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Homöopathie

Aethusa cynapium (Aeth.)

Aethusa cynapium (Aeth.)
Aethusa cynapium (Aeth.)

Synonyma: Hundspetersilie, Gartenschierling

Das Arzneimittel wird hergestellt aus den getrockneten oberirdischen Teilen der Pflanze.

Aethusa cynapium ist im Gegensatz zur Gartenpetersilie hochgradig giftig und kann bei entsprechender Dosierung innerhalb von wenigen Stunden tödlich wirken.

In der Erfahrungsheilkunde wird es bei gastrointestinalen Beschwerden wie Diarrhö sowie bei Krampfleiden (z.B. Epilepsie) angewendet.

Welche Indikationen haben sich bei Aethusa cynapium bewährt?

  • Milchunverträglichkeiten bei Säuglingen und Kleinkindern
  • Gastroenteritis
  • Pylorusspasmen bei Kindern

Welches sind die Leitsymptome von Aethusa cynapium ?

Typisch für Aethusa cynapium ist eine Milchunverträglichkeit und die damit einhergehende Abmagerung und Schwäche. Die Milch wird direkt nach dem Stillen oder kurze Zeit danach erbrochen. Das Erbrochene ist geronnen und kommt in großen Brocken heraus. Zudem bestehen eine große Schläfrigkeit und Erschöpfung vor Schwäche; das Kind ist zu schwach, um den Kopf aufrecht zu halten. Dennoch ist das Kind sofort wieder nach dem Erbrechen hungrig.

Folgen von

  • Unverträglichkeit von Milch
  •  starkes Erbrechen mit Diarrhö
  •  starker Schwäche bei Neugeborenen

Welche körperlichen Symptome weisen auf das Mittel hin?

  • aufgeblähter Leib
  • Durchfall und Erbrechen mit heftigen Krämpfen
  • Erbrechen von geronnener Milch, kurz nachdem Milch getrunken wurde

Besserung/Verschlechterung

  • Die Symptome bessern sich durch Ruhe und Gehen im Freien.
  • Die Symptome verschlechtern sich durch Milch, heißes Wetter, nach dem Erbrechen und nach dem Stuhlgang.

Welches sind die Geist-und Gemütssymptome?

Die Patienten sind ruhelos, ängstlich, gereizt. Sie können vor lauter Schwäche nicht denken oder sich nicht konzentrieren. Sie fühlen sich anders als die Anderen und haben wenig Bezug zu anderen Menschen. Dagegen lieben sie Tiere und kümmern sich aufopferungsvoll um diese.

Welche Mittel sind zu differenzieren?

  • Erbrechen nach Milch, Unverträglichkeit nach Milch: Antimonium tartaricum, Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum, China officinalis, Kalium carbonicum, Magnesium carbonicum, Natrium carbonicum, Nitricum acidum, Nux vomica, Sepia officinalis, Silicea terra, Thuja occidentalis
  • Pylorusspasmus: Nux vomica
  • Hunger direkt nach dem Erbrechen: Tabacum
  • Akute Magen-Darm-Erkrankung: Arsenicum album, Ipecacuanha, Phosphorus, Podophyllum peltatum, Veratrum album

Fallbeispiel

Eine Mutter kommt mit ihrem 3 Wochen alten Säugling. Das Kind schreit viel, hat einen aufgeblähten Bauch und erbricht Muttermilch. Das Erbrochene ist klumpig. Wenn der Kleine nicht schreit, schläft er fast komatös. Die Mutter macht sich große Sorgen, denn der Kleine nimmt nicht zu, sondern ab, und die Hebamme unterstellt ihr, dass sie das Kind nicht genug füttert.

Arzneimittelwahl: Das Symptom der verklumpten Milch, die nach dem Trinken erbrochen wird und das der Schläfrigkeit weisen auf Aethusa hin.

Verordnung: Aethusa D12, 3 Globuli aufgelöst in der Muttermilch vor jedem Stillen.

Verlauf: Der Kleine hörte auf zu schreien. Nach 1 Woche entwickelte er gute Schlaf-wach-Phasen und erbrach nicht bei jeder Mahlzeit. Die Blähungen besserten sich deutlich. Nach etwa 5 Wochen erbrach der Junge bei 5 Tagesmahlzeiten nur noch 1-mal täglich. Er nahm an Gewicht zu und wurde insgesamt munterer. Die Verordnung wurde geändert auf 1-mal täglich Aethusa C30. Nach 1 Woche hörte das Erbrechen ganz auf.