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Homöopathie

Chamomilla (Cham.)

Chamomilla (Cham.)

 

Synonyma: Matricaria recutita , echte Kamille, Mutterkraut

Chamomilla ist ein in ganz Europa vorkommender Korbblütler. Sie kommt als echte und unechte Kamille vor.

Das Arzneimittel wird hergestellt aus der frischen ganzen Pflanze im blühenden Zustand.

Die echte Kamille ist eine alte Heilpflanze, die bei verschiedensten Entzündungen in Form von Inhalationen, Wundauflagen als Tinktur oder Salben, aber auch innerlich als Tee angewendet.

Bei welchen Indikationen hat sich Chamomilla bewährt?

  • kolikartige, stechende Schmerzen mit dem Gefühl, „als ob die Nerven blank liegen“
  • Zahnungsprobleme bei Kindern
  • Blähungen, Dreimonatskoliken
  • Menstruationsbeschwerden
  • Durchfallerkrankungen
  • Mittelohrentzündungen mit heftigsten Schmerzen

Welches sind die Leitsymptome von Chamomilla?

Schmerz und Unruhe charakterisieren viele Zustände bei Chamomilla-Patienten. Im Vordergrund steht eine Überempfindlichkeit gegen alle äußeren Eindrücke. Die Schmerzen treten anfallsweise auf, sie machen aggressiv und ärgerlich und können nicht ertragen werden, führen in manchen Fällen zu Ohnmachten. Die Patienten schreien, kreischen und jammern.

Beschwerden, die durch Zorn ausgelöst oder verschlimmert werden oder davon begleitet sind, sprechen für den Einsatz des Mittels. Ebenso eine ausgeprägte Ruhelosigkeit und Ungeduld. Alles geht zu langsam, die Patienten sind mürrisch, gereizt, abweisend und streitsüchtig. Sie sind launisch, was man eben noch dringend haben wollte, wird abgelehnt, sobald man es hat. Kinder möchten nicht berührt, ja nicht einmal angesehen, dann aber doch getragen werden. Nach Mitternacht bessern sich die Beschwerden, um morgens beim Erwachen wieder aufzutreten.

Folgen von

  • Ärger, Zorn, Kränkung, Bestrafung
  • extremer Schmerzempfindlichkeit
  • Wind
  • Zahnung
  • Entzündungen der Ohren, der Zähne
  • Blähungen
  • Konsum von Kaffee

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • starke Schmerzen, alles wird übermäßig stark empfunden
  • Zahnungsschmerzen, Ohrenschmerzen, Blähungskoliken
  • dicker und harter Bauch, der nicht berührt werden darf
  • heißes Gesicht beim Zahnen oder bei Ohrenschmerzen mit roter Wange an der erkrankten Seite
  • grün-gelber und heißer Stuhl, der nach faulen Eiern riecht und den Po wundmacht besonders bei der Zahnung
  • starke Menstruationsbeschwerden
  • Gebärende schreien unter der Geburt furchtbar, sind hysterisch und gereizt
  • unruhige und ruhelose Patienten, die sich hin und her bewegen
  • appetitlos mit heftigem Durst auf kalte Getränke besonders im Fieber

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich nach Mitternacht, durch Herumtragen und Schaukeln, Abwechslung.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Zorn, den ganzen Tag bis Mitternacht, um 21 Uhr, durch Kaffee, Essen warmer Speisen, Zudecken, unterdrückter Schweiß, trockenes Wetter, nach dem Kaltwerden.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Es handelt sich bevorzugt um verdrießliche, schlecht gelaunte, hysterische Patienten, die wegen jeder Kleinigkeit streiten. Sie sind eigensinnig, lassen sich nicht ansehen oder anfassen. Sie verlangen etwas, weisen es aber zurück oder werfen es hin, sobald sie es bekommen und antworten unverschämt. Man kann ihnen nichts recht machen.

Sie schreien vor Schmerzen und steigern sich in die Schmerzen hinein. Es kommt zu Schmerzen oder Konvulsionen durch Zorn, Kränkung oder Kummer.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Angst, Bangigkeit, Gefühle werden im Magen gespürt: Argentum nitricum, Arsenicum album, Calcium carbonicum, Causticum Hahnemanni, Colocynthis, Kalium carbonicum, Lycopodium, Mezerum, Nux vomica, Phosphorus, Pulsatilla pratensis, Silicea terra, Stramonium, Veratrum album
  • Zahnungsdurchfall: Podophyllum peltatum, Rheum palmatum
  • Zahnungsbeschwerden mit ungehaltenen Kindern: Magnesium carbonicum, Rheum palmatum
  • Schmerzempfindlichkeit mit extremer Gereiztheit: Nux vomica
  • Schmerzempfindlichkeit, die zu Ohnmachten führt: Hepar sulfuris, Nux vomica; Pulsatilla pratensis (bei Zahnschmerzen)
  • Beschwerden, die durch nichts gebessert werden: Mercurius solubilis
  • will getragen werden: Pulsatilla pratensis
  • bewegt sich hin und her: Rhux toxicodendron
  • Verschlechterung der Beschwerden durch Kaltwerden: Silicea terra

Fallbeispiel

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Eine Mutter meldet sich verzweifelt, sie weiß nicht mehr ein noch aus. Ihre 6 Monate alte Tochter gebärdet sich wie toll, schreit, tobt, wirft Sachen weg, die sie vorher haben wollte. Die Tochter sei nur einigermaßen zu beruhigen, wenn sie auf dem Arm ist und heftig geschaukelt wird. Sie hat eine rote Wange und stinkenden grünlich gelben Durchfall. Sie bekommt Zähne.

Arzneimittelwahl: Das ist ein typischer Fall für das Arzneimittel Chamomilla – schreien, toben, unleidlich sein wegen nicht auszuhaltender Zahnschmerzen.

Verordnung: Chamomilla D12, 3 Globuli im Mund zergehen lassen (verdünnte Einnahme), diese Gabe kann immer dann wiederholt werden, wenn das Kind wieder unruhig ist.

Verlauf: Am nächsten Tag berichtet die Mutter, dass es ihrer Tochter deutlich besser gehe.

 

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