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Pflanzenheilkunde - Juckreiz (Pruritus)

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Pflanzenheilkunde

Juckreiz (Pruritus)

Inhaltsverzeichnis

Der genaue Mechanismus von Juckreiz ist nicht bekannt. Man geht davon aus, dass er durch eine Reizung von Nervenendigungen in der Haut entsteht. Kratzen lindert den Juckreiz vorübergehend. Es werden hierdurch aber auch Entzündungszellen angelockt. Dadurch verstärkt sich der Juckreiz und es wird ein „Teufelskreis“ in Gang gesetzt. Starker Juckreiz kann die Lebensqualität der Patienten massiv beeinflussen. Nicht selten sind bei unstillbarem Juckreiz reaktive Depressionen und Suizidgedanken die Folge.

Bei folgenden Hauterkrankungen besteht typischerweise Juckreiz: atopisches Ekzem (Neurodermitis), Parasitosen, Pilzerkrankungen. Auch bei Psoriasis kann quälender Juckreiz bestehen – es gibt jedoch auch Patienten mit Psoriasis, die völlig frei von Juckreiz sind.

Äußere und innere Anwendung

Waschungen, Umschläge oder Bäder mit Ackerschachtelhalmkraut, Stiefmütterchenkraut, Eichenrinde, Odermennigkraut, Spitzwegerich oder weißer Taubnessel mildern den Juckreiz. Auch Bäder in Haferstroh (Avenae stramentum) lindern den Juckreiz. Stiefmütterchen gleichzeitig als Tee getrunken unterstützt die juckreizstillende Wirkung.

Behandlungsempfehlung

Es ist wichtig, die Pflanzen einzeln zu verwenden und nicht als Teemischung zuzubereiten. Nur dann lässt sich erkennen, ob sie vertragen werden und helfen oder ob nicht doch gegen einen dieser Tees eine neue Allergie entwickelt wird, die weiteren Juckreiz hervor ruft.

Betulin als Oleogel aus der Birkenrinde (Imlan®) stabilisiert die Membran der Mastzellen und nimmt den Juckreiz. Auch Zubereitungen aus der Zaubernuss (Hamamelis) helfen.

Nässendes Ekzem

Bei nässenden Ekzemen sind Gerbstoffdrogen wie Eichenrinde oder Walnussblätter angezeigt. Sie haben einen leichten oberflächenanästhesierenden und damit juckreizstillenden Effekt und wirken einer Entzündung entgegen. Auch Ringelblumenblüten wirken entzündungshemmend und fördern die Abheilung.

Behandlungsempfehlung

Heilpflanzen-Auflagen

Bei nässenden Ekzemen werden 3-mal täglich nasse Umschläge oder Kompressen mit den drei oben genannten Heilpflanzen angewendet, nach dem Motto: „feucht auf feucht“. Dazu eine Mullkompresse in einen normal zubereiteten Tee tauchen, ausdrücken und vorsichtig auflegen. 10–15 Min. liegen lassen. Bei Bedarf erneuern.

Trockenes Ekzem

Wenn das offene Ekzem abheilt und in ein trockenes übergeht oder gar in eine chronische Verlaufsform übergeht, werden die Zubereitungen fester, d.h. es können auch Gele, Cremes und Salben aus dem Handel zur Pflege der Haut verwendet werden. Hier helfen wieder die Rinde des Hamamelis-Strauches (Hametum® Salbe oder Gel), die Stängel des Bittersüßen Nachtschattens (Solanum dulcamara, Cefabene®) und die Ballonrebe (Cardiospermum halicacabum, Halicar®). Sie alle wirken antiphlogistisch, antiekzematös und juckreizstillend.

Merke

Es kommt auf die individuelle Verträglichkeit an, wie gut sie helfen. Oft ist es erfolgreich, sie abwechselnd und nacheinander zu verwenden.