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Homöopathie

Eupatorium perfoliatum (Eup-per.)

Eupatorium perfoliatum (Eup-per.)
Eupatorium perfoliatum (Eup-per.)

 

Synonyma: Wasserhanf, Knochenheil

Das Arzneimittel wird hergestellt aus den frischen, vor der Blüte gesammelten oberirdischen Pflanzenteilen.

Eupatorium perfoliatum wird in der Volksmedizin als Heilmittel bei Knochenverletzungen angewendet (Knochenheil).

Bei welchen Indikationen hat sich Eupatorium perfoliatum bewährt?

  • grippale fieberhafte Erkrankungen
  • Knochen- und Gelenkbeschwerden

Welches sind die Leitsymptome von Eupatorium perfoliatum?

Hauptcharakteristikum für Eupatorium perfoliatum sind Gliederschmerzen in Form eines Zerschlagenheitsgefühls, als ob alle Knochen gebrochen seien. Zudem bestehen Gelenkschmerzen, als wären sie verrenkt. Der Patient neigt dazu, sich viel zu bewegen, was aber die Schmerzen nicht lindert; er ist unfähig, eine bequeme Lage zu finden. Das Mittel ist oft angezeigt bei Infekten im Winter mit Schnupfen, Niesen und Kopfschmerzen. Typisch ist auch die Fieberumkehr: morgens (7–9 Uhr) kommt es zu hohem Fieber mit Frieren, danach schwitzt der Patient und das Fieber sinkt. Das Mittel kann auch Schmerzen bei akuten Frakturen lindern. Bei einigen Beschwerden besteht eine ausgeprägte Periodizität.

Folgen von

  • grippalen Infekten
  • Malaria
  • feuchtkaltem Wetter und feuchten Gegenden

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • Ruhelosigkeit, müssen sich bei Schmerzen immerzu bewegen, wodurch die Schmerzen jedoch nicht gebessert werden
  • Knochen fühlen sich an wie zerbrochen und Gelenke wie verrenkt
  • Frieren im Fieber, das im Kreuz mit starken Rückenschmerzen beginnt
  • Durst auf kalte Getränke, die jedoch erbrochen werden (bis hin zum Galleerbrechen), sobald sie trinken
  • schmerzhafter Husten, dass sie sich die Brust halten müssen mit heftigen Kopfschmerzen
  • Schmerzen bessern sich, sobald Patienten schwitzen
  • periodische Beschwerden, jeden 3. oder 7. Tag, Fieber immer von 7–9 Uhr

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch Husten, durch Knie-Ellenbogen-Lage, sonst durch Schweiß, Erbrechen von Galle, Unterhaltung, Gespräche.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch kalte Luft, Bewegung, durch den Geruch oder den Anblick von Speisen.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Die Patienten stöhnen vor Schmerzen im Fieber. Sie sind unruhig und möchten Unterhaltung haben. Sie haben beunruhigende Angstzustände, sie befürchten, den Verstand zu verlieren und verrückt zu werden. Sie haben das Gefühl, als seien sie eine lange Strecke gelaufen.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Husten, muss Brust halten: Bryonia alba, Drosera rotundifolia, Kalium carbonicum, Ranunculus bulbosus
  • Ruhelosigkeit, müssen sich bewegen: Cantharis vesicatoria, Ferrum metallicum, Rhus toxicodendron (nur bei Rhus toxicodendron bessert die Bewegung die Schmerzen, bei Cantharis vesicatoria, Ferrum metallicum und Eupatorium perfoliatum nicht)

Fallbeispiel

Ein 18-jähriger Schüler hat Schmerzen in den Beinen und Rückenschmerzen. Es fühle sich so an, als ob er Grippe habe, sagt er. Fieber habe er nicht. Die Beschwerden beschreibt er, als ob er alles verrenkt oder gebrochen hätte. Er kann sich kaum bewegen. Nach einem möglichen Auslöser gefragt, antwortet er, dass er vor 3 Tagen, als es so warm war, doch ziemlich kalt geworden sei, weil er die halbe Nacht draußen verbracht habe. Er hat das Gefühl, dass er sich immerzu bewegen muss, was die Schmerzen aber nicht wirklich verbessert.

Arzneimittelwahl: Rhus toxicodendron käme auch in Frage, allerdings bessern sich bei Rhus toxicodendron die Beschwerden tatsächlich durch Bewegung.

Verordnung: Eupatorium perfoliatum D12, 3-mal täglich 5 Globuli langsam im Mund zergehen lassen, bis die Beschwerden besser sind (verdünnte Einnahme).

Verlauf: Nach der Einnahme trat für 1 Tag Fieber auf, dann besserten sich die Schmerzen, und nach 4 Tagen war alles gut.