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Homöopathie

Apis mellifica (Apis.)

Apis mellifica (Apis.)
Apis mellifica (Apis.)

 

Synonym: Honigbiene

Für das Arzneimittel wird die gesamte Arbeiterinnen-Biene verarbeitet.

Honigbienen sind staatenbildende Fluginsekten. Der Staat besteht aus einer Königin, die als einzige die Aufgabe der Fortpflanzung hat. Aus den unbefruchteten Eiern entwickeln sich die männlichen Drohnen, aus den befruchteten Eiern die Arbeiterbienen. Bei besonderer Fütterung entwickeln sich neue Königinnen. In einem Bienenstaat kann immer nur eine Königin leben. Die Biene stirbt innerhalb von 3 Tagen nach dem Stich.

Bei welchen Indikationen hat sich Apis mellifica bewährt?

  • Insektenstiche
  • Urtikaria
  • Ödeme generell/Quincke-Ödem
  • Tonsillitis
  • Otitis media
  • Niereninsuffizienz

Welches sind die Leitsymptome?

Charakteristisch für Apis mellifica sind die ödematöse Schwellung, die entzündliche Röte sowie die brennenden oder stechenden Schmerzen. Die Ödeme sind insbesondere um die Augen, an den Ober- und Unterlidern lokalisiert, aber es können auch Quaddeln überall auf der Haut bestehen.

Bei fast allen Beschwerden, auch im Fieber, hat der Patient keinen Durst. Er kann keinerlei Wärme ertragen. Jede Art von Wärme ist unerträglich, die Patienten decken sich ab, verlangen nach frischer Luft, verweigern warme Getränke oder Speisen. Wärme kann zur Ohnmacht oder zu Konvulsionen führen. Die Patienten verlangen nach Kälte, frischer Luft, Abkühlung oder kalten Anwendungen, die eine allgemeine Besserung bewirken. Es besteht eine große Berührungsempfindlichkeit.

Die Symptome entwickeln sich plötzlich und heftig. Sie treten bevorzugt rechtsseitig auf und verschlechtern sich nachmittags 16–18 Uhr und nach dem Schlaf.

Folgen von

  • Insektenstichen
  • allergischen Reaktionen, nicht nur auf Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen, Mücken etc., sondern alle allergischen Reaktionen, die mit Ödembildung einhergehen
  • Sonnenbrand
  • Zweiterkrankung nach Scharlach: Glomerulonephritis, rheumatisches Fieber
  • Fieber
  • Bursitis
  • ekzematösen Hauterkrankungen mit Ödembildung
  • Zorn, Schreck und Erwartungsspannung

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • ödematöse Schwellung der Augenlider
  • Glottisödem
  • Ödeme
  • Erysipel besonders im Gesicht
  • Sonnenbrand mit leichter Blasenbildung
  • virale Meningitis
  • Ovarial-, Nieren-, Schilddrüsenzysten rechts
  • rechtsseitige Halsschmerzen, die sich anfühlen wie zusammengeschnürt; das Zäpfchen ist ödematös geschwollen; sie mögen keinen Schal um den Hals tragen aber Eis und kalte Getränke
  • rechtsseitige Ohrenschmerzen, die Schmerzen sind brennend, stechend und es besteht ein durchscheinend wasserhaltiges Bläschen auf dem Trommelfell

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch Kälte, Kalte Getränke, Eis, Bewegung.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch: Hitze, Berührung, nach dem Schlaf, nachmittags 16–18 Uhr, Wärme in jeder Form.

Welches sind die Geist- und Gemütssymptome?

Apis-Patienten zeichnen sich aus durch ihre ausgeprägte Ruhelosigkeit. Sie sind immer beschäftigt, beschäftigen sich immer mit etwas anderem, auch mit Dingen, die zu nichts führen und können sich nicht konzentrieren. Sie sind äußert ungeschickt mit den Händen; lassen Gegenstände einfach fallen oder zerbrechen diese aus Hast oder Zerstreutheit. Beobachten lässt sich auch ein linkisches Benehmen aufgrund von Koordinationsstörungen: Es kommt zu Schwindel, Stolpern, Fallenlassen von Gegenständen.

Apis-Patienten sind reizbar. Man kann dem Patienten nichts recht machen und er wird aggressiv, wenn er verärgert ist. Er ist grundlos eifersüchtig. Es besteht eine Neigung zum Weinen, oft weinen sie, ohne einen Anlass hierfür zu haben. Sie sind albern, lachen über Ernstes und weinen und jammern grundlos, sind betrübt und mutlos.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Wärme, Schlaf <: Lachesis muta
  • Erysipel: Belladonna, Rhus toxicodendron
  • Durstlosigkeit: Pulsatilla pratensis
  • Sonnenhitze <: Belladonna, Gelsemium sempervirens, Glonoinum, Lachesis muta, Natrium carbonicum, Natrium muriaticum

Fallbeispiel

Ein 75-jähriger Patient kommt wegen eines Wespenstichs oberhalb des rechten Auges in die Praxis. Das Auge ist innerhalb kürzester Zeit zugeschwollen, das Oberlid ist heiß und rot. Die Stichstelle schmerzt sehr. Der Patient möchte sich nicht bei einem Arzt vorstellen, sondern homöopathisch behandelt werden.

Arzneimittelwahl: Bei Wespenstichen, die heiß, rot und geschwollen sind, ist Apis mellifica das Mittel der Wahl.

Verordnung: Apis mellifica C1000, als Einmalgabe und 3 Globuli zum Auflösen in 100 ml Wasser (verdünnte Einnahme), stündlich schluckweise Einnahme. Die Gabe als Hochpotenz ergibt sich aus der Heftigkeit des Vorgangs und hilft, eine Anaphylaxie zu verhindern.

Verlauf: Noch während seines Praxisbesuchs, unmittelbar nach der Einnahme von Apis C1000 schwoll das Augenlid merklich ab. Abends war das gesamte Gebiet unauffällig. In den nächsten Tagen traten immer Juckreiz, Schwellung und Rötung auf, was sofort nach Einnahme eines Schluckes verschwand.