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Homöopathie

Mercurius solubilis Hahnemanni (Merc.)

Synonym: Schwarzes Quecksilberoxid

Das Arzneimittel wird hergestellt aus einem Gemisch aus Quecksilber (II)-amidonitrat und metallischem Quecksilber.

Mercurius solubilis ist eine toxische kolloidale Quecksilberlösung. Sie wurde früher sowohl innerlich als auch äußerlich vor allem zur Behandlung der Syphilis eingesetzt.  

Bei welchen Indikationen hat sich Mercurius solubilis bewährt?

  • Abszesse
  • Akne
  • grippale Infekte besonders der oberen Atemwege und des HNO-Bereichs
  • Colitis ulcerosa

Welches sind die Leitsymptome von Mercurius solubilis?

Es besteht reichlich stinkender Speichelfluss mit Zahnabdrücken an Lippen und Zunge. Auch der Schweiß ist übelriechend und klebrig. Mercurius solubilis-Patienten zeigen eine ausgeprägte Temperaturempfindlichkeit, sie können weder Wärme noch Kälte vertragen, am besten bekommen gemäßigte Temperaturen. Nichts hilft wirklich, alles verschlimmert die Beschwerden. Sie neigen zur Abszessbildung an Haut- und Schleimhaut.

Folgen von

  • Zugluft
  • Kritik, Widerspruch
  • Erregung, Gereiztheit
  • Hautverletzungen

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • Unverträglichkeit von sowohl Hitze als auch Kälte

  • Schweiße, Absonderungen:
    • faulig riechende klebrige Schweiße
    • scharfe, stinkende dicke gelbe Ausflüsse aus der Nase, den Ohren, auf den Tonsillen
    • Speichelfluss nachts

  • Zahneindrücke in der Zunge und der Unterlippe
  • Stuhlabgang mit Schleim und Blut und ständigem Stuhldrang
  • Gelenk- und Knochenschmerzen besonders in der Nacht
  • Wunden eitern schnell, Abszessbildung an Haut und Schleimhäuten; nahezu jede Erkrankung geht einher mit Eiterungen
  • Zittern der Hände
  • Stottern

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch kaum etwas, durch mäßige Temperaturen, morgens.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Schwitzen, Kälte, Hitze, nachts, durch Liegen auf der rechten Seite, Zugluft, Widerspruch, Kritik.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Bei Mercurius solubilis handelt es sich um Menschen, die auf kleinste Reize stark reagieren. Sie sind eher introvertiert, misstrauisch und vorsichtig. Sie befürchten, von hinten angegriffen zu werden, weil sie meinen, dass jeder ihr Feind sei. Sie neigen auch zu heftigen, auch gewalttätigen Reaktionen, insbesondere, wenn man ihnen widerspricht. Sie brauchen ein geregeltes Leben, eine stabile Beziehung, da sie selbst, wie das Metall Quecksilber, sehr instabil sind.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

Eiterungen: Hepar sulfuris.

Fallbeispiel

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Eine Mutter stellt ihre 6-jährige Tochter vor, die seit dem Schulbeginn vor 2 Monaten stottert. Ihre Tochter sei lebhaft, manchmal auch etwas wild, sodass auch etwas zu Bruch geht. Dies komme insbesondere dann vor, wenn man ihr widerspricht oder sie etwas tun soll, was sie nicht möchte. Sonst sei es ein fügsames Kind, das Rituale und Regeln liebt. Auffällig ist, dass jede Erkrankung mit Eiterungen einhergeht. Außerdem schwitzt das Kind nachts stark. Dann riecht das Bett unangenehm.

Arzneimittelwahl: Die Symptome und Besonderheiten – Stottern, jede Erkrankung geht mit Eiterungen einher, stinkende Schweiße sowie heftige Wutreaktionen, die auf Widerspruch folgen – deuten auf Mercurius solubilis hin.

Verordnung: Mercurius solubilis Q6, 1-mal täglich aus zubereiteter Lösung. Die Q6-Potenz wird gerne eingesetzt, wenn das Arzneimittel über einen längeren Zeitraum eingenommen werden muss.

Verlauf: Innerhalb von 4 Wochen stotterte das Mädchen nicht mehr. Und – davon war die Mutter beeindruckt – ihre Tochter war deutlich weniger aufbrausend.