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Hämorrhoiden sind knotige Erweiterungen des arteriovenösen Gefäßgeflechts (Plexus haemorrhoidalis) im Analkanal. Die Erkrankung tritt sehr häufig auf.
Symptome
Das klassische Erstsymptom ist die schmerzlose anorektale Blutung mit hellrotem Blut am Toilettenpapier und streifigen Blutauflagerungen auf dem Stuhl. Eine begleitende Entzündung kann zu einem Analekzem mit Brennen, Jucken und Nässen in der Analregion führen. Im fortgeschrittenen Stadium verspüren die Patienten starke Schmerzen, die häufig nach dem Stuhlgang einsetzen.
Innere Anwendung
Venenstabilisierende Tees aus Steinklee und/oder die gefäßabdichtende Tinktur oder Tropfen aus Rosskastaniensamen unterstützen die Behandlung.
Behandlungsempfehlung
Tee aus Steinklee
1-2 TL getrockneter Steinklee mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. 2- bis 3-mal tgl. 1 Tasse. Mit diesem konzentrierten Tee können auch Kompressen oder heiße Umschläge gemacht werden, die auf die zu behandelnden Stellen gelegt werden.
Tinktur aus zerschnittenen Kastanien
Frisch gesammelte Kastanien (wenn nötig) waschen, mit der Schale zerkleinern und in ein Schraubglas geben. Die zerschnittenen Kastanien dann mit gutem Schnaps (Doppelkorn, Obstbrand) übergießen, 3 Wochen auf der hellen Fensterbank stehen lassen, gelegentlich umschütteln, abfiltrieren und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Die behandelte Hautfläche nach dem Einreiben mit der Tinktur noch mit einem guten Hautöl massieren, damit die Haut durch den Alkohol nicht so austrocknet.
Äußerlich zur Einreibung bei Hämorrhoiden. Innerlich bei Venenbeschwerden, Durchblutungsstörungen und Hämorrhoiden. Tagesdosis: 2-mal 10 Tr. nach dem Essen.
Äußere Anwendung
In der Behandlung von Hämorrhoiden werden äußerlich Zäpfchen und Salben angewendet, zur Linderung der Beschwerden auch Waschungen und Sitzbäder durchgeführt. Hier sind Zubereitungen aus gerbstoffhaltigen Pflanzen Hamamelis (als Zäpfchen und Salbe) die erste Wahl. Gerbstoffhaltige Drogen wie Eichenrinde oder Blutwurz helfen als Sitzbad. Entzündungshemmend wirken Sitzbäder oder Umschläge mit Kamille oder Arnikablüten.
Behandlungsempfehlung
Bewährte Fertigarzneimittel
Monopräparate: Hametum Salbe, Creme, Zäpfchen, Hamamelisessenz Wala, Faktu Lind M Salbe und Zäpfchen (Zaubernuss), Aescusan Creme LAW (Rosskastanie)
Kombinationspräparate: Weleda Hämorrhoidalzäpfchen (Hamamelis, Rosskastanie)
Behandlungsempfehlung
Absud für Sitzbäder
20 g getrocknete Eichenrinde (oder 40 g junge, zerkleinerte Zweige) mit 2 l Wasser aufkochen und 20 Min. weiter köcheln lassen. Absieben und dem Fuß- oder Sitzbad hinzugeben. Sitzbäder in Eichenrindenabsud helfen bei all den Problemen, über die keiner so gerne spricht: Bei Hämorrhoiden, nässenden Analekzemen, Fissuren am After, Scheidenekzeme mit Ausfluss, Herpeserkrankungen, Hautpilz und Gebärmutterentzündungen.
Arnikaumschläge
Auch feuchte Umschläge mit Arnikatinktur können helfen: 1–2 TL Arnikatinktur auf 500 ml Wassergeben, Kompressen darin befeuchten und auf die betroffene Stelle auflegen. Sie müssen etwa 1 h liegen bleiben und wirken dann abschwellend, entzündungshemmend und schmerzstillend.
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