

• Spitzwegerich und Efeu – bei Husten, Asthma und Keuchhusten: Hier vereinen sich die entzündungswidrige und beruhigende Wirkung des Spitzwegerichs mit der schleimlösenden Wirkung des Efeus (aus Fertigpräparaten).
• Birkensaft bei Problemen mit Niere, Blase oder ableitenden Harnwegen: Birkenblätter und der aus der Rinde gewonnene Birkensaft sind ein gutes und mildes Diuretikum mit entzündungswidrigem Effekt. Das hilft bei Ischias, Rheuma, Gicht und Arthritis.
• Löwenzahn bei Gallenstau und Melancholie – ideal für Rheumatiker: Er regt nicht nur die Bildung und den Abfluss der Galle an, sondern aktiviert gleichzeitig die Niere und fördert damit die Ausscheidung.
• Brennnessel – für Rheumatiker: Brennnesseln haben gleich fünfmal ein „a“ zu bieten: sie wirken aquaretisch, antiphlogistisch, analgetisch, antidyskratisch und antiarthritisch. Daraus ergibt sich ein großes „A“ für Antirheumatikum.