Merke
Endometriose
Bei einer Endometriose kommt Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vor. Diese Schleimhaut unterliegt ebenfalls dem Menstruationszyklus.
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Leitsymptome
- zyklusabhängige Unterbauchschmerzen
- blutiger Stuhl und Urin
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
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Wann zum Arzt?
Zur Abklärung der Schmerzen sowie bei Blut in Urin und Stuh!
Meist sind jüngere Frauen (20.–40. Lebensjahr) betroffen.
Pathophysiologie
Die Ursache der Erkrankung ist nicht genau geklärt. Es gibt Hypothesen, dass es sich bei den Schleimhautinseln (sog. Endometrioseherde) um Gebärmutterschleimhaut handelt, die während der Regelblutung abgestoßen wurde und „rückwärts“ in die Eierstöcke bzw. die Bauchhöhle gelangt ist.
Nach dem Befallsmuster unterscheidet man:
- Endometriosis genitalis interna: Hier finden sich die Endometrioseherde in der Muskelschicht (Myometrium) der Gebärmutter; dies wird auch als Adenomyosis uteri bezeichnet. Eine Sonderform ist das sog. Adenomyoma uteri: ein Myom, welches Endometriumzellen enthält. In den Eileitern können ebenfalls Endometriumzellen vorkommen.
- Endometriosis genitalis externa: Die Endometrioseherde befinden sich im Bereich des kleinen Beckens, z. B. im Douglas-Raum zwischen Gebärmutter und Darm.
- Endometriosis extragenitalis: Die Endometriumherde sind außerhalb des kleinen Beckens, z. B. im Bauchfell oder (selten) in Leber, Lunge etc.
Symptome
Die Patientinnen klagen über zyklusabhängige Unterbauchschmerzen und ggf. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Abhängig vom Befallsmuster können Schmerzen beim Stuhlgang bzw. Wasserlassen und blutiger Stuhl bzw. Urin hinzukommen. Unfruchtbarkeit und Extrauterinschwangerschaften können ebenfalls die Folge sein.
Diagnostik
Bei der gynäkologischen Untersuchung können mitunter schmerzhafte Knoten und ein Portioschiebeschmerz auffallen. Sonografisch stellen sich Endometrioseherde als zystische Strukturen dar. Eingeblutete Herde im Eierstock werden als Schokoladenzysten bezeichnet. Zur Diagnosesicherung sollte eine Laparoskopie durchgeführt werden. In Abhängigkeit vom Befallsmuster erfolgen ggf. weitere Untersuchungen, z. B. eine Spiegelung der Harnblase (Zystoskopie).
Schulmedizinische Therapie
operativ: In Abhängigkeit vom Beschwerdebild werden die Endometrioseherde (meist laparoskopisch) entfernt. Bei starkem Befall des Myometriums kann eine Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) erforderlich sein. Bei unerfülltem Kinderwunsch wird versucht, die Verwachsungen zu lösen.
medikamentös: Eine Rückbildung der Endometrioseherde kann durch Gabe von Gestagenen erreicht werden. Alternativ können GnRH-Analoga gegeben werden.