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Pflanzenheilkunde

Akute Gastritis

Bei der akuten Gastritis handelt es sich um eine akute Entzündung der Magenschleimhaut, die durch verschiedene schleimhautschädigende Substanzen ausgelöst wird und in den meisten Fällen innerhalb weniger Tage abklingt. Ursachen sind z.B. der Genuss verdorbener oder unverträglicher Nahrungsmittel, Stress, übermäßiger Alkohol- und/oder Nikotinkonsum, Einnahme von Medikamenten wie NSAR (ASS, Diclofenac oder Ibuprofen). NSAR hemmen die Produktion von Prostaglandinen, die für die schützende Schleimhautdurchblutung und Magenschleimbildung wichtig sind.

Symptome

Die akute Gastritis zeigt sich in „Bauchweh“, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen und Krämpfen. Mangelnde Durchblutung der Magenschleimhaut und die Aggressivität des Enzyms Pepsin aus dem sauren Magensaft gegenüber der verletzbaren Schleimhaut sind auslösende Faktoren. Die Entstehung eines Ulkus wird auch durch eine bestehende Veranlagung begünstigt.

Innere Anwendung

Wichtig ist es, den nervösen Magen zu beruhigen, die Sekretion von Magensäure und Pepsin auf ein normales Maß zurückführen und schmerzhafte Krämpfe zu beseitigen. Eventuelle Geschwüre sollen abheilen und neue Entzündungsprozesse verhindert werden.

Das erreicht man mit Heilpflanzentees aus Kamille (entzündungshemmend, auch als Rollkur, s.d.), Schafgarbe (durchblutungsfördernd), Fenchel, Pfefferminze (krampflösend) oder Melisse (beruhigend). Die Pflanzen können einzeln oder auch in Kombination verabreicht werden.

Bei Krämpfen empfiehlt sich außerdem Angelikawurzel (gleicht aus), Gänsefingerkraut (krampflösend) und Baldrian (beruhigt bei Nervosität). Eibischwurzel hemmt Entzündungen und senkt die Vagusaktivität. Malvenblüten schützen die Schleimhaut, hemmen Entzündungen und heilen Wunden. Beide schützen mit ihren Pflanzenschleimen die gereizte Schleimhaut. Und Ringelblumenblüten nehmen die Entzündung.

Behandlungsempfehlung

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Tee bei stressbedingter Gastritis

Kamillenblüten (Matricariae flos.)                                        30,0

Pfefferminzblätter (Menthae pip. fol.)                                   20,0

Melissenblätter (Melissae fol.)                                             30,0

M.f.spec. D.S.: 1 TL – 1 EL auf 250 ml heißes Wasser, 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. 3-mal tgl. 1 Tasse.

Tee bei Ulkus oder übersäuertem Magen

Eibischwurzel (Altheae rad.)                                                30,0

Angelikawurzel (Angelicae rad.)                                           20,0

Melissenblätter (Melissae fol.)                                              30,0

Pfefferminzblätter (Mentae pip. fol.)                                     20,0

M.f.spec. D.S.: 1 TL–1 EL auf 250 ml heißes Wasser, 10–15 Min. ziehen lassen. 3-mal tgl. 1 Tasse.

Rollkur mit Kamillentee bei akuter Gastritis und Ulkuserkrankung

4 EL Kamillenblüten mit 1 l heißem Wasser überbrühen und 5 Min. zugedeckt ziehen lassen. 2 Tassen davon früh morgens nüchtern noch im Bett trinken und sich jeweils 5 Min. auf den Rücken, die linke Seite, auf den Bauch und schließlich auf die rechte Seite (Magenausgang) legen, damit die Magenschleimhaut von allen Seiten benetzt wird. Möglichst eine halbe Stunde nachruhen mit einem warmen Leibwickel, damit der zusätzlich beruhigende Effekt zur Geltung kommen kann. Nachmittags und vor dem Schlafengehen den Rest der Teezubereitung trinken. Die Rollkur sollte mindestens 8–10 Tage hintereinander durchgeführt werden. Bei starken Reizbeschwerden kann der Tee auch mit 250 ml Leinsamenschleim angereichert werden.

Behandlungsempfehlung

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Bewährte Fertigarzneimittel

Monopräparate: Chamomilla Urtinktur (DHU, Ceres)

Kombinationspräparate: Gastritol liquid (Gänsefingerkraut, Kamille, Süßholz, Engelwurz, Benediktenkraut, Wermutkraut), Iberogast (Iberis amara, Engelwurz, Kamille, Kümmel, Mariendistel, Pfefferminze, Schöllkraut, Süßholz) 

Äußere Anwendung

Feucht-warme Umschläge in Form von Bauchwickeln mit Kamille oder Schafgarbe während des Mittagsschlafes oder vor dem abendlichen Einschlafen bringen Entspannung.

Behandlungsempfehlung

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Bauchwickel mit Kamille oder Schafgarbe

2 EL Schafgarbe oder Kamille mit 500 ml heißem Wasser übergießen, 5 Min. zugedeckt ziehen lassen und ein doppelt gefaltetes kleines Handtuch hineintauchen. Ausdrücken, in ein Handtuch einschlagen und auf die Lebergegend (rechter unterer Rippenbogen) oder auf den schmerzenden Bauch legen. Mit einer Wärmflasche obendrauf und zugedeckt mit einer Wolldecke mindestens 20 Min. ruhen. Am besten um die Mittagszeit, da hat die Leber der chinesischen Meridianuhr zufolge am wenigsten Energie.

Allgemeine Behandlungsmaßnahmen

Der Alltag zwischen Leistungsdruck und Leistungserwartung bietet oft genug Anlass dafür, dass etwas „auf den Magen schlägt“ und Ruhe, Sicherheit und Schlaf raubt. Deswegen sind bei einer Therapie auch immer Abschalten, Entspannung, Ruhe und innere Sicherheit zu integrieren. Auch die Ernährung gehört dazu, die richtigen Nahrungsmittel, eine individuell abgestimmte Schonkost genauso wie die gleichmäßige Verteilung der Mahlzeiten während des Tages.