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Homöopathie

Arnica montana (Arn.)

Arnica montana (Arn.)
Arnica montana (Arn.)

 

Synonyma: Berg-Wohlverleih, Fallkraut

Das Arzneimittel wird hergestellt aus dem getrockneten Wurzelstock.

Arnica montana wurde und wird als Heilmittel bei Wunden, Prellungen, Blutergüssen und als durchblutungsförderndes Mittel angewendet.

Bei welchen Indikationen hat sich Arnica montana bewährt?

  • Wundheilung
  • Hämatome
  • postoperative, posttraumatische Prophylaxe
  • rheumatische Erkrankungen
  • Durchblutungsstörungen generell aber auch bei Herzinfarkten, Apoplex und Hörsturz
  • Verbrennungen, wenn noch keine Blasenaufgetreten sind
  • Fieber
  • Kopftraumen, auch wenn sie schon länger zurückliegen

Welches sind die Leitsymptome von Arnica montana?

Arnica wirkt auf die Blutgefäße (Varizen, Venenentzündung). Es besteht eine gesteigerte Blutungsneigung und Hämatombildung.

Bei Arnica montana stehen Verletzungen, v.a. Prellungen und Quetschungen mit Hämatombildung im Vordergrund. Arnica wirkt bei Blutungsneigung und bei Varizen und Venenentzündungen. Es ist das Arzneimittel für unmittelbare und entfernte Folgen von physischen und psychischen (auch lang zurückliegende) Traumata und Überanstrengung. Die zentrale Empfindung ist ein Zerschlagenheitsgefühl (wie verprügelt) begleitet von Schwäche. Die Patienten haben das Gefühl, dass alles, auf dem sie liegen, zu hart sei. Auffallend ist außerdem, dass die Patienten niemanden um sich haben wollen, v.a. besteht eine Abneigung, berührt zu werden: Sie haben Angst davor, dass andere näherkommen und auch Angst davor, berührt oder verletzt zu werden.

Folgen von

  • Verletzungen, Unfällen
  • Überanstrengung, sog. Muskelkater
  • Operativen Eingriffen z.B. Zahnextraktion, Bauchoperationen, Geburt
  • lange reden, singen

Welches sind die körperlichen Symptome von Arnica montana?

  • Hitze im Kopf und Schmerzen, als ob das Kissen aus Stein sei
  • Kopfschmerzen nach Kopfverletzung (auch wenn die Verletzung lange her ist)
  • Aufstoßen und Durchfall mit dem Geruch nach verdorbenen Eiern
  • Frost mit heißem Kopf und kalten Extremitäten
  • Heiserkeit und berührungsempfindlicher Kehlkopf bei Rednern und Sängern
  • Bauchmuskelschmerzen nach einem Trauma, einer Geburt; sie können schlecht aufrecht gehen
  • symmetrische Hautausschläge

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome werden besser im Freien, durch kaltes Baden und Entblößen.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch enge Kleidung, durch einen Verband, durch Berührung und nach Schlaf.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Der Arnica-Patient ist mürrisch und abweisend, er sagt, es fehle ihm nichts, er lehnt Hilfe ab und schickt den Arzt nach Hause. Nichts kann recht gemacht werden. Er möchte alleingelassen werden, seine Ruhe haben. Er hat Furcht vor jeder Berührung und Annäherung, da eine schmerzhafte Überempfindlichkeit am ganzen Körper besteht. Die Angst vor Berührung verschlimmert sich, wenn Menschen näherkommen; der Arnica-Patient will sich nicht verbinden lassen.

Kennzeichnend für Arnica sind ferner die Abgeschlagenheit und Mattigkeit des Körpers und der Glieder bei fast jeder Erkrankung, das schreckhafte Auffahren aus dem Schlaf sowie die Hitze des Kopfes bei gleichzeitig kaltem Körper.

Der Arnica-Patient kann widerspenstig, stur und eigensinnig sein. Er ist aber auch geistesabwesend und benommen, stuporös, antwortet jedoch klar bei Ansprache. Er leidet an Gedächtnisschwäche und kann sich an das, was er gerade gelesen hat, nicht erinnern.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Zerschlagenheitsgefühl: Eupatorium perfoliatum, Lachesis muta
  • Wundheit: Bellis perennis (besonders der Weichteile), Calendula officinalis (frische Wunden, Quetschwunden), Ledum palustre (Blutergüsse, Stichwunden), Staphisagria (Stich-, Schnittwunden), Symphytum officinale (Knochenverletzungen)
  • Blutungsneigung: Belladonna, Calcium carbonicum, Cantharis vesicatoria, China officinalis, Ferrum metallicum, Ipecacuanha, Lachesis muta, Natrium muriaticum, Nitricum acidum, Nux vomica, Phosphorus, Pulsatilla pratensis, Sabina officinalis, Secale cornutum 
  • heißer Kopf, kalte Extremitäten: Belladonna, Gelsemium sempervirens
  • Durchblutungsstörungen: Cocculus indicus
  • Apoplex: Aconitum napellus, Belladonna, Opium
  • Todesangst: Aconitum napellus, Arsenicum album
  • Folge von Kopfverletzungen: 1. Mittel ist Arnica montana, wenn Depressionen bestehen sind Hypericum perforatum oder Natrium sulfuricum angezeigt, wenn Schläfrigkeit im Vordergrund steht Opium.

Fallbeispiel

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Ein 6-jähriges Mädchen hat sich die Beine mit kochendem Wasser verbrüht, es war lange Zeit in der Klinik, in der Hauttransplantationen vorgenommen wurden. Nun ist es wieder zu Hause. Die Vernarbungen sind wulstig und rot. Das Gebiet der Verbrennungen ist noch sehr empfindlich. Eltern und Patientin möchten den Prozess der Vernarbung homöopathisch unterstützen. Als der Behandler auf das Mädchen zuging, um sich die Narben genauer anzusehen, schrie sie auf und verweigerte das Näherkommen. Sie wollte sich sofort wieder anziehen.

Arzneimittelwahl: Das Verhalten des Mädchens – der Behandler durfte nicht näherkommen, geschweige denn die Wunde berühren – verweist auf das Arzneimittel Arnica.

Verordnung: Arnica C200 als Einmalgabe. Für die weitere Behandlung zuhause, wurde Arnica C30 mitgegeben zur 1-täglichen schluckweisen Einnahme aus zubereiteter Lösung (verdünnte Einnahme).

Verlauf: Die Kontrolle erfolgte 2 Wochen später. Der Behandler durfte sich ohne weiteres die Narben ansehen und sogar die Haut berühren. Die Verordnung wurde umgestellt auf Q6, 1-mal täglich über 6 Wochen. Die Umstellung auf die Q-Potenz erfolgte, weil Arnika eine längere Zeit eingenommen werden muss, bevor die Vernarbung abgeschlossen ist.